Wiesenchampignon?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 17.952 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Espeem.

  • hallo schon wieder ;)


    ich bin mal so frei, und bitte euch nochmal um euren rat :)


    ich hab regelmäßig solche pilze im garten, und zwar einerseits unter einer tujenhecke, andererseits auch mitten auf der wiese, vorzugsweise unter einem kleinen maulbeerbaum. zuerst sieht man nur kleine weiße knöpfchen aus der (eher lehmigen) erde schauen, dann sehen sie aus wie champignons, werden aber ziemlich groß (bis zu 20 cm)


    vom geruch her sind sie eher unauffällig, riechen halt ganz leicht nach pilz. wenn man sie stehen lässt, wölbt sich der kopf nach oben und oft werden sie dann ganz schwarz oder sie werden von larven oder anderem getier aufgefressen und fallen in sich zusammen.


    ich hab mich hier im forum ein bisschen schlau gemacht, und könnt mir denken, dass es wiesenchampignons sind. wie gesagt kenne ich mich aber gar nicht aus mit pilzen, und hätte gerne eine spezialistenmeinung ;)


    danke auch diesmal gleich im voraus :)


    lg
    stephanie

  • Da hast du leider ein schönes exemplar des Karbolchampignon...der gilbende stil, die trapezform des hutes und die schüppchen, lassen mich üblen tintengeruch erahnen. schnupper lieber nochmal genau nach, spätestens beim kochen würde dir der appetit vergehen. wenn du sie pilze erhitzt sollte sich ein chemischer carbol/tusche geruch aus der pfanne erheben.


    Wenn dem nicht so ist dann ist es ein anderer champignon, aber definitiv kein wiesenchamp.


    lg paul

  • hallo!


    hmmm... danke erstmal für die antwort! also ich hab nochmal gerochen und finde nicht, dass er sonderlich stark riecht. gekocht hab ich ihn allerdings nicht.


    es geht mir eigentlich in erster linie darum, zu wissen ob diese pilze giftig sind oder nicht, da ich eine kleine tochter hab, die oft in der wiese spielt...

  • Hallo Stephanie,


    ja, Karbolchampignons sind giftig. Du hast aber bestimmt noch andere giftige Pflanzen im Garten. Da gibt es ja so einige. Also frühzeitig die Kinder anleiten, nichts in den Mund zu stecken und solange das noch nicht klappt, immer unter Aufsicht halten.


    Grundsätzlich sind auch viele Speispilze roh giftig. Aber auch Kartoffeln z. B.


    Viele Grüße
    Jürgen

  • hallo,


    ja da hast du wohl recht, mit den anderen giftigen pflanzen. ich will die pilze auch nicht unbedingt entfernen.
    wollte es nur für den ernstfall wissen!


    danke in jedem fall für die infos!


    lg
    stephanie


    P.S.: was ich noch fragen wollte: wie kann ich als laie dann den karbolchampignon vom wiesenchampignon unterscheiden?

  • Hallo Stephanie!


    Paul hat deine Frage eigentlich schon beantwortet: Merkmale der Karbolegerlinge sind die Trapezform der jungen Hüte, die relativ schnelle chromgelbe Verfärbung der Stielbasis und der Geruch nach Tinte/Karbol/Tusche. Kratz mal an der Basis oder riech noch mal am frischgeschnittenen Pilz: der muss nach Tinte riechen!


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Stephanie!


    Na gut, aber in diesem Fall hat die gelbanlaufende Stielbasis makroskopische Priorität. Wiesenchampignons würden maximal etwas rosalich im Fleisch anlaufen und hätten keinen typischen Geruch (also weder nach Anis noch nach Tinte), auch wären die Hüte jung gleichmäßiger halbrund geformt und die Stiele kürzer.


    VG Ingo W


    P.S.: Vielleicht jemand anders mal riechen lassen?

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  • hallo,


    hab nach euren antworten auch mal meine nachbarin riechen lassen (ohne irgendwelche kommentare, von wegen "sollte nach tinte riechen oder so") und sie fands auch unauffällig...


    aber vielleicht gibts da auch verschiedene intensitäts-stufen?!


    ich wollte jetzt auch nicht den eindruck erwecken, an euren meinungen zu zweifeln! eher hab ich schon meinen geruchssinn in frage gestellt ;)

  • Hallo Stephanie!


    Ja, sicherlich ist die Intensität des Geruchs je nach Alters- , besonders aber Abtrocknungszustand, verschieden. Deswegen ist es auch wichtig, den Pilz anzukratzen oder durchzuschneiden. Am intensivsten ist der Geruch an der Knolle wahrzunehmen.


    Es steht auch außer Zweifel, dass besondere Gerüche nicht von jedem wahrgenommen werden. Ich weiß das aus der "Riechecke" bei Pilzausstellungen, da bin ich auch öfters enttäuscht, wenn der doch für mich gut wahrnehmbare Duft von Pilzen z.B. nach Kokos, Stachelbeere, Fenchel, Maggie oder sonst was nur mit Schulterzucken oder der von mir gefürchteten Antwort "riecht eben nach Pilz" beantwortet wird.


    Da der Pilz bei dir ja öfters erscheint, würde mich das Ergebnis späterer Geruchserkennungsversuche interessieren. Wenn da auch nichts von Karbol wahrzunehmen ist, muss ich mich halt damit abfinden. Eine der Karbolegerlinge ist es aber ganz sicher, da habe ich keine Zweifel.


    VG Ingo W

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  • Ich weiß das aus der "Riechecke" bei Pilzausstellungen, da bin ich auch öfters enttäuscht, wenn der doch für mich gut wahrnehmbare Duft von Pilzen z.B. nach Kokos, Stachelbeere, Fenchel, Maggie oder sonst was nur mit Schulterzucken oder der von mir gefürchteten Antwort "riecht eben nach Pilz" beantwortet wird.


    da musste ich grad schmunzeln, weil ich mir das gestern bei meinem pilz auch gedacht habe :)


    aber ich denke mal, dass das vergleichbar ist mit wein: jemand, der sich nicht so sehr in die materie vertieft, wird auch kaum ein himbeer- oder pflaumenaroma im rotwin entdecken können.

  • Hallo Salma,


    Du wohnst nicht zufällig im Umkreis von 150 km rund um Baden-Baden? Da gäbe es nämlich jemand, der gerne welche von deinen Karbolegerlingen abholen würde :D


    Gruss,


    matze

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  • Hallo Stephanie,


    nur noch einmal abschließend möchte ich dir kurz berichten, was meiner Mutter passiert ist. Sie wohnte eine Weile abgeschieden in einem Kloster (die Mönche dort waren gerade auf Weltreise), um den Tod meines Vaters zu überwinden und fastete. Aber dann fand sie "Champignons" auf der Wiese, auch vom Geruch her völlig unauffällig. Da sie auch kein Handy mitgenommen hatte, konnte sie mich auch nicht fragen. Schon beim Zubereiten roch es aber dann total eklig - doch sie aß die Dinger trotzdem (die auch noch widerlich schmeckten).
    Nach ca. 1/2 Stunde dachte sie, es ginge mit ihr zu Ende. Hitzeausbrüche, erweiterte Pupillen, heftigste Magen-Darm-Beschwerden! Ich war im Nachhinein stinkesauer auf sie.
    Aber wie schon gesagt, manchmal riechen die Dinger völlig unauffällig. Auch einem Freund von mir ist das passiert, doch der erkannte seine Fehleinschätzung wenigstens am Gestank aus der Pfanne!


    Deiner kleinen Tochter kannst du ja noch einmal alles erklären - mit meinen Kindern ging das auch sehr gut. Sie sammeln mit mir schon Pilze und Kräuter, seit sie kaum Laufen können und behandeln diese mit größtem Respekt.


    Schönes Wochenende!


    Christiane

  • Hallo,


    mir ging es ähnlich. Die Stielenden liefen nicht so gelb an wie gewohnt und der Geruch war auch unauffällig, aber dann beim Zubereiten...igitt. Es waren nur zwei Pilze die sich da eingeschmuggelt hatten, aber sicherheitshalber habe ich alles weggeworfen. Nun gut lieber eine Pilzpfanne weniger als das zu erleben wie die Mutti von Christiane.


    LG Heike


  • hallo!


    hab deinen beitrag erst heute entdeckt! :rolleyes:


    aber leider wohne ich nicht in der nähe von baden-baden, sondern in graz / südsteiermark *g*


    ich kann mich erinnern, dass ich mal was von einer tv-journalistin gelesen hab, sucht sie die karbolegerlinge?


    lg stephanie

  • Wiesen- oder Karbolchempignon?
    Wie wäre es mal mit ner Laugenprobe? Etwas Abflussreiniger verdünnen. Vorsicht Veräzunggefahr. Einige (3-4) Körnchen in ein Schnapsgläschen und Wasser drauf. Niemals umgekeht!!!!!!!!!! Das genügte bei meinen Proben immer. Dann mal vorsichtig mit einem Wattestäbchen auf den Hut und an das Fleisch des Pilzes tupfen. Wenn es laut "Michael-Hennig" "Handbuch für Pilzfreunde" satt-chromgelb verfärbt ist es definitiv ein Karbolchampignon. Die durch einfaches Reiben des Fleisches und des Hutes erzeugte Gelbfärbung lässt sich ja auch wieder hervorrufen, wenn man erneut reibt.
    LG Gartentante

  • Guten Abend,


    ich danke Euch allen für diesen Thread. Habe gerade eine riesige Ladung vermeindlicher Wiesenchampignons in der Biotonne versenkt. Wäre ja zu schön gewesen. Die gelbe Basis war verräterisch, dennoch habe ich ein paar gebraten und mir einmal diesen Karbol/Tintengeruch zu geben. Roh roch man quasi nichts davon, eher angenehm war der Geruch. Aber gegart... JUNGE war das garstig. Fast nicht vorstellbar, dass mancheiner soetwas isst. Denn auch der Geschmack war widerlich.


    Machts gut!