Hallo, erst mal. Mein Name ist André und ich jage Schwämme im Vogtland.
Hab gestern unter einer Eiche auf einer Wiese Pilze gefunden. Ich meine es müsste die Schleiereule (cortinarius praestans) ist. Nur der Stiel scheint mir, verglichen mit Fotos im Netz und im Buch sehr dick.
Aber seht selbst.
Kann mein Verdacht stimmen?
Schleiereule?
- Schwammesupp
- Erledigt
Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.295 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schupfnudel.
-
-
Hallo.
Schleierlinge sind oftmals sehr schwer zu bestimmen. Wichtig sind vor allem Schnittbilder, auch der Geruch (aufgeschnitten) wäre hier sehr interessant. Aber auch so sehe ich hier keine Schleiereulen. Das dürfte eine Art aus der Sektion "variecolores" sein, möglicherweise sogar Cortinarius variicolor selbst, bzw. dessen Laubwald - Zwilling Cartinarius nemoreus. Der würde angeschnitten stark erdartig, wie rote Beete, riechen.
LG; Pablo.
-
OK - danke! Einer der Genannten ist es. Die Beschreibungen der genannten Arten überschneiden sich ja ziemlich.
Der Geruch war leicht erdig, im Schnitt fiel eine graue Randzone auf der Rest eher gräulich weiß.
Bild ist leider nicht mehr mgl..
Habe mich entschieden die zu braten. Geruch und Geschmack waren dann unauffällig bzw. lecker.
Werde die Tage mal schauen ob einer nachwächst wg. Schnittbild. -
Moin,
wenn du wenig Lust aufs Weiterleben hast, gibt es effektivere Möglichkeiten. Auf Verdacht unbekannte Pilze zu essen ist wie Russisch Roulette. Schleierlinge sind definitiv keine Gattung für Anfänger, es gibt ein paar tödlich giftige Arten bei denen, deren Latenzzeit auch gerne mal schön lange ist, so dass es dann bereits zu spät ist, wenn man Symptome bemerkt.
Ich drücke dir die Daumen, dass es dieses mal folgenlos bleibt.
-
Hallo zusammen,
die stark giftigen Arten bei den Cortinarien finden sich unter denjenigen mit orangefarbenen oder gelben Lamellen und/oder gelbem Fleisch. Einige Cortinarien kann man durchaus gefahrlos essen, z. B. die Schleiereule (darf man das eigentlich sagen?), den Mitternachtspilz, den Semmelgelben Schleimkopf, den Heide-Schleimfuß oder die blauen Phlegmacien. Geschmacklich sind die genannten Arten gut bis sehr gut. Einer der größten Cortinariusforscher ever, Meinhard MOSER aus Innsbruck, hat mit seinen Cortinarien auch Verzehrtests unternommen, die wohl über Jahre hinweg gut ausgingen - bis er dann eines Tages unter nicht restlos geklärten Umständen starb.
Die Pilzberatung rät vom Verzehr von Cortinarien nicht deshalb ab, weil alle ausnahmslos giftig wären, sondern weil eine extrem hohe Verwechslungsgefahr besteht und manche Arten so extrem selten sind, dass der Speisewert bzw. eine eventuelle Giftigkeit nicht beurteilbar ist. Wer wissen will, welche der Cortinarien nun angeblich essbar sind, müsste in der reichhaltigen Cortinarius-Literatur von MOSER (ausnahmslos antiquarisch und schwer verfügbar!) nachforschen.
FG
Oehrling -
Hi,
bei den Pilzen muss ich spontan an C. balteatuocumatilis denken; natürlich ist das nur eine Idee; die KOH-Probe muss in jedem Fall gemacht und die Sporengröße bestimmt werden. wenn man hier was reißen will...
l.g.
Stefan -
Hallo Stefan,
die sind doch schon längst gefuttert, hehe
FG
Oehrling -
Hab mich extra über die tötlich giftigen informiert. Hab auch einige von Moser's Beschreibungen gelesen. Die in Frage kommenden Unterarten sind als nicht giftig beschrieben und häufig als gut essbar ...
-
Beim Überfliegen sehe ich gerade, dass das auch etwas harsch klang. Sollte nicht so klingen, sorry. Aber bei Neuzugängen im Forum macht es denke ich Sinn immer nochmal darauf hinzuweisen, dass man bei nicht Hundertprozentiger Sicherheit einen Pilz nicht essen sollte.
/OT.