Welche Milchlinge und Ritterlinge?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,


    gestern traf ich auf zwei ähnliche Milchlinge. Einer hatte von Anfang an sehr scharfe Milch. Der Andere schmeckte anfangs mild und entpuppte sich dann nach einer halben Minute als Geschmackstöter - sehr gründlich. Deshalb habe ich von den (vermutlich) Ritterlingen keine Kostprobe genommen. Ihr Geruch war unauffällig. Bei allen standen nur Fichten und Buchen in der Nähe, keine Eichen. Deshalb kommt der Eichenritterling wohl nicht infrage oder?


    Der sofort scharf schmeckende:








    Der Geschmacksknospentöter.






    Die Ritterlinge?



    Ich bedanke mich im voraus für Eure Tipps.


    Lieben Gruß Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    zu den Milchlingen sage ich an der Stelle mal nix, da ich bei den braunen selber in der Hand halten muss, um was konkretes zu sagen. So anhand der Fotos ist es schwer da was konkretes zu sagen. Der Ritterling hingegen sollte aber T. fulvum sein; leider ist die Schnittfläche überstrahlt auf dem Bild, aber wenn du gelbes Stielfleisch im Schnitt bestätigen kannst, ist es sicher T. fulvum. Übrigens gibt es keinen "Eichenritterling". Wenn du damit T. ustaloides meinen solltest; der ist es keinesfalls!


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Huhu,


    ich probiere die rötlich-bräunlichen Milchlinge inzwischen nicht mehr :nana:


    Dein letztes Bild ist für mich auch - ziemlich eindeutig - der Gelbblättrige Ritterling :)


  • Der Ritterling hingegen sollte aber T. fulvum sein; leider ist die Schnittfläche überstrahlt auf dem Bild, aber wenn du gelbes Stielfleisch im Schnitt bestätigen kannst, ist es sicher T. fulvum. Übrigens gibt es keinen "Eichenritterling". Wenn du damit T. ustaloides meinen solltest; der ist es keinesfalls!


    l.g.
    Stefan


    Hallo Stefan, Danke für Deine Einschätzung. Das mit dem eichenritterling war Blödsinn. Ich hatte bei den Milchlingen den Eichenmilchling gegoogelt, der meinen Kandidaten ähnlich sah. das dann mit den ritterlichen zusammengewürfelt und Pilzbestimmungssalat draus gemacht.



    Huhu,


    ich probiere die rötlich-bräunlichen Milchlinge inzwischen nicht mehr :nana:


    Dein letztes Bild ist für mich auch - ziemlich eindeutig - der Gelbblättrige Ritterling :)


    Danke Kuschel,
    die braunen Milchlinge sind seit dem jüngsten Geschmackstest für mich ab sofort auch tabu. <X
    aus schaden wird frau klug.
    Den Gelbblättrigen Ritterling muss ich mal beobachten. Er war deutlich dunkler als auf den einschlägigen Fotos im Netz, aber Pilze halten sich ja bekanntlich nicht an Farb- und Figurnormen. Vielleicht treffe ich den ja noch mal.


    Lieben Gruß Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • hallo Claudia,


    viele Milchlinge lassen sich schon im Feld relativ gut ansprechen. Wichtig sind folgende Merkmale:
    Farbe der Milch, sofort nach Verletzung und isoliert auf einem Taschentuch beim Trocknen-ist sie wässrig oder rein weiß, rosa, rot... (alleine und in Kombination mit dem Fleisch)
    die Beschaffenheit der Huthaut (schleimig/filzig/glatt/klebrig/franzig/zottig/wollig...)
    Geschmack der Milch und des Fleisches
    die Ausprägung der Lamellen
    der Geruch (z.B. Kokosflocken, Maggi...)
    die Begleitbaumarten-die möglichen Symbiosepartner
    die Stieloberfläche


    Grüße,
    Peter

  • Hallo Claudi,


    ich kann deinen Grimm bezüglich der Milchlingsgeschmäcker gut nachvollziehen. Eigentlich gehört das zum Milchlingsbestimmungsprogramm dazu (ähnlich wie bei den Täublingen), aber man will doch wissen, ob es neben der - oft blöden - Geschmacksprobe noch andere Vorgehensweisen gibt, mit denen man Bestimmungsoptionen einschränken kann.


    Die Milchlingssektionen werden bei vielen Autoren nach der Farbe/Farbveränderung der Milch bzw. des Fleisches eingeteilt. Es gibt sofort rosa-orangefarbene, rosa-orange verfärbende, violett verfärbende, gelb verfärbende, graugrün verfärbende, weiße und wasserklare Milch. Also solltest du den Pilz über Nacht oder doch zumindest einige Stunden liegen lassen, um festzustellen, ob bzw. wie die ausgetretene Milch mitsamt dem umgebenden Fleisch die Farbe ändert. Dann bist du mit etwas Glück in der richtigen Sektion, und dann ist es nicht mehr so schwierig, leichter jedenfalls als bei den Täublingen.
    Beim zweiten der von dir angefragten Pilze halte ich es für gut möglich, dass die Milch sich über Nacht graugrün verfärbt hätte - aber das ist bei dieser Datenlage Spekulation.


    Weiter solltest du darauf achten, ob der Pilz am Hutrand bärtige Zotteln hat oder nicht, manchmal braucht man dazu eine Lupe. Am besten geht das bei Jungexemplaren. Denn andere Autoren bilden Sektionen danach, ob am Hutrand diese Zotteln vorhanden sind oder nicht. Und du solltest den Zustand der feuchten Huthaut beurteilen - rasch abtrocknend und dann trocken bis mattfilzig, feucht-glatt, lange schmierig oder gar schleimig. Auch das ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal, vor allem dann, wenn die Milch nicht verfärben sollte.


    Edit: Peter hat zu recht auf die Geruchsprobe hingewiesen. Auch da kann man Glück haben, wenn man Kokosflocken, Blattwanzen, Heringslake oder so etwas riecht.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Nummer 1 würde ich mal mit Lactarius fluens oder eventuell noch mit seinem Bruder (Lactarius blennius) vergleichen. Der zweite Milchling scheint einen trockenen Hut zu haben, was aber nicht so ganz ins Konzept passt. Wenn er eigentlich auch eher feucht-schmierig ist, kann er auch in die erstere Gruppe gehören, zumal zumindest Lactarius fluens im Alter auch "pale cream to cream"-farbene Lamellen haben darf.


    LG, Jan-Arne

  • die Beschaffenheit der Huthaut (schleimig/filzig/glatt/klebrig/franzig/zottig/wollig...)


    die Stieloberfläche


    Hallo Peter, vielen Dank für die Informationen. Nach der Farbe der Milch guck ich schon. (Maggi wässrig, Reizger orange etc. aber in der Tat, tu ich mich immer noch schwer damit, Details zu erkennen. Ist ein Hut schleimig, klebrig oder nur feucht. Und die Oberflächenstrukturen sind noch schwieriger. Ich schaffe mir demnächst eine Lupe an.


    Lieben Gruß Claudia



    Hallo Oehrling,
    das ist sehr lieb von Dir, dass Du mich mit der Nase auf die wichtigen Details der Milchlingsbestimmung stupst. Ja, ich lass sie künftig über Nacht liegen und schaue, wie sich die Milch verändert und vielleicht auch der Geruch. Die war bei den beiden nach Stunden noch weiß. Ich habe sie abends kompostiert. Dem Dach werde ich künftig mehr Aufmerksamkeit gönnen. Lupe ist in Arbeit. :thumbup:


    Mit dem Geruch habe ich es nicht so einfach. Den Maggipilz kann ich erschnüffeln. Neulich hatte ich den Kampfermilchling. Aber die beiden haben eher nach nix Auffälligem gerochen.




    Hallo,


    Nummer 1 würde ich mal mit Lactarius fluens oder eventuell noch mit seinem Bruder (Lactarius blennius) vergleichen. Der zweite Milchling scheint einen trockenen Hut zu haben, was aber nicht so ganz ins Konzept passt. Wenn er eigentlich auch eher feucht-schmierig ist, kann er auch in die erstere Gruppe gehören, zumal zumindest Lactarius fluens im Alter auch "pale cream to cream"-farbene Lamellen haben darf.


    LG, Jan-Arne


    Danke Jan-Arne,


    der Braunfleckende Milchling scheint es zu sein. Das gleiche ich noch mal ab, die gibts ja hier gerade reichlich. Hab ganz vielen Dank. So hat wieder ein unbekannter einen Namen.


    Lieben Gruß Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Nummer 1 würde ich mal mit Lactarius fluens... vergleichen. Der zweite Milchling scheint einen trockenen Hut zu haben, was aber nicht so ganz ins Konzept passt. Wenn er eigentlich auch eher feucht-schmierig ist, kann er auch in die erstere Gruppe gehören, zumal zumindest Lactarius fluens im Alter auch "pale cream to cream"-farbene Lamellen haben darf.


    Hallo,
    genau an den hatte ich auch gedacht. Bei diesem ist die Milch am nächsten Morgen graugrün.
    Die sicheren Lactarius fluens, die mir bisher unterkamen, hatten übrigens einen trockenen, feinfilzigen Hut, im Gegensatz zu L. blennius, die einen nach dem Abtrocknen glänzenden, glatten Hut hatten.
    FG
    Oehrling

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  • genau an den hatte ich auch gedacht. Bei diesem ist die Milch am nächsten Morgen graugrün.
    Die sicheren Lactarius fluens, die mir bisher unterkamen, hatten übrigens einen trockenen, feinfilzigen Hut, im Gegensatz zu L. blennius, die einen nach dem Abtrocknen glänzenden, glatten Hut hatten.



    Hallo Oehrling,


    hab Dank für die Konkretisierung. Den erschließe ich mir als nächsten und erstatte Bericht.


    Lieben Gruß Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Ihr Milchlingsexperten,
    hier ist das Foto from the day after. Da sieht das, was am Vortag wie Milch aussah tatsächlich ein wenig wie Schimmel aus- blass graugrünlich.


    Lieben Gruß Claudia


    Lieben Gruß


    Claudia


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