Herbsttrompeten ?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.581 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von anja55.

  • Hallo zusammen,
    nachdem ich jahrelang nur Steinpilze gesammelt habe, weil ich mir bei denen eine sichere Bestimmung zutraue, habe ich zugleich viel über die anderen Speisepilze des Waldes gelesen. Angeregt durch das Buch "Der Pilzberater für unterwegs" habe ich die Toten- oder Hernsttrompete endeckt, weil bei dieser die Gefahr einer Verwechselung mit anderen (giftigen) Arten gering ist. Da wir hier sehr viele große Rotbuchenwälder haben, habe ich Ausschau nach diesem Pilz gehalten und bin auch fündig geworden, meine ich. Ich habe die Pilze in engen Büscheln stehend an Buchen am Rande eines fechten Grabens gefunden. Sie sind ca. 6 bis 7 cm hoch.
    Was mich an meinem Fund allerdings verunsichert ist, dass die "Hüte" der einzelnen Fruchtkörper sehr fransig und zerfasert sind. Sie haben eben nicht diese deutliche Trompetenform. Zudem brechen die Pilze sehr leicht. Schon nach dem Sammeln und dem Transport, waren viele kleine Stücke aus den Hüten rausgebrochen. Auch beim Putzen, wenn ich versuche die "Kräuseln" der Hüte auseinanderzuziehen, brechen sie sofort in sehr kleine Stücke.
    Was meint ihr? Sind das Herbsttrompeten? Und ist das "leichte Zerbrechen" der Pilze ein Zeichen, dass sie zu alt und damit nicht zu verwenden sind? Sie rochen sehr gut und sind auch nicht schimmelig oder schmierig; eher trocken. Da auch die kleinen, also noch jungen Exemplare schon so zerfranste Hüte haben, ist dass doch kein Zeichen für "Überalterung", oder? Gibt es eine "Kräuselform" oder ist das eine Krankheit des Pilzes?
    Vielen Dank für Eure Hilfe und Grüße Anja



    P.S.: Da ich nicht sicher bin, ob meine Fotos angezeigt werden (in der Vorschau sind sie nicht eingefügt, in der Attachmentsanzeige werden sie gelistet) noch eine Beschreibung.
    Die Pilze sind dunkelbraun, bis graubraun. An der Außenseite silbrig. Der untere Teil des Fruchtkörpers eher schwärzlich. Der Pilz hat keine Lamellen oder Leisten, ist ganz glatt bzw. stellenweise etwas runzlig. Es ist insgesamt ein durchgängiger, hohler Fruchtkörper. Fühlt sich trocken und ledrig an.
    Sorry, wenn die Bilder nicht zu sehen sind. Ich weiß nicht, was ich falsch mache.

  • Hallo Anja und herzlich willkommen hier im Forum!




    Was meint ihr? Sind das Herbsttrompeten? Und ist das "leichte Zerbrechen" der Pilze ein Zeichen, dass sie zu alt und damit nicht zu verwenden


    Genau so sehe ich das auch. Das sind Herbsttrompeten und sie sind einfach zu alt. Rotbuchenwald als Fundort passt auch perfekt.


    Übrigens, kleine Pilze bedeutet nicht automatisch junge Pilze. Bei Pilzen ist es oft so dass manche Fruchkörper groß werden und die anderen klein bleiben können. Quasi, wie bei uns Menschen auch, aber bei Pilzen sind die Größenunterschiede noch krasser :) Es gibt junge frische Parasole mit 25cm Durchmesser und es gibt alte klein geratene Parasole mit nicht mal 10cm die bereits gammelig sind.

  • Hallo Anja und herzlich willkommen hier.
    Das sind auf jeden Fall Totentrompeten.
    Bei uns kommen die auch sehr oft vor. Ich sehe das leichte Zerbrechen der Fruchtkörper nicht unbedingt als Zeichen von Überalterung an.
    Auch die Jungen, die natürlich ziemlich verwachsen sind, können leicht zerbröseln.
    Du kannst ja die Pilzart weiter beobachten, denn da kommen bestimmt noch welche.Ach ja, die graue Färbung außen ist völlig normal.
    Die großen Trompeten haben meistens "Untermieter", d.h. mit dem Messer schön bis nach unten der Länge nach aufschneiden....meistens Asseln o.ä.
    Liebe Grüße Armin aus Schleswig-Holstein

    Pilzberatung gibt es nur vor Ort beim Pilzberater. Keine Beratung per Internet oder Telefon! Bilderbestimmung ist keine Essfreigabe!


  • Bei uns kommen die auch sehr oft vor. Ich sehe das leichte Zerbrechen der Fruchtkörper nicht unbedingt als Zeichen von Überalterung an.
    Auch die Jungen, die natürlich ziemlich verwachsen sind, können leicht zerbröseln.


    Aber bei dieser Kombination aus Größe, Krausigkeit und vor allem braunen Farbtönen kann man eigentlich schon von zu alten Herbsttrompeten ausgehen, oder?



    Du kannst ja die Pilzart weiter beobachten, denn da kommen bestimmt noch welche.Ach ja, die graue Färbung außen ist völlig normal.
    Die großen Trompeten haben meistens "Untermieter", d.h. mit dem Messer schön bis nach unten der Länge nach aufschneiden....meistens Asseln o.ä.


    O ja auf jeden Fall alle FK durchschneiden, das ist ein wichtiger Hinweis! Ich hatte einmal mindestens vier Insektenarten in einem halben Kilo Pilze ;) Asseln, kleine Nacktschnecken, irgendwas Tausendfüßerähnliches, und sogar Marienkäfer.

  • Hallo anja55, du hast recht, die Herbsttrompeten kann man kaum mit anderen Pilzen verwechseln.

    Viele Grüße, Lars


    Meine Angaben sind immer ohne Gewähr und können keinesfalls die Bestimmung eines erfahrenen Pilzsachverständigen ersetzen.


  • Hallo anja55, du hast recht, die Herbsttrompeten kann man kaum mit anderen Pilzen verwechseln.


    Na ja, der graue Leistling kann schon von oben sehr ähnlich aussehen. Zum Glück ist er auch essbar, obgleich man ihn schonen sollte.


    Gruß,


    Frank


  • [quote='Preetzer','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=380284#post380284']
    Bei uns kommen die auch sehr oft vor. Ich sehe das leichte Zerbrechen der Fruchtkörper nicht unbedingt als Zeichen von Überalterung an.
    Auch die Jungen, die natürlich ziemlich verwachsen sind, können leicht zerbröseln.


    Aber bei dieser Kombination aus Größe, Krausigkeit und vor allem braunen Farbtönen kann man eigentlich schon von zu alten Herbsttrompeten ausgehen, oder?


    Hallo Alex.
    Ich glaube die Frische kann man nur beurteilen, wenn man die Dinger in der Hand hält.
    Aber die braunen Töne sind meiner Meinung kein Anzeichen dafür, dass die Pilze zu alt sind.
    Auch die Krausigkeit sind keine Altersmerkmale.
    Eine dunkle Verfärbung am Hutrand der Fruchtkörper wäre schlimm und würde darauf hinweisen, dass sie überständig sind.
    Vielleicht haben ja noch andere Freundinnen und Freunde Meinungen dazu.
    Liebe Grüße Armin aus Schleswig Holstein

    Pilzberatung gibt es nur vor Ort beim Pilzberater. Keine Beratung per Internet oder Telefon! Bilderbestimmung ist keine Essfreigabe!


  • Hallo Armin!


    Das sehe ich genau so. Die Farbe alleine ist kein Anzeichen für Überalterung, sondern für den Wassergehalt des Fruchtkörpers. Bei guter Wasserversorgung sind die Fruchtkörper - auch ganz junge Fruchtkörper - sehr dunkel, fast schwarz. Wenn das Wasser knapp wird, verblasst der Fruchtkörper.


    Meiner Meinung nach - und ich habe dieses Jahr schon seeehr viele Herbsttrompeten geerntet - ist der Hutrand ein gutes Indiz, ob der Pilz noch brauchbar ist. Bei zu alten Exemplaren wird der Hutrand tiefschwarz und ganz dünn, etwas schrumpelig, außerdem bekommt er einen ammoniakähnlichen Geruch.


    Grüße,


    Frank
    [hr]

    O ja auf jeden Fall alle FK durchschneiden, das ist ein wichtiger Hinweis! Ich hatte einmal mindestens vier Insektenarten in einem halben Kilo Pilze ;) Asseln, kleine Nacktschnecken, irgendwas Tausendfüßerähnliches, und sogar Marienkäfer.


    Hallo Alexander!


    Guck mal, was mir entgegen gekommen ist:


    https://www.pilzforum.eu/board…-hilfe-molch-im-sammelgut


    Grüße,


    Frank

  • Hallo Armin, Hallo Frank,


    Danke für Eure Antworten! :thumbup: Gut dass ich nachgefragt habe - wieder was dazu gelernt.
    Ich habe die Totentrompeten bis jetzt nur zwei Mal gesammelt, da habe ich weniger Erfahrung. Die mit dem dünnen schwarzen Hutrand habe ich auch gehabt und dachte mir schon dass sie bereits zu alt sind. Aber so richtig alt und überständig scheinten mir vor allem große bräunliche FK die in der Hand zerbröseln zu sein.
    [hr]


    Guck mal, was mir entgegen gekommen ist:


    https://www.pilzforum.eu/board…-hilfe-molch-im-sammelgut


    Ach ja, das Thema habe ich vorher schon gesehen :) Das ist aber wirklich ein toller und seltener Fund :D Hast Du ihn inzwischen erfolgreich wieder ausgewildert?

  • Hallo Alex!


    Dem habe ich noch am selben Abend ein schönes Plätzchen gesucht und gefunden. Waldrand, Bachnähe und reichlich Unterholz mit vielen Versteckmöglichkeiten. Die können bei günstigen Bedingungen 15 - 20 Jahre alt werden, das hätte ich nicht gedacht.


    Gruß,

  • Grüß Dich frank,



    Totentrompeten und graue Leistlinge...........kann man bei einem flüchtigen Blick schon verwechseln. Ich hatte mal welche, die waren sogar mit Totentrompeten zusammen. Deshalb sahen sie für mich auf den ersten Blick beide gleich aus. Erst zu Hause habe ich dann gemerkt, dass es zwei verschiedene Arten waren.


    Diese Fundstelle weiß ich noch gaaaanz genau. Sie wird jetzt bei jdem Besuch kontrolliert. Es könnten ja wieder welche da sein.





    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo zusammen und herzlichen Dank für die Antworten.
    Schön, dass ich jetzt eine weitere Art auf meiner Liste habe.
    Bleibt für ich ein wenig das Problem mit der Verwendbarkeit der Exemplare. Ich hatte eben nicht das Gefühl, dass die Pilze "gammelig" sind. Sie rochen noch sehr angenehm und waren auch nicht matschig. Mit der Farbe ist das ja leider nicht so leicht zu sehen, ob die schon zu alt sind. :/
    Ich werd die nächste Zeit noch ein paar Mal nachschauen gehen.
    Also Danke für die Hilfe und Grüße Anja