Leccinum cyaneobasileucum (Wollstieliger Raufuß) ?

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  • Hallo zusammen,
    Pilze der gleichen Art wie die nachfolgend gezeigten hatte ich 2014 am 28.09. im Bienwald (Südpfalz) gefunden und als Leccinus holopus - Moor-Birkenpilz präsentiert. Die Kommentare von Pablo in genanntem Artikel wiesen aber damals schon eher auf L. cyaneobasileucum hin. Mit unten gezeigten Bildern meine ich inzwischen auch dass Pablo Recht hatte, gefunden gleichenorts, zufälligerweise wieder genau am 28.09.


    Auffällig sind folgende Sachen:

    • bisher habe ich dort ausschließlich rein weiße Exemplare gefunden, keine "normalfarbenen", allerdings in Summe auch nur so um die 6 - 8 Stück
    • trocken dunkeln die etwas nach, auch die im Gelände reinweiße Schuppung dunkelt ins bräunliche nach
    • die gezeigten Blauverfärbungen sind nur sehr lokal ausgeprägt, lassen sich auch nicht irgendwie provozieren, wobei die auffällige am letzten Bild schon direkt an der Schnittkante entstanden ist
    • Fe2SO4 hat nur ein sehr schwach graue Verfärbung hervorgerufen - kann es sein dass das alt wird (2 Jahre)?


    So, nun die zugehörigen Bilder. Wenn noch etwas zu ermitteln ist - der Pilz liegt noch neben mir.



    Würde mich sehr freuen, wenn wir den diesmal "dingfest" machen könnten.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Wenn du das Eisensulfit (oder ist's Sulfat?) in Kristallform hast, sollte es länger haltbar sein.
    Ich bin allerdings auch nicht sicher, inwieweit die Reaktionen da bei der Gattung tatsächlich zielführend sind, das müsste ich mal selbst durchtesten...


    Aber die weiteren Merkmale (deutlich wollige Stielschüppchen und deutlich blauende Stielcortx im Basisbereich) sprechen schon für deine Vermutung.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,
    am Eisensulfat scheint es nicht zu liegen - bei einem mitgenommenen Täubling gab es noch heftige Reaktionen (allerdigns irgendwie die falschen, da muss ich erst weiterlesen).


    Offen bleibt für mich aber noch, ob es normal ist dass ich dort bisher ausschließlich diese weiße Form gefunden habe. Also einfach ein "Albino" im Sinne einer zufällig eingestreuten Mutation kann das eigentlich nicht sein. Das sind doch in der Regel rezessiv vererbbare Anlagen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Aber gerade wenn du an der Stelle immer wieder weiße Fruchtkörper findest, passt das doch zu einer genetisch fixierten Pigmentstörung. Wenn der Albinismus auf äußere Einflüsse zurückzuführen wäre, dann wäre die Wahrscheinlichkeit, daß da auch mal normal braun gefärbte Exemplare erscheinen, sehr viel höher.



    LG; pablo.

  • Hallo Pablo,
    "genetisch fixierten Pigmentstörung" - meine Genetik-Kenntnisse sind zwar schon etwas betagt, sagen mir aber wenn ich ein rezessives Gen habe, dass sich dieses selbst in einer Population, wo es durchgängig vorhanden ist, nur zu 25% weiter vererben kann, nämlich wenn bei beiden Eltern nach Teilung des diploiden Chromosomensatzes jeweils auch das rezessive Gen "zum Zuge" kommt. oder läuft das bei Pilzen anders?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Möglicherweise etwas komplizierter als bei Menschen (und anderen Tierarten), weil Pilze wesentlich mehr Geschlechter besitzen. ;)
    Aber das war jetzt nicht der Punkt, wie es zustande kommt, sondern nur ob es bei diesem Organismus, der die Fruchtkörper gebildet hat, zustande gekommen ist.



    LG; Pablo.