Pilze mit Autobahn verwerten oder entsorgen?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.800 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzfreund_DD.

1. offizieller Beitrag

    Hallo Pilzfreunde!


    Ich bin neu hier im Forum. Da ich jedesmal aufs neue mit Freunden gern darüber diskutiere, ob Pilze in denen mal eine Made wohnte noch gegessen werden oder entsorgt werden, interessiert mich mal eure Meinung.


    Ich trockne generell meine gesammelten Pilze. Finde ich extrem viele, kommt ein Teil davon auch in die Pfanne. Da ich allein lebe, reicht es mir Ende Sommer/Herbst ab und an mal in den Wald zu gehen um meinen Jahresvorrat zu besorgen. Ich gehe allerdings nur in der Woche in den Wald. Am Wochenende macht das alles keinen Sinn. Ich war letzten Donnerstag im Wald und habe meinen Jahresvorrat mit einem Mal schon gepflückt..


    Nun, ich bin absolut schmerzunempfindlich. Bei mir fliegen nur Pilze in die Tonne, in denen mehr Löcher drin sind, als im Käse oder eben noch die Made drin lebt. Wenn ich die Made nicht sehe, ja dann ist es mir auch egal. Alles andere wird trotzdem geschnitten und getrocknet.


    Wie macht ihr das? Ekelt ihr euch oder ist es euch auch egal? Bis zu welchem Grad akzeptiert ihr Wurmlöcher?


    LG

    hast du da keine Probleme, dass die Maden in dem Trockengut weiterleben?
    Also weil du ja nach Meinung und Gewohnheiten frägst, ich hab gerade ein halbes Kilo Reizker und Maronen aussortiert - ich bin da sehr empfindlich. Trocknen tue ich sowieso nur erstklassige Pilze.


    LG Jospeh

    Hallo Jospeh


    Bevor ich die Scheiben auf die Zeitung lege, schaue ich schon nach. Ich lege diese nicht Blind auf die Zeitung. Bisher war alles in Ordnung. Die Kammer in der die Made wohnte verwerte ich nicht. Das ist mir dann auch zu ihh!

    Zitat von :)seph*


    hast du da keine Probleme, dass die Maden in dem Trockengut weiterleben?


    LG Jospeh


    Die Made, die im Pilz lebt ist eine andere Made als die der Lebensmittelmotten.
    Die Pilzfliegenlarve stirbt bereits im Trockner wenn sie stundenlang mit 50 ° belüftet wird. Durch das Trocknen zieht sich auch der Pilz zusammen, so dass sie sicherheitshalber auch zerquetscht würde, wenn sie nicht schon vorher geflohen wäre. Selbst wenn sie das alles überleben würde, kann sie nicht in einem vollkommen vertrockneten, gedörrten Pilz überleben.
    [hr]
    Hallo,


    ich verwende nur Pilze, die einen gesunden und unverdorbenen Eindruck machen.
    Fraßspuren von Außen (Schnecken) sind mir völlig egal, bei Würmern bin ich kritischer, abar auch nicht päpstlicher als der Papst. Etwas was nicht da ist (nämlich der Gang als Hohlraum) kann auch nicht schaden.
    ;)


    Wichtig ist, die Pilze bereits im Wald vorzuputzen und wurmbefallene Stile abzuschneiden, damit sich die Würmer nicht weiter hoch fressen, vor allem, wenn man die Pilze noch einen Tag aufbewahrt.

    Hallo DD, auf Zeitungen würde ich nichts legen. Die geben Druckerschwärze ab. Auch das Papier gibt Chemie ab. Ich bin zwar ein Fan von den Artikeln die so nebenbei mitpostet, wie du schon gemerkt hast :D
    LG

    Hallo Pilzfreund_DD,
    Ich esse madige Pilze, so lange sich der Befall in Grenzen hält (maximal etwa 5-6 Gänge in der Stielbasis, im Hut bei Querschnitt 1-2) oder man die befallenen Bereiche gut wegschneiden kann und die Maden nicht in den Hut vorgedrungen sind. Geschmacklich bemerke ich dabei keinen Unterschied, wenn man ein oder zwei der Maden versehentlich mitisst.

    Alle Bestimmungsversuche hier im Forum anhand von Bildern ohne Gewähr.

    Wir lassen die madigen Abschnitte in der Regel weg, auch wenn meine Frau - gleich wie bei den Himbeeren - jeweils meint, die Maden haben ja auch nur Pilz gefressen...


    In Italien haben wir mal getrocknete Pilze an einem Stand zum Verkauf angeboten gesehen, beinahe mehr Löcher als Pilz...
    lieber Gruss Martin

    Zitat von Rad-Pilz


    Wichtig ist, die Pilze bereits im Wald vorzuputzen und wurmbefallene Stile abzuschneiden, damit sich die Würmer nicht weiter hoch fressen, vor allem, wenn man die Pilze noch einen Tag aufbewahrt.


    Genau. Das mache ich auch. Ich schneide die Pilze im Wald schon so weit runter bis nichts mehr zusehen ist. Verläuft der Hautgang in den Hut, halbiere ich als letztes noch den Hut und schneide den Kern noch raus. Ist da immer noch alles voll, werfe ich den auch weg. Das mache ich aber nur bei größeren Pilzen wo selbst der Schnittrest noch so viel ergibt wie ein kleiner kompletter Pilz.


    Zitat von :)seph*


    Hallo DD, auf Zeitungen würde ich nichts legen. Die geben Druckerschwärze ab. Auch das Papier gibt Chemie ab.


    Najaaaaa. Das ist so gering wenn ich im Jahr schätzungsweise 5 Mal in den Wald spaziere und je Trockenvorgang, die Pilze zwei Tage durchgelüftet getrocknet werden. Ich denke das ist halb so wild. Eine Stunde an einer Straße spazieren gehen ist schädlicher ^^


    Zitat von Sparassis


    Hallo Pilzfreund_DD,
    Ich esse madige Pilze, so lange sich der Befall in Grenzen hält [...] Geschmacklich bemerke ich dabei keinen Unterschied, wenn man ein oder zwei der Maden versehentlich mitisst.


    Das denke ich auch. Wie Rad-Pilz schon angemerkt hat, stirbt die Made eh irgendwann. Neben dem nicht Vorhandensein des Geschmacks, sieht man die Made nach dem Kochen auch nicht mehr. Außerdem ist sie ein Eiweisspender ^^


    Zitat von mboesch


    Wir lassen die madigen Abschnitte in der Regel weg, auch wenn meine Frau - gleich wie bei den Himbeeren - jeweils meint, die Maden haben ja auch nur Pilz gefressen...


    In Italien haben wir mal getrocknete Pilze an einem Stand zum Verkauf angeboten gesehen, beinahe mehr Löcher als Pilz...
    lieber Gruss Martin


    Eine gute Frau hast du :) Aber das mit Italien schockiert mich. Ich habe auch letztens einen Markt gefunden mit einer riesigen Menge geschnittener Steinpilze. Die sahen aber ganz gut aus. Aber vielleicht sind die Italiener da nicht so mäkelig. Warum auch. Giftig ist es nicht.


    Aber danke für eure bisherigen Antworten :)

    Ich bin da auch nicht sonderlich empfindlich...mir ist das wurscht ob da mal ne Made drin ist...wenn es nicht gerade so viele sind das sie Samba tanzen ist alles Ok ....Wie sagte meine Taufpatin Tante Alma früher so trefflich ? : Find de Moors alns weller :)

    Hinzufügen muss ich aber, dass ich neben meinen Pilzen zum Eigenbedarf auch eine kleine Tüte mit makellosen Pilzen anlege. Für Gäste nur das Beste quasi :) Auch wenn die den Unterschied nicht schmecken werden, ist es ein höfflichkeitsding :)

    Meistens finde ich nur madige Steinpilze, wo ich die befressenen Teile dann sorgfältig abschnippele. (Ja, ich bin pingelig)


    Das dauert lange und irgendwann habe ich mich mal gefragt, wie die Profis das wohl machen....
    Hat mal gemand getrocknete oder eingefrorene Pilze im Supermarkt genauer betrachtet? Einige sind madenfrei, aber meistens werden die Bewohner einfach mitverkauft. Daraus schließe ich, der Verzehr ist völlig unbedenklich. :giggle: (Und sammle die Pilze dann doch lieber selber)

    Zitat von Eilun

    Daraus schließe ich, der Verzehr ist völlig unbedenklich. :giggle: (Und sammle die Pilze dann doch lieber selber)


    Aber selbstverständlich ist der Verzehr unbedenklich. Es gibt viele Waldläufer die braten ihre dicken Maden mit gesammelten Pilzen :) Maden sind im Prinzip auch wirklich gesund. Ein Eiweishaltiges Lebensmittel ^^


    Aber Pilze frieren, dass käme für mich nicht in Frage. Ich hätte Angst das Frostbrand entsteht und die Pilzstruktur kaputt geht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Ich hab' das hier nur mal so überflogen, aber irgendwie...
    Hm.
    Nein, ein paar feine Madengänge in einem ansonsten makellosen Pilz sind ansich nicht bedenklich und auch nicht gesundheitsgefährlich.
    Nur je mehr Würmfraß man in einem Pilzfruchtkörper feststellt, desto mehr ist es ein zeichen, daß der eben nix mehr für die Pfanne ist. Gar nicht mal so sehr wegen den Tierchen selbst, sondern weil diese Tierchen auch sonstige Verwesungsprozesse in einem Fruchtkörper beschleunigen. Einerseits durch ihre Ausscheidungen, aber auch durch das Zersetzen von Hyphengewebe, daß dann viel schneller verfault.


    Das ist vergleichbar wie mit verfaultem Fleisch oder Obst. Je nach dem, wie verwest das ist, muss es nicht unbedingt gefährlich sein. Kann es aber. und Pilze sind keine Ausnahmen davon, sondern in der Hinsicht eben wohl mit Fleischprodukten vergleichbar. Und wer möchte schon ein grünlich schimmerndes, wässriges, Madendurchsetzes Schnitzel essen?


    Vorsicht halte ich durchaus für geboten, man tut sich letztlich keinen Gefallen, wenn man alles im Wald einsammelt und aufisst, was mal gerade so eben noch nicht völlig verflüssigt ist.



    LG, Pablo.

    Hallo Pablo.


    Du hast selbstverständlich Recht. Ich denke es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass Ich oder jemand anderes, einen halb durchgefaulten Pilz noch verwertet. Nein. Das würde ich nur tun, wenn es nichts mehr auf der Welt zu essen gibt und dieser eine Pilz der Letzte ist.


    Ich denke wir sprechen hier von paar Madengänge im Pilz. Also ich jedenfalls. Nur gibt es Menschen die nicht einmal das essen. Und das war zumindest meine Frage wie die ambitionierten Pilzsammler sich verhalten :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzfreund!


    Naja, wenn ich Vegetarier zu Besuch habe, dann kommen nur komplett madenfreie Stücke in den Topf. ;)
    Aber ansonsten, wenn ein Pilz nur ein paar Gänge hat, aber ansonsten fest und knackig ist und korrekt riecht und sich anfühlt...
    Das ist dann echt kein Grund hungrig ins Bett zu gehen.
    Das war jetzt mehr darum, daß es auch niemand (auch stille Mitleser zum Beispiel) nicht falsch verstehen.



    LG; Pablo.