drei Täublinge

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  • Hallo zusammen,
    als ich Freitag im Bienwald war, hatte ich natürlich mal wieder zu viel Pilze fotografiert und zur Bestimmung mitgenommen, die Täublinge sind dabei etwas unter die Räder gekommen. Sprich, ich habe sie zu spät zum Aussporen hingelegt, so dass sie sich beleidigt weigerten und z.T. sind sie dann auch vermadet vergangen.


    Ich zeige euch trotzdem mal drei Arten (unterstellt dass die verschiedenen Ex. einer Kollektion wirklich zur gleichen Art gehören), evtl. kann man ja doch das ein oder andere interessante Merkmal herausstellen, was später weiter hilft. Biotop ist Buchenmischwald mit reichlich eingestreuten Alteichen.


    Nr. 1 - Arbeitstitel Russula cf. ochroleuca - Ockergelber Täubling
    Ist ja eigentlich eine häufige Art, Geschmackstest passte auch mit ganz leicht scharf, aber kein Vergleich mit Nr. 2. Als Alternative habe ich nur den Gelben Graustieltäubling - R. claroflava - gefunden, aber ich hatte weder das Grauen am Stiel bemerkt, außerdem war mir der Hut "nicht gelb genug" und die Lamellen zu hell - sie sind ja fast weiß.
    Gäbe es weitere Alternativen, die ich beim nächsten Mal in Betracht ziehen sollte?
    Hier die Bilder von 3 Exemplaren:


    Nr. 2 - Arbeitstitel Speitäubling
    Hier habe ich keine echte These, der war aber ziemlich scharf und ich D... habe nicht mal ein Foto der US gemacht. Der liegt aber noch etwas angegammelt neben mir, die US ist nicht gelblich, also weiß oder bestenfalls beige. Huthaut ist zumindest zu 1/3 abziehbar, habe es leider nicht beim fraischen Pilz probiert. Das Hutfleich darunter ist zumindest jetzt trocken rosa. Mangels Sporen habe ich ihn wenigstens mit Chemie gequält, Guajak blaugrün (Stielmitte), Phenol hellbraun (Stiel in Richtung Hut), Fe2SO4 violettrosa (Richtung Stielende).


    Nr. 3 - Arbeitstitel Rotstieliger Täubling
    Über den ärgere ich mich am meisten, vielleicht wäre ja was wirklich interessantes bei rausgekommen. Das waren nur 2 Ex. ganz am Ende meiner Tour, ein älterer und ein ganz junger. Beide eigentlich nur anhand des roten Stieles neben der räumlichen Nähe (20 cm) als zur gleichen Art gehörig von mir zu bezeichnen.
    Die erste Idee wa[font="Arial"]r Rotstieliger Ledertäubling, aber die Lamellen sind nicht gelb, eher auch weiß oder beige, und auch die Chemie ist dagegen, insbesondere das Heidelbeerrot mit Phenol gab es nicht, dien Reaktion war eher unspezifisch graublaubraun.
    [/font]

    [font="Arial"]Weitere Alternativen sehe ich in R. amoena - Samt-Täubling oder Roter Heringstäubling - R. xerampelina. Ersterer vor allem auch wegen des doch eher oilvfarbenen Jung-Ex., womit ich letzteren eigentlich ausschließen möchte. Evtl. habe ich ja auch noch die ein oder andere Möglichkeit übersehen. Ist aber nicht ausgeschlossen dass ich dort nächste Woche nochmal hinfahre. Hier jetzt die Bilder:[/font]


    Würde mich freuen wenn trotz der Unzulänglichkeit der Dokkumentation dann doch noch das ein oder andere Brauchbare entsteht.


    [font="Arial"] [/font]

  • Hallo Rainer,


    der erste Täubling sieht schon nach R. ochroleuca aus.
    R. claroflava wächst bei Birke und meist in sehr feuchten (moorigen) Gebieten.
    Du kannst R. ochroleuca absichern, in dem Du etwas Chemie anwendest: beim Bestreichen der Stielbasis mit KOH gibt es eine deutliche rote Reaktion.


    Zum zweiten Täubling halte ich mich bedeckt.


    Zum dritten Täubling: an R. xerampelina glaube ich nicht.
    Generell kannst Du mit Eisensulfat an der Stielspitze feststellen, ob es sich um einen der Heringstäublinge handelt - die Reaktion wäre dann ein mehr oder weniger deutliches Grün.
    War der denn überhaupt mild?


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Rainer,
    bei Nr. 2 liegst du mMn mit Speitäubling richtig; es könnte sich um den Buchen-Speitäubling (R. mairei) handeln, der ist im Gegensatz zu manch anderem Speitäubling Guajak-positiv, so wie du es beschrieben hast.
    Nr. 3 hast du offensichtlich nicht gekostet, sonst wärst du nicht in Richtung Ledertäubling abgedriftet. Stattdessen halte ich das für den Stachelbeertäubling (R. queletii).
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,
    Danke für Deine Einschätzungen - und bei Nr. 3 hattest Du Recht, hatte ich nicht mehr gekostet, war schon fast auf dem Weg zum Auto, und dann lag er zu Hause erstmal 3 Tage unbearbeitet ... Und die Stachelbeertäublinge habe ich glatt übersehen, passt aber sehr gut.