Hallo zusammen,
nach mehrtägiger Bestimmungsarbeit melde ich mich jetzt mit einem ersten Phlegmacien-Paket zurück. Gefunden wurde alles am 02.10. im Virngrund.
Als erstes, weil das neulich schon diskutiert wurde, eine C. infractus-Kollektion bei Buche. Hier habe ich auch mal das KOH auf dem Hutrand aufgebracht. Die Reaktion war so, dass unmittelbar nach dem Auftragen für etwa 10 Sekunden lang ein Türkisblau zu sehen war, welches danach in ein Gelb überging:
Der im Nachhinein klarste Fall war Cortinarius moenne-loccozii (Volvabeschleierter Klumpfuß), welcher mit dem volvaartigen Velum auf der Knolle (ähnlich wie bei einer Amanita) unter den Phlegmacien ein Alleinstellungsmerkmal hat. Ich will aber nicht verschweigen, dass ich beim Bestimmen die Volva erst spät gesehen, zunächst aber recht erfolglos herumbestimmt habe:
Zu denen sage ich jetzt mal C. percomis, obwohl mich beim Bestimmen der zweifarbige Hut (gelbrandig, in der Hutmitte orangebraun oxidiert) irritiert hatte, da ich C. percomis bisher nur mit einfarbigem Hut (Farbton entspricht exakt dem des Goldröhrlings (Suillus grevillei)!) gesehen hatte. Falls das was anderes wäre, etwa C. mussivus, müsste man einen unangenehm stechend erdartigen Geruch wahrgenommen haben, was aber nicht der Fall war. Also C. percomis (Würziger Schleimkopf):
Cortinarius multiformis (Rundknolliger Schleimkopf), vorschriftsmäßig mit seinem gerade wachsenden Stiel, den weißen Velumresten am Hutrand und der weißen, rundlichen Knolle:
Die gingen nicht erst in die Bestimmung, sondern gleich in den Kochtopf: C. varius (Semmelgelber Schleimkopf); nur ein Exemplar habe ich abgezweigt, um zu sehen, ob KOH auf dem Fleisch wirklich gelb wird:
Und zum Schluss noch ein besonders Schöner, kein Phlegmacium zwar, sondern ein Myxacium, aber der darf hier mit rein: C. salor (Blauer Schleimfuß):
So, das war dann mal das erste Paket. Heute abend gibt es mehr.
FG
Oehrling