Noch mehr Cortinarien aus dem Virngrund

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.377 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cortinarius.

  • Hallo,


    die Arten der Cortinarien nehmen weiter zu, der Sicherheitsgrad bei der Bestimmung dagegen nimmt tendenziell ab. Auch die alle stammen von meiner Exkursion in den Virngrund am 02.10.17.


    Diese hier hätte ich gerne als Cortinarius meinhardii eingetütet, da sie direkt am Fuß einer Tanne gewachsen sind und recht viel olivgrauschwarzes Velum auf dem Hut aufweisen. Eines daran ist blöd: sie reagieren im Fleisch mit KOH trübrosa und dürften es, bestimmt man nach GroßpilzeBW, Band 5, eigentlich nicht. Die Funga Nordica gibt für C. meinhardii hingegen gar keine Farbreaktion mit KOH an, nicht mal eine Negativreaktion, so dass sich mir die Frage stellt, ob für die Abgrenzung innerhalb des elegantior/splendens/meinhardii-Formenkreises die KOH-Farbreaktion im Fleisch gar nicht bestimmungsrelevant ist. Dann könnte ich sie auch guten Gewissens zu C. meinhardii ernennen.


    Bei diesen hier bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um C. aureopulverulentus handelt. Nicht nur, dass diese Pilze auffällig goldgelbe Flecken gegen den Hutrand hin entwickeln, sondern sie reagieren auch vorschriftsmäßig auf dem Hutrand blutrot und an der Knollenbasis pink (letzteres ist auf diesem Foto nicht zu sehen). Da ich mich hier aber unentwegt im Bereich persönlicher Erstfunde bewege, bleibt die Restunsicherheit bestehen.


    Gleiches gilt für den im Wald bei Dankoltsweiler gefühlt häufigstem Phlegmacium, Cortinarius corrosus - wenn er es denn tatsächlich ist.


    ... und dem Cortinarius barbaricus, einem weiteren Calochroi mit KOH-rot auf dem Hutrand und Pink an der Knollenbasis, der aber eine deutlich andere Hutoberfläche aufweist als der oben gezeigte C. aureopulverulentus.


    Zum Abschluss dann noch zwei, bei denen ich mir 100% sicher bin. Als erstes der Cortinarius variicolor (Erdigriechender Schleimkopf), der sich durch seinen äußerst penetranten Rote-Rüben-Geruch und die gelbe KOH-Reaktion im Fleisch schnell verrät.


    Und den Cortinarius trivialis (Natternstieliger Schleimfuß), den ich als Nicht-Phlegmacium, sondern Myxacium wieder dazwischenmogele.


    Im dritten und letzten Pack sind dann Phlegmacien drin, bei denen ich nicht zu einem befriedigenden Bestimmungsergebnis gekommen bin, die aber doch schön und auffällig aussehen, so dass ich mir die Frage stelle: was bist du für ein Dackel, dass du die nicht bestimmt kriegst. So was kommt fast immer bei meinen Cortinarius-Exkursionen vor :cursing: .


    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Öhrling,
    schöne Funde, das entspricht so in etwa dem Standard Phlegmacien Inventar eines Fichtenwaldes auf Kalk
    Deine Bestimmungen kann ich 100% nachvollziehen.
    Wir hatten vor 8 Tagen in der Schweiz quasi identische Kollektionen.
    Zusätzlich noch Weisstannen Pilze wie C. atrovirens und C. haasii und für mich einen
    Erstfund mit C. arcuatorum unter Eiche


    Weiter so schöne Funde wünscht
    Uwe