Schwimmende Schoti ´s

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.525 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von joe83.

  • Gestern hatte ich mal wieder experimentelle Küche.
    Ich habe schon lange Janker auf Auflauf und als ich nun eine ordentliche Ladung Schopftintlinge mit nachhause gebracht habe, wollte ich das in ein Rezept umwandeln.
    Zwar ging die Sache etwas in die Hose aber was bei alledem herausgekommen ist war sooo lecker daß ich es euch nicht vorenthalten will. So hat das Fotografieren dann auch gelohnt. Ich ahnte und wollte ja daß es lecker wird. :D



    Also uffjemerkt! :whistling:


    Vor allem anderen, Ofen vorheizen (170-180 °C)


    Dann zunächst, Schopftintlinge putzen.
    Geht super einfach unter fließendem Wasser. Wer sich nicht auskennt ... nur Schopftintlinge nehmen die noch keinerlei Verfärbung haben. Weder schwarz noch rötlich oder rosa sollen sie sein!





    Danach weitere Zutaten parat stellen.
    Ich habe einen Käse (Geramont, würzig) benutzt und einen Katenschinken von dem ich kleine Schnipsel geschnitten habe.
    Weiterhin brauch es Sahne (200 ml). Lasst euch von dem Bild nicht irritieren. Ein Päckchen hat genügt.
    Außerdem müßt ihr etwas Brühe vorbereiten (200-300 ml). Ich habe Rinderbrühe genommen weil keine Gemüsebrühe da war. Gute Entscheidung! Noch mehr Geschmack!





    Ihr braucht weiterhin noch eine kleingeschnittene Zwiebel, zwei zerkleinerte Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer, Muskat und ein bißchen Cayenne-Pfeffer für ´nen Tick mehr Bums. Die Zutaten sind natürlich verhandelbar und nach Gutdünken abzuwandeln.





    Ihr verteilt nun eure Käse-, Schinken- und Pilzstückchen schön verquer in einer passenden Auflaufform.
    Wir wollen ja keinen großen Käseklumpen bauen, gelle?! :evil:





    Dann macht ihr euch an die Sauce fürs Auffüllen.
    Vergesst nicht vorher die Brühe fertigzustellen. Und bitte nicht diese Maggi/Knorr-Dinger. Nehmt mal Bio-Brühwürfel vielleicht. Die schmecken wenigstens.
    Bio-Gourmet könnte ich da empfehlen aber wahrscheinlich darf ich das gar nicht ? :/


    Also zunächst Zwiebeln und Knoblauch kurz in Öl andünsten.
    Etwas Cayenne-Pfeffer drüber bevor ihr dann mit der Sahne ablöscht.
    Nun Salz, Pfeffer und kräftig Muskat zum würzen nehmen und abschließend mit der Rinderbrühe aufgießen.
    200-300 ml Brühe ist ein Schätzwert von mir. Die Brühe hatte ich aus dem Handgelenk zusammengebaut.
    Alles schön verrühren und aufkochen lassen.





    Die Sauce gießt ihr nun in die Auflaufform und drückt den Inhalt ein bißchen zusammen damit die Flüssigkeit alle Zutaten erreicht.


    Das sieht dann so aus.




    Das schiebt ihr dann in den Ofen und lasst es bei 200 °C etwa 30 Minuten gedeihen. Zum Schluß noch etwas Oberhitze vielleicht.
    Heraus kommt dann das.





    Eigentlich wollte ich ja etwas festeres, etwas mehr Richtung Auflauf.
    Aber, VORSICHT!, das Endprodukt ist mehr so etwas wie eine Suppe !!! Das schwappt wenn ihr es aus dem Ofen holt.


    "Schiete!", dachte ich da noch.
    Als ich aber meinen Teller Suppe aufgefüllt und verspeist habe dachte ich nur "Geiler Stoff!"
    So ein wunderbar volles Maul an Geschmack. Yammie! Mach ich wieder.
    Probiert es aus. Gerade mache ich mir die Reste von gestern warm und der Geruch liebkost schon meine Nase. :P


    Also, auch mißlungene Rezepte können gelingen! :evil:

  • Hallo Mausmann,
    Danke fürs vorkochen. Das klingt lecker und sieht auch sehr lecker aus :yumyum: . Werde ich auf jeden Fall mal austesten..


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Hi Mausmann,


    "etwas Cayenne-Pfeffer drüber bevor ihr dann mit der Sahne ablöscht". Bitte um weitere Details dazu, :P


    Wer Haut und Knochen verarbeitet landet zwangsläufig bei den suppigen, löffelbaren. Panieren wäre eine Idee ....


    ;)



    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()


  • "etwas Cayenne-Pfeffer drüber bevor ihr dann mit der Sahne ablöscht". Bitte um weitere Details dazu, :P ...


    Was willst du denn hören? Du bist doch küchenerpobt.
    Das ist wie mit Curry. Erst trocken erhitzen damit der Geschmack (Öle/Fette, nehme ich an) sich ausbreiten kann. In Flüssigkeit wäre das gehemmt. Aber nicht verbrennen lassen sonst wird es bäh.

  • Klingt und schaut lecker. Könnte man die Soße mit Mehl etwas binden oder nimmt das den Geschmack?

  • Geschmacklich ist das Gericht so intensiv daß du dir um einen Verlust durch die Bindung keine Gedanken machen mußt.
    Man könnte sich über andere bindende Zutaten Gedanken machen. Das Problem dabei ist, die Schoti ´s nicht aus den Augen zu verlieren.
    Bei zusätzlicher Pasta z.B. hätte ich Angst diese zu verlieren. Man könnte die natürlich von vorneherein austauschen - Nudeln gegen Pilze - aber dann wäre es kein Pilzgericht mehr. Ob Paniermehl oder größere Stücke wie beim Semmelknödel wohl eine gute Idee wären? :/ Keine Ahnung wie das enden würde.
    Vielleicht probiere ich es mal aus.

  • Hallo Mausmann,


    Gefällt mir gut! Etwas mehr Leben in der Küche, das ist auch schön.


    Ich habe Tintenschöpflinge immer stehen lassen, weil sie mir irgendwie unheimlich waren. Laufen die vielleicht weg auf dem Weg nach Hause oder während der Zubereitung 8|


    Gestern habe ich zum ersten Mal einen mitgenommen und ebenfalls in Brühe gedünstet (ohne Ofen, Käse, Schinken). Ich war recht angetan: farb- und formstabil und guter Geschmack.


    Insofern kann ich mir deine "gratinierte Suppe" sehr lecker vorstellen.


    LG, Craterelle

  • Ja, ich habe mit dem Schoti als auch Suppenpilz begonnen. Passt auch ausgezeichnet zusammen.


    Mit dem Weglaufen ist es tatsächlich so eine Sache. Das kann passieren daß der Pilz sich verabschiedet bevor man ihn zubereiten kann.
    Die Stiele sind unproblematisch, die Vergehen nicht wie der Hut. Das Tinten des Hutes kann man hinauszögern indem man Stiel und Hut voneinander trennt.
    Feuchtigkeit beschleunigt das Tinten zudem.


    Das Putzen der Schoti ´s ist aber wirklich wunderbar einfach. Einfach mal schnell abwaschen. :)


  • Ob Paniermehl oder größere Stücke wie beim Semmelknödel wohl eine gute Idee wären? :/ Keine Ahnung wie das enden würde.
    Vielleicht probiere ich es mal aus.


    Oder bereits ein fertiger Semmelknödel in Scheiben geschnitten? Der würde die Soße gut aufsaugen...und kauen müsste man auch nimmer ^^

  • Versuch macht kluch!
    Knödel sind bei mir auch gerade in der Warteschleife. Die wird es diese Woche noch geben.


    Den Knödel hinterher in der Suppe zu präsentieren (also separat zubereitet ) oder als Sauce neben Pilzgemüse, das ginge auch. :)
    Ich bekomme schon wieder hunger.

  • Hmmm, das gibts morgen vom grill- nur mit austernseitlingen, die schopftintlinge hab ich übersehen...
    Vlt würds helfen die schotis mit den zwiebeln kurz anzubraten bis sie wasser lassen und dann damit die brühe zuzubereiten.
    Ist jedenfalls ein feines rezept- genau das richtige um den winterspeck zu perfektionieren ;)
    Lg joe