Pilzbestimmung per App und Foto?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.970 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MarcWeber.

  • Gibt es Apps, die eine Auswahl ähnlicher Pilze nach Foto findet?


    100% Trefferquote erwarte Ich nicht, aber eventuell, eine Vorauswahl auf 10 ähnliche Pilze, die man dann noch manuell prüfen kann?


    Welche Bild-Namen Quellen kennt ihr, die genutzt werden könnten um neuronale Netze zu trainieren?


    Das Ergebnis ist dann sowas wie zu 30% ein Pfifferling und zu 60% eine Strinkmorchel, zu 98% ein Steinpilz.


    Üblicherweise zeigt man dann die nur die besten 5-10 Treffer an. Dann sollte schneller gehen als viele sonstige Bestimmungswege.


    Gibt es das bereits? Bild machen -> Liste anschauen -> Details?


  • Wenn es das gäbe, dann bräuchten wir dieses Forum nicht. Vergesse ganz schnell den Gedanken an solch eine App. Bei einigen Tausend Arten mit Unterarten in verschiedenen Altersstufen und Wuchsvariationen und ...........

  • Es gab hier mal vor kurzem einen Thread, da hatte jemand eine Art neuronales Netz erstellt, das Pilze identifizieren sollte. Finde den Link leider nicht mehr.


    Für iPhone gab's vor kurzem 'nen Aufschrei, wegen dieser App:


    Glaube die gibt's mittlerweile nicht mehr im App-Store. Hätte die ja gerne mal ausprobiert, habe aber kein iPhone.


    Aber wie schon erwähnt, kann das auf der Grundlage eigentlich nicht funktionieren, dafür ist die Variationsbreite zu hoch und wichtige Merkmale können über Fotos nicht erfasst werden (deshalb gibt's online ja auch keine Verzehrfreigaben). Rein vom technischen Aspekt her, finde ich's allerdings schon spannend.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Jemand der mit Handy und App in denWald geht, wo es keinen Empfang hat...........vergiß es.
    Und dann würde ich mich nie und nimmer auf eine App verlassen. Mach lieber eine geführte Pilz-Exkusion mit.

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Das Ergebnis ist dann sowas wie zu 30% ein Pfifferling und zu 60% eine Strinkmorchel, zu 98% ein Steinpilz.


    Das Problem ist bei Pilzen brauchst Du immer eine 100 % ige Aussage, ansonsten ist es als schöne Spielerei zu betrachten.

  • Ich benutze für einen ganz groben Überblick "Pilzsuche Ultra" für Android, braucht kein Internet und man kann noch eine Datei mit zig zusätzlichen Bildern laden, aber ein Buch oder Expertenrat ersetzt das auf keinen Fall! Das möchte ich wirklich ausdrücklich betonen

  • Die Pilzsuche Ultra benutze ich auch, um die Merkmale vor Ort nochmals durchzulesen, geht fast besser als mit dem Buch im Halbdunkel des Waldes.


    Die Idee mit dem Bilderscan ist momentan sicher noch nicht umsetzbar. Es sind aber Expertensysteme in Entwicklung, welche beispielsweise Hautveränderungen, Muttermale mit Zehntausenden von Bildern vergleichen und deren Diagnosequalität wachsen soll und in die Nähe von echter ärztlicher Beurteilung kommen soll - weil niemand in seinem Leben Zehntausende von Hautnaevi sehen und beurteilen kann. Man hofft sich davon eine bessere Lernkurve durch den Einsatz neuronaler Netzwerke.
    Sicher spannend was noch kommt, wenn auch eine App wohl nie definitiv die "Verzehrfreigabe" wird geben können, sie kann nicht riechen, schmecken, etc.
    Lieber Gruss Martin

  • Also: Ich will nicht dass 'ne App oder der PC sagt 'essbar/nicht essbar' anhand von einem Bild. Pilze sind so Alt wie die Menschheit ... entsprechend divers die Arten. Mein Anspruch ist anhand von einem Bild die ähnlichsten Pilze bis 70% Trefferquote oder so anzuzeigen, so dass dann anhand von Anschnitt, Farveränderung oder ... unterschieden werden kann. Es gibt mittlerweile neuronale Neztwerke für JavaScript, laufen ca 5-20 Sekunden im Browser, online ist schneller, ginge aber evtl auch offline. Mein Problem ist, dass das System im Prinzip ca am besten ab 5 Bilder pro Pilzart haben sollte um überhaupt sinnvoll lernen zu können. Deswegen meine Frage, ob es Bilddatenbanken mit bereits bestimmten Pilzen gibt, die Ich nutzen könnte. Dass man einige Pilze nur an der Wurzel unterscheiden kann bedeutet dass man mit Mehrdeutigkeiten leben muss. Ist aber kein Problem, denn die Ausgabe wäre ja nur:


    98% Wiesenchampignon
    95% Waldchampignon
    80% nebelgrauer Trichterling (Achtung, -manch vertragen ihn nicht)
    65% brauner Champignon
    40% Fliegenpilz (Achtung, giftig)
    ....
    14% Totentrompete


    Damit würde das bestimmen des Risikos schneller gehen.


    Gewisse Eigenschaftet wie schleimig, nicht schleimig muss man erfühlen.


    Aus der Biologie (Beispiel Albino) ist klar, dass eine 100%ige Bestimmung nur in 99% der Fälle möglich ist.
    Es lebe Evolution.


    Ne Alternative wäre "vor Ort Test" auf Gift über Microchips über Molekühl Analayse.
    Keine Ahnung ob sowas praktikabel wäre. In die Theorie wäre das noch eine Alternative

  • Hi Marc,
    Ich bin mir gerade nicht sicher, wie weit deine Kenntnisse bei solchen neuronalen Netzen gehen, deshalb plapper ich jetzt einfach mal drauf los. Du könntest mal folgendes probieren, wenn du dich für solche Sachen - insbesondere Bilderkennung - interessierst:
    Lad dir ilastik (arbeitet glaub ich mit Darkforest, -> http://ilastik.org/ ) runter, ebenso wie eine großzügige Auswahl an Stöckschwämmchen-Bildern und Gifthäublingen-Bildern. Dann trainierst du das Programm auf eine dieser Arten und lässt es in der Gesamtgruppe suchen und postest just for fun hier die Erfolgsquote. Würde mich interessieren wie gut das funktioniert bei einem Programm, dass wir Mikroskopiedaten entwickelt wurde :) Allerdings ist die eigentliche Auswertung dabei ein bisschen schwammig, man kann nicht hineinschauen.


    Willst du selbst eine solche App programmieren und interessierst dich deshalb für mögliche Datenbanken? Wenn ja, welche Sprachen verwendest du?
    Wenn es Deutschland oder EU-weite Datenbanken bei mykologischen Verbänden gibt, könntest du da mal anfragen. Ich vermute jedoch, dass die wenigsten mit einer App in Verbindung gebracht werden wollen, die wahrscheinlich mehr Leben gefährdet als rettet, wenn sie nicht gänzlich ausgereift ist und zum ersten Herumspielen bietet die Google-Suche wahrscheinlich auch genug.
    Ich sehe das Problem gerade bei der Fülle an Informationen, die ein derartiger Algorithmus verarbeiten muss. Im Gegensatz zu einer Gesichtserkennung z.B. mit halbwegs symmetrischem Aufbau und klar definierten Merkmalen, müsste deine Pilz-App auch Lichtverhältnisse, Auflösung, Hintergrund, Asymmetrien und Aufnahmen von allen Seiten, nur partielle Präsentation der Merkmale etc, in einem ganz anderen Maße berücksichtigen. Das stelle ich mir bedeutend schwieriger vor, nicht unmöglich Experten, aber für Hobby-Entwickler?
    Ich finde es allerdings super spannend, wenn du konkrete Pläne für ein solchen Projekt hast und könnte auch ne Ewigkeit über die Auswertung von Bilddaten labern. Du kannst mir ja ne PN schreiben, wenn es bei deiner Idee bereits was zu erzählen gibt. :)


    Pilzsuche Ultra oder auch 123Pilze funktioniert so, dass DU genaue Kriterien beschreibst. Das setzt voraus, dass du dich mit dem Pilz beschäftigt hast und die wesentlichen Bestimmungskriterien selbst untersuchen kannst. Input ist der echte Pilze, das deep learning übernimmst quasi du selbst, und das Ergebnis ist die Auswahl in der Datenbank bei der ALL deine Kriterien zutreffen, mit recht großer Toleranz inbesondere mit Bezug auf das Farbspektrum. Mir hat es oftmals geholfen einen Pilz oder eine Gattung besser kennenzulernen und dafür kann ich dir solche Apps empfehlen.


    Der chemische vor Ort-Test wie bei Star Trek ist eine ganz andere Geschichte. Es gibt manche Art, die mit wenig Aufwand charakteristische Farbreaktionen zeigen (da kennen sich die ganzen Myko-Cracks hier 1000x besser aus als ich), aber was ich dir versprechen kann ist, dass du sehr lange kein Massenspektrometer in Taschenformat erleben wirst.
    Tests wie z.B. auf Sprengstoffe am Flughafen oder Drogen im Schweiß suchen immer nach bestimmten Stoffen. Einen Teststreifen für ein bestimmte Substanz(-gruppe) im Pilz kann man also wahrscheinlich schon entwickeln, vielleicht gibt es die sogar schon. Aber ich glaube ich würde trotzdem immer die Arten auf herkömmlichem Wege lernen, erkennen und sammeln, denn letztendlich sollte man auch einfach nichts in die Pfanne schmeißen, dass man nicht 100% erkennt auch ohne Teststreifen.

  • Na ja, CNN Netze bei Contests erreichen 95% tige Erkennungsraten von Menschen - mittlerweile auch bei Gesichtern.


    Die App darf aus rechtlichen Gründen vermutlich keine Essbarkeit angeben, andere Apps warnen "sammele nur was du kennst" - ist auch gut so.


    Nochmal: Wenn die App schlecht funkioniert, und 20 Pilze, die ähnlich sind findet, dann kann über die Merkmale auch Schnellentscheidungshilfen angeben, wie z.B: Bitte auf Anschnittfarbe achten oder auf Lammelenform etc.


    Das Problem der vieler Apps ist ja, dass sie z.B. nur 30 Pilze kennen. Man merkt gar nicht, dass es ähnliche andere gibt.


    Wenn Pilze sich wie Bakterien verhalten, und mrna aus der Umgebung aufnehmen, dann macht die Klassifzierung keinen Sinn ;) Scheint aber nicht oder nur wenig der Fall zu sein. Z.b. scheint ein Steinpilz immer essbar zu sein.


    Ich programmiere seit langem, aber Bilderkennung auf dem Weg ist Neuland für mich. Programmiersprache ist zweitrangig. Ich werde mit einfachen fertigen neuronalen Netzwerksetups anfangen und schauen wie weit Ich komme.


    Wenn Ich Ergebnisse erreiche melde Ich mich wieder. Werde erstmal Bilder aus dem Internet verwenden, um zu schauen, ob man in die Nähe kommt.

  • Hallo Marc,
    Ich bezweifele nicht , dass KI irgendwann auch Pilze identifizieren kann.
    Das Problem : viele Bilder im Netz sind einfach fehlbestimmt , das kann schnell zum Chaos führen.
    Bei ca. 5000 Grosspilzarten in Mitteleuropa , wobei manche nur über Biotop , Geruch , Geschmack , Erfahrung und sogar Mikrodaten unterschieden werden können , wird es mit einer APP schwierig.
    Trotzdem : viel Erfolg , ich bin mit sowas schon bei Kakteen mal gescheitert - allerdings in der Computersteinzeit ohne Bildvergleich.
    Gruß Norbert

    ------------------------------------------------------
    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • Ich denke das grosse Problem ist, dass es nur wenige Spezialisten gibt, die 3 bis 5K Pilzsorten wirklich kennen. Dann gibt es Nachschlagewerke, wie z.B. 123pilze.de -> die ca 6500 Pilze gelistet haben, auch mit mehreren Bilden, und auch dazuschreiben 'Essbarkeit unbekannt' bei einigen. Und wenn Biotop noch dazukommt - eventuell sowas wie 'nur in Norddeutschland', dann wirds kompliziert. Teilweise gibt es auch Kommentare wie 'einige differnzieren Unterarten, andere nicht'. Nach 123pilze.de können 5g bereits lebensgefährlich sein: Maßnahmen Leber und Nierentransplantation.. D.h. der einzige wirkliche Schutz ist 0.1 Gramm essen (nach dem kochen), dann 24h warten, dann 2g testen, 24h warten, dann 10g Testen, 24h warten, und nach 3 Tagen das ganze Mahl essen ;) Aber dann vergeht einem der Spaß. Massensprektrograph kostet 10.000 USD, dann wären 6.000+ Stoffe zu bestimmen und zu erkennen die eventuell erst im Kombination mit Alkohol giftig werden ;) Das ist die Pilzwelt. Nicht nur die Pilze sind unterschiedlich, die Menschen auch. Einige vertragen einige Pilze andere nicht. Hinweis dann: Probieren ,und bei Problemen nicht mehr essen ;) Also essbar/nicht essbar ist schon nicht mehr differenziert genug. Ich bin mir dessen bewusst.