Springkraut = keine Pilze

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  • Hallo und guten Tag zusammen,


    mal gespannt ob das noch jemand bestätigen kann bzw beobachtet hat. Aber möglicherweise ist es auch ein gewisser Zufall und nicht die Regel.


    Das indische oder drusige Springkraut, ein Neophyt, macht sich bei uns in Ba-Wü immer mehr breit in den Wäldern. Jetzt meine ich bemerkt zu haben, daß da wo dieses Springkraut steht oder drum herum, keine Pilze wachsen. Zumindest kam mir das in letzter Zeit so vor.
    Bin dieses Jahr die Stellen um oder zwischen dem Kraut gar nicht mehr abgelaufen.


    Hat das noch jemand so beobachtet?


    Grüße
    Matthias

  • stimmt, Fadenkeulchen (Typhula sp.) lieben die verrottenden Stängel vom Springkraut. Aber das ist wohl nicht so gesuchte Pilzart ;)


    LG Joseph

    • Offizieller Beitrag


    stimmt, Fadenkeulchen (Typhula sp.) lieben die verrottenden Stängel vom Springkraut. Aber das ist wohl nicht so gesuchte Pilzart ;)


    LG Joseph


    Genau, und es gibt bestimmt auch einen Mehltau drauf. Von wegen keine Pilze. :D

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Matthias,


    direkt unter bzw. zwischen dem Indischen oder Drüsigen Springkraut (Impatiens glandulifera) wachsen, so auch meine Beobachtungen, in der Tat keine oder weniger (Speise-)Pilze, Pilze an sich aber schon. Direkt neben dem Springkraut wachsen allerdings die Pilze wie eh und je.


    Es gibt da übrigens Studien / Versuchsfelder zum Indischen Springkraut was Verdrängung usw. angeht. Falls es Dich interessiert kann man hier einsteigen und dann natürlich auch noch mehr lesen: https://www.waldwissen.net/wal…_neophytenwellen/index_DE


    Liebe Grüße


    Maria


    [hr]


    Hallo Rada,


    es scheint wohl so zu sein, dass entgegen der bisherigen Ansicht heimische Kräuter und Pflanzen eher nicht verdrängt werden, zumindest nicht dauerhaft. Habe ich zumindest so aufgrund der größer angelegten Forschungen gelesen.
    Das Indische Springkraut ist vielleicht nicht so sehr als "ökologische Katastrophe" anzusehen, sondern als Symptom für etwas ganz anderes was zumindest zum Teil in der Tat eine ökologische Katastrophe ist. Und diese Ursachen sollte man eigentlich angehen und bekämpfen :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Zusammen!
    Eine interessante Frage, zu der ich leider noch keine Beobachtungen beisteuern kann. Jedoch empfinde ich das Indische Sprinkraut im Wald oft als "störend", ich kann gar nicht beschreiben, warum. Vielleicht weil es z. B. an den Flussufern so geballt auftritt, dass eine normale (also so, wie ich es als Kind kannte) Vegetation kaum noch zu erkennen ist.
    Vielleicht hege ich daher einen gewissen unterschwelligen Groll gegen das Kraut. :shy: Treffe ich es im Wald an, reiße ich die Pflanzen heraus und hänge sie in die Büsche. Wenn man sie nur auf den Boden legt, wurzeln sie gerne schnell wieder.
    Manchmal komme ich mir dann albern vor, aber ich kann nicht aus meiner Haut...


    Danke auch Maria für den Link!

  • Hallo Maria,


    vom indischen Springkraut nicht verdrängt werden Früh- und Spätblüher, da das Kraut einjährig ist und keine bleibenden Wurzelstöcke bildet. In der Hauptvegetationsphase jedoch kommt in den dichten Beständen nichts anderes mehr hoch. Das ist insofern tragisch, da genau dann die heimischen Blütenpflanzen als Nektarquelle und Larvenfutter für unsere Insekten dienen sollen. Die Blüten des indischen Springkrauts produzieren zwar auch gut Nektar, dieser ist aber nur von Wespe, Biene und Hummel zu erreichen. Alle anderen Pflanzenteile finden bei uns keine Abnehmer.
    Da das Springkraut zudem eine beachtliche Menge an Biomasse erzeugt, trägt es zur Nährstoffanreicherung erheblich bei. Das wiederum führt dazu, dass Spezialisten für nährstoffarme Biotope dort nicht mehr leben können. Das ist um so tragischer, da das Springkraut mit Vorliebe auch Wegränder besiedelt, die oft die letzten Refugien für solche Spezialisten sind.
    Ich muss da gar keine Studien lesen (was ich natürlich dennoch mache) denn ich habe das lebende Beispiel direkt vor meiner Haustüre.
    Wie auch immer, los werden wir das Zeug garantiert nicht mehr.

  • Zitat

    Da das Springkraut zudem eine beachtliche Menge an Biomasse erzeugt, trägt es zur Nährstoffanreicherung erheblich bei. Das wiederum führt dazu, dass Spezialisten für nährstoffarme Biotope dort nicht mehr leben können.


    Das ist eine wichtige Erkenntnis.
    Was mich aus gegebenen Anlass auch stört: die Verbreitung des jap. Riesenknöterichs (Polygonum sachalinensis).


    Dazu gibt es bereits ein Patent, wie man die anfallende Biomasse thermisch verwerten kann. Und wie es der Zufall so will, kenne ich sogar so einen Protagonisten auf diesem neuen Markt. Ich spreche ab und zu mit dem. Das Problem: wenn der Knöterich eines Tages wirklich effizient verwertet werden kann, wird der noch mehr verbreitet. Momentan geht man noch von einer Verwertung des aktuellen Bestandes aus. Wenn sich damit allerdings Geld erwirtschaften lässt, verbreitet sich der ganz automatisch.


    LG Joseph

  • Vielen Dank für die ganzen Antworten. Einiges davon geht mir schon zu tief ;) Habe allerdings ja auch nicht erwähnt daß es mir rein um Speisepilze geht welche ich in unmittelbarer Nähe zu dem Kraut noch nie gefunden hab.


    Gibt es denn eigentlich auch spezielle Threads, wo vielleicht Hinweise/Anzeiger für Speisepilze besprochen werden? Oder auch einfach wo man was findet?
    Hab schon gesucht, aber vielleicht die falschen Suchworte dafür verwendet. Jedenfalls nix hilfreiches gefunden.


    Vielleicht kennen langjährige Forumsmitglieder solche Threads.


    Danke und viele Grüße


  • ... Habe allerdings ja auch nicht erwähnt daß es mir rein um Speisepilze geht ...


    Gibt es denn eigentlich auch spezielle Threads, wo vielleicht Hinweise/Anzeiger für Speisepilze besprochen werden? Oder auch einfach wo man was findet?
    Hab schon gesucht, aber vielleicht die falschen Suchworte dafür verwendet. Jedenfalls nix hilfreiches gefunden.


    Hallo Matthias,


    ob es hier entsprechende Threads gibt weiß ich ehrlich gesagt auch nicht aber ich glaub so ganz allgemein kann man dies wohl auch nicht beantworten. Um welche Speisepilze konkret geht es Dir denn?


    Wenn man vom Pilz ausgeht ist die Beantwortung Deiner Frage wahrscheinlich etwas einfacher.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,


    also Maronen wachsen bei uns nahezu überall. Glucken finden sich eigentlich auch jedes Jahr. Aber Steinpilze verstecken sich bei uns in Nordbaden schon recht gerne.(Dieses Jahr ist eine Ausnahme)


    Ich sammle im Sommer gerne Pfifferlinge, kenne da aber auch nur ein einziges Plätzchen, an dem dieses Jahr die Wildschweine alles umgegraben haben so daß kein einziger zu finden war.
    Eine Morchel, im Frühjahr, habe ich beispielsweise noch nie gefunden.


    Also Steinpilze, Pfifferlinge und Morcheln(im Frühjahr) würden mich interessieren. Bin leider noch kein soooo erfahrener Sammler.


    Grüße
    Matthias

  • Ist recht interessant hier zu lesen, die Einen reissen Neophyten aus und hängen sie in die Büsche (löblich) und die Andern verwerten Neophyten und machen Geld daraus (na sooowas) dabei wäre es doch Pflicht von Staat und Gemeinden diese "Pest" zu bekämpfen und einzudämmen damit die einheimische Flora und Fauna der Nachwelt erhalten bleibt.
    Gruß klüppli


  • Ist recht interessant hier zu lesen, die Einen reissen Neophyten aus und hängen sie in die Büsche (löblich) und die Andern verwerten Neophyten und machen Geld daraus (na sooowas) dabei wäre es doch Pflicht von Staat und Gemeinden diese "Pest" zu bekämpfen und einzudämmen damit die einheimische Flora und Fauna der Nachwelt erhalten bleibt.
    Gruß klüppli


    Hallo Klüppli,


    dazu fehlt das Geld. Man ist ja nicht mal in der Lage in ausgewiesenen Naturschutzgebieten flächendeckend die notwendigen Pflegemaßnahmen zu treffen.


  • Hallo Matthias,


    wenn Du hier im Forum nach den einzelnen Pilzen suchst bzw. z.B. bei den Morcheln oder auch Steinpilzen die entsprechende Jahreszeit abwartest, dann wirst Du eine Fülle von Hinweisen finden.


    Viele Pilze kommen bevorzugt oder nur auf bestimmten Böden vor, also mehr saurer Boden, mehr kalkiger Boden usw. Und viele Pilze haben eine Partnerschaft mit bestimmten Bäumen und kommen bevorzugt oder nur zusammen eben mit diesen Bäumen vor.


    Ich kann Dir jetzt nur sagen auf was ich persönlich achte und ich bin ganz bestimmt keine Pilzkennerin.
    Bei den Steinpilzen kommt es darauf an welchen Steinpilz ich suche (da gibt es ja mehrere). Für den Fichtensteinpilz ist für mich ein gutes Anzeichen der Fliegenpilz und wenn dann dort zusätzlich noch der Pfefferröhrling wächst ist die Wahrscheinlichkeit auch Steinpilze zu finden relativ hoch, so zumindest meine Beobachtung.


    Pfifferlinge finde ich persönlich im Mischwald, gerne in einem Mischwald aus Kiefern, Fichten, Rotbuchen aber auch Eichen. Aber dies kann auch reiner Zufall sein.


    Morcheln habe ich erst hier (Altmühlfranken) gefunden. Vorher, eher sandig-lehmiger Boden mit überwiegend Kiefernwälder, fand ich die nie. Nun auf Kalk mit hohem Eschenbestand fand ich sehr viele Morcheln. Allerdings gibt es verschiedene Morcheln und darunter wohl auch Morcheln die z.B. gerne auf im Vorjahr ausgebrachtem Rindenmulch wachsen.


    Im Forum gibt es übrigens sehr gute Pilzporträts. Die findest Du hier:
    https://www.pilzforum.eu/board…atik?pid=168655#pid168655


    Ich hoffe, ich konnte Dir ein klein wenig Deine Fragen beantworten.


    Liebe Grüße


    Maria