Halde Rheinpreußen 15.10.2017

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.253 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JanMen.

  • Hallo zusammen,


    nach der Pilzexkursion in den Hiesfelder Wald am Samstag ging es am Sonntag dann in den Baerler Busch sowie auf die Halde Rheinpreußen in Moers.Während sich der Busch abgesehen von Hallimasch eher pilzarm gab, waren auf der schattigen Haldenseite dann doch der ein oder andere Pilz zu finden.


    1. In Wegesnähe wuchsen an der Haldenflanke im Moos diese kleinen Keulchen in größerer Zahl.


    2. Unmittelbar dabei fanden sich weitere Keulen, die etwas dicker und dunkler waren. Hier hatte Jan-Arne bei Facebook mal mit 90% Wahrscheinlichkeit Clavaria acuta angesetzt aufgrund des abgesetzen,dunklen Stiels und des geselligen Wuchses.


    3. Unter Birken fand sich dann dieser Pilz hier, den ich al Leccinum scabrum bezeichnen würde.




    4. Clavulina rugosa


    5. Cuphophyllus virgineus





    6. Helvella crispa


    Björn

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    Hallo, Björn!


    Starke Funde. :thumbup:
    Die Keulchen müsst ihr wohl oder übel mikroskopieren. Und selbst dann könnte es noch schwer werden. Bei der zweiten zB würde ich bei der keuligen Form erstmal gar nicht an Clavaria acuta denken, ein eher schlankes und rein weißes Pilzchen. Makroskopisch erinnert das eher an Clavaria krieglsteineri oder Clavaria daulnoyae. Allerdings gibt es bei den ganzen Clavariaceae noch eine Reihe ungelöster Probleme...



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    ich sehe schon, Keulchen sind eine schwierige Angelegenheit (aber auf welche Pilz trifft das nicht zu ;-)). Zum Glück habe ich von den Keulchen jeweils einige Exemplare mitgenommen und in meinem Kühlschrank zwischengelagert (da sind bald mehr Pilze als Lebensmittel drin...), ich hoffe mal, daß ich die am nächsten Wochenende an Freiwillige verteilen kann :D


    Björn

    • Offizieller Beitrag


    Die Keulchen müsst ihr wohl oder übel mikroskopieren. Und selbst dann könnte es noch schwer werden. Bei der zweiten zB würde ich bei der keuligen Form erstmal gar nicht an Clavaria acuta denken, ein eher schlankes und rein weißes Pilzchen. Makroskopisch erinnert das eher an Clavaria krieglsteineri oder Clavaria daulnoyae. Allerdings gibt es bei den ganzen Clavariaceae noch eine Reihe ungelöster Probleme...


    Hallo Pablo,


    mikroskopieren ist klar. Dennoch glaube ich nach wie vor an meine erste Idee. Für mich gehören Farbe und Form durchaus zur Variationsbreite von C. acuta. Nach Funga Nordica: "[...] white, pale greyish or pale cream, cylindric or applanate, obtuse at apex; stem distinct, shining, 5-15 x 1 mm". Die von dir genannten Arten würde ich mir breiter und 'unrunder' vorstellen.


    LG, Jan-Arne

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    Hallo, Jan-Arne & Björn!


    In FN wird in dem Bereich meienr ansicht nach einiges zusammengeschmissen, was nicht zusammen gehört.
    Dennoch: nachvollziehbare Argumente. Zudem dürfte die mikroskopische Unterscheidung von C. acuta und C. "daulnoyae" irgendwie schwierig werden, die Sporen sind doch sehr ähnlich. Wenn nicht gerade C. acuta diese irgendwie biegsamen Sporenstacheln ausbildet, die auch C. candida bilden kann.


    Da hast du aber neben den schlankeren Sporen halt noch den abgesetzten, hyalin-graubraunen Stiel als Trennmerkmal, den halt das, was ich momentan als daulnoyae interpretiere, auch hat. Und daulnoyae und krieglsteineri müsste man dann auch anhand der Fruchtkörperform und -größe und eben auch über die Sporenform trennen können.


    Nur in Kürze mal das, wass ich für Clavaria daulnoyae halte:


    Aber das ist in der Tat nochmal deutlich klobiger als euer Fund, insofern: Kannst du gut richtig liegen mit deiner Interpretation. ;)
    PS.: Wenn Sporen eher schmalelliptisch, dann solltet ihr auch noch mit C. krieglsteineri vergleichen.
    Ist aber allgemein fraglich, welche Merkmale nun wirklich eine Rolle spielen, in dem ganzen Bereich gehört mal richtig entwickelt, Funde akribisch untersucht, dokumentiert und Bäumchen erstellt.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    wie schön, dass du auch meine Antworten Wochen später noch findest. Mir würden die mit meiner Threadübersichtstechnik völlig durchgehen. Die Art die du zeigst, ist auch spannend, halte ich aber für was völlig anderes als die gezeigte Keule. Da ist die Form eben nicht mehr rein rundlich, sondern abgeplattet mit Rille in der Mitte. Das machen ja viele Keulen (auch die Geoglossums) ab einer gewissen Größe, bei C. acuta hingegen hab ich das noch nicht wahrgenommen. Lassen wir die Art einfach bei Clavaria spec. oder alternativ Clavaria cf. acuta. :)


    Das war übrigens nicht unser Fund. Ich war selbst nicht dabei. Nur hat er die Bilder zuerst bei Facebook gezeigt, daher stammte auch meine Idee. Natürlich hätte ich sie zur gewissenhaften Bestimmung mit nach Hause genommen. :)


    LG, Jan-Arne

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    Hallo!


    Zu spät gelesen... Hätteste mal was gesagt. Bist du morgen auch dabei? Dann immer her damit. :)


    LG, Jan-Arne

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    Hallo zusammen,


    Nummer 1 sollte Clavaria fragilis mit kleinen und glatten Sporen sein.



    Bei Nummer 2 komme ich tatsächlich zu Clavaria krieglsteineri. 123Pilze zeigt auch anschaulich den deutlich abgesetzten Stielteil, der auch auf den Bildern auffällt.



    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan-Arne!


    Sieht beides ziemlch plausibel aus. :thumbup:
    Auch wenn ich diese Keulchen nach wie vor verwirrend finde. Irgendwann nehme ich mir den ganzen Komplex noch mal richtig zur Brust und sammle Kollektionen...



    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,


    erstmal vielen Dank an Jan-Arne fürs Mikroskopieren! Die Clavaria krieglsteineri wäre ja sogar etwas für NRW relativ seltenes, außer einigen Fundmeldungen aus dem Depot gibt es sonst nur noch einen Nachweis aus dem Sauerland und einen aus Herford.


    Björn

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    Hallo zusammen,


    genau das ist das Problem hier und in der näheren Umgebung, die Clavaria-Knappheit. Das ist so ähnlich wie bei den braunen Ritterlingen. Wären sie da, würde ich sammeln und vergleichen. Aber naja... Somit ist's immerhin ein schöner Fund gewesen, Björn. :thumbup:


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Jan-Arne,


    die Frage ist ja ein bißchen, ob die Dinger hier so rar sind, oder ob einfach keiner Ausschau danach hält (davon abgesehen sind sie ja auch leicht zu übersehen). Eigentlich haben wir hier mit den Halden ja doch den ein oder anderen potentiellen Standort und bei dir um die Ecke in der Halterner Heide könnte es doch auch Interessantes geben...


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Björn,


    übersehen sind die bei uns sicherlich nicht. Es gibt ja genügend Nerds wie uns, die genauer hinsehen und solche Pilze wie Geoglossums oder Clavaria acuta z. B. hin und wieder mal finden. Die Geoglossums z. B. auch auf Halden. C. krieglsteineri ist mir (außer im Depot) noch nie live begegnet und dem APR auf den Exkursionen (die ja auch mal auf Halden sind) scheinbar auch nicht, denn sonst wären die Fundpunkte ja bei Pilze-Deutschland zu finden. Das sind ja bekanntlich nicht die einzigen Pilze, die unsere Gegend meiden.


    Was die Heiden angeht: Die Westruper Heide in Haltern war für mich bei allen Besuchen bisher ein Reinfall. Solche Arten wie die "besseren" Clavaria-Arten könnte ich mir dann eher in unberührten Militärbereichen im Münsterland vorstellen, die aber zum Teil (glaube ich) noch nicht frei zugänglich sind. Allerdings müsste man da mal gezielt zu einer guten Zeit hingehen und gezielt nach "Depot"-Pilzen Ausschau halten. :)


    LG, Jan-Arne