Henningsomyces candidus oder puber?

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  • Hallo Pilzfreunde,


    so wirklich oft beschäftige ich mich nicht mit solche kleine Dinger, doch manchmal kommt mir die Neugier und will ich es doch wissen.


    Gefunden in einen Laubwald, hauptsächlich Buchen da zwischen Kastanie, Ahorn, ein paar Birken und ein paar Nadelhölzer hin und wieder daher tippe ich auf beim Substrat auf Laubholz, soweit ich weiß ist es aber nicht so wichtig da beide Arten wohl an beides vorkommen können.


    Hier Erstmal ein paar Bilder.






    Die sind jetzt nicht Super aber da gibt meine Kamera leider nicht mehr her.


    Mikroskopisch kann ich mit Apikal Haare dienen die sehr oft verzweigt sind und ein paar Basidie/Basidiolen.






    Jetzt meine makroskopisch würde ich diesen Fund als candidus abspeichern da die kleine Röhrchen mir nicht zottig genug sind, doch mikroskopisch wären die verzweigte Haare doch her typisch für puber oder?


    Wer kann mir da weiter helfen?

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Die Mündungshaare sehen mikroskopisch für mich schon eher verästelt aus. Gelegentlich verzweigt dürften die von Henningsmyces candidus ja sein, aber das hier würde meiner Ansicht nach schon eher zu Henningsomyces puber passen. Makroskopisch ehen sie ja jedenfalls nicht glatt aus.
    Die beiden sind aber auch schwer zu unterscheiden, und ich bin da auch nicht sicher, was nun das härteere merkmal sein soll und wie weit es jeweils variieren darf.



    LG; pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    meiner Interpretation wäre das ein klassischer Fall von Henningsomyces candidus. Ich richte mich da im Wesentlichen nach der Trennung der Funga Nordica.
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    Punkt 1: Die Größe. Henningsomyces puber soll sehr lang und dabei schmal wachsen und würde deshalb makroskopisch schon nicht so gut passen. Funga Nordica lässt einen ähnlichen Schluss zu mit den beschriebenen Größen "1 mm long and 0,3 mm in diam." für Henningsomyces candidus und "1-3 mm long, c. 0,1 mm in diam.".


    --> Natürlich kann man nicht sicher sagen, ob die Fruchtkörper nicht noch weiter wachsen. Ich habe auch schon Fruchtkörper gefunden, die lang wie breit waren, weil sie sich noch im Wachstum befanden.



    Punkt 2: Die Farbe. Henningsomyces candidus wird (da lügt der lateinische Name!) als "whitish or pale yellow brown" beschrieben bzw. "whitish to cream", während Henningsomyces puber "white" bzw. "pure white except at the white or pale yellow apex" sein soll.
     
    --> Makroskopisch beurteile ich die gezeigten Fruchtkörper als weiß bis cremefarben, allerdings ist die gelbliche Farbe nicht an der Spitze (sofern ich "apex" richtig interpretiere), sondern von der Basis ausgehend zu erkennen.



    Punkt 3: Die Außenseite. Henningsomyces candidus wird als "Outside smooth or finely granulose", Henningsomyces puber als "outside entirely or for most part pubescens white" beschrieben.


    --> Gut, das lässt sich kaum als hard fact anführen, aber H. puber würde ich zottiger erwarten.



    Punkt 4: Die Haare an der Mündung (mikroskopisch). Henningsomyces candidus: "hairs round margin [...] resembling a tree with stiff, upright, short branches" und Henningsomyces puber: "hairs around the margin [...] with soft, flexible ramifications pointoing in all directions".


    --> bei Hans' H. puber-Fund (übrigens viel längere Fruchtkörper im Verhältnis zum Durchmesser - siehe Punkt 1) sehe ich das, was als flexible Verzweigung in alle Richtungen beschrieben wird. Bei Mario hingegen sehe ich die Baumstruktur, sehr gerade und steif wirkende Äste, alles viel strukturierter.
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    Das alles ist natürlich nur meine Interpretation des Schlüssels der Funga Nordica. Die Arten lassen sich scheinbar wirklich nur schwierig trennen.


    LG, Jan-Arne