Nachlese aus dem Buchenwald

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.296 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

  • Hallo Forum,


    irgendwie messe ich meinen wenigen Buchenwaldfunden nicht die Bedeutung bei, die sie verdienen. Oft sieht man ja auch immer die gleichen Sachen, vor allem wenn man in sauren Gefilden unterwegs ist. Zum Beispiel die berühmten Schleimrüblinge, deren Fachnamen ich nur ungern aufschreibe.


    Dabei gibt es schon interessante Sachen zu sehen, wenn man denn auf Holzbewohner steht. In Wandlitz zum Beispiel liegt seit 2002 ein verwesender Buchenstamm herum, auf dem ich nahezu bei jedem Besuch den Ästigen Stachelbart bewundern darf.



    Am gleichen Stamm, nur auf der anderen Seite, war als Zugabe Lentinellus ursinus recht zahlreich erschienen. Der ist in diesem Biotop gar nicht so selten wie anderswo.



    Den Laubholz-Harzporling indes scheint es auch in diesem Revier zu geben.



    Oder ist das hier etwas anderes?


    Auch erste Seitlinge waren anwesend - hier Lungenseitlinge.



    Auf dem Boden gab es hier und da immerhin etwas Interessantes zu sehen. Zum Beispiel gigantische Pfifferlinge mit Stacheln unter dem Hut:



    Die lagen genauso da wie abgelichtet. Naja - des Einen Freud ist des Anderen Leid. Oder auch anders herum, wie in diesem Fall.
    Da sie frisch abgeschnitten waren, durfte ich eine delikate Mischmahlzeit mit Hydnum repandum, Flockie und Reifpilz genießen.


    Hier hätte ich noch was Hübsches im Angebot:



    Das müsste der Orangefuchsige Raukopf (Cortinarius orellaneus) sein. Den hatte ich bislang noch nicht so oft gefunden.


    und nun - OK:



    Der unvermeidliche Schleimrübling. Das Fotomotiv schlechthin, wenn man es denn beherrscht. Dafür sind aber Andere zuständig. Die Kiefernwälder rufen.


    Grüßlis Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Für mich sind diese Buchenwälder genau das richtige, vorausgesetzt es bleibt genug auch dickes Totholz drin liegen.


    Mit diesen Zählingen muss ich aber irgendwie noch ein Hühnchen rupfen, wenn wir mit den Ritterlingen durch sind. Klar gibt es die hier auch, und zwar auch nicht so selten, nur die Bestimmung ist ein Grauen. Das ist meiner ansicht nach derzeit noch ziemlcih random, was man da für einen Namen dran schreibt. Drei verschiedene Autoren und fünf verschiedene Ansichten, wie Lentinellus ursinus und castoreus und was noch alles und ob überhaupt zu trennen sind. Alles, was ich bisher rausfinden konnte: Substrat ist nicht kongruent mit irgendwelchen morphologischen Kriterien. Amyloidität von Sporen und Hyphen ist viel mehr abhängig vom alter der Fruchtkörper, korreliert auch nicht mit anderen merkmalen. Behaarung ist eh vergänglich und variabel, Größe ganz besonders, und die Farben sind variabel.


    Also ich kümmere mich derzeit lieber um Ritterlinge und hübsche Krusten. :)




    LG, Pablo.


  • schreibt. Drei verschiedene Autoren und fünf verschiedene Ansichten, wie Lentinellus ursinus und castoreus und was noch alles und ob überhaupt ..


    Hallo Pablo,


    ich halte mich da strikt an die konventionelle Bestimmeritis. Ursinus (Bären) an Buche und castoreus (Bieber) an Fichte. Sollte es sich herausstellen, dass Beide die Plätze tauschen können, würde ich meine Mutmaßung in Lentinellus ursinus/castoreus cf. ändern. Eigentlich ist es aber egal - die sind beide recht unhäufig. Deshalb - ran an die Ritter, solange noch Zeit ist.


    GR Ingo
    [hr]


    Hallo,


    der Orangefuchsige mit diesen Farben, dass wäre ungewöhnlich.


    Hallo Karl-Heinz,


    du hast mich ertappt! Bis vorige Woche hatte ich versehentlich meinen Weißabgleich auf "Kunstlicht" verstellt. Fatal! Ich habe zwei Wochen gebraucht, um das Problem zu beheben.


    Hier die korrigierten Bilder:






    Ich hoffe, die sehen nun etwas typischer aus. Volljährige Fruchtkörper hatten eine Größe von ca 6-8 cm x 4 - 6 / 1-2 cm. (Hut X Stiel)


    LG Ingo