Dunkelscheibiger Ellerling?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.709 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Habe folgende Pilze entdeckt. Wollte mal nachhören, ob ihr mir zustimmt, dass diese Dunkelscheibiger Ellerlinge sind.
    Ein leicht pilzig angenehmer Geruch und ein sich leicht fettig anfühlender Hut wären zu nennen.


    Gibt es irgendwelche giftigen Doppelgänger, die davon nicht leicht zu unterscheiden wären?
    [hr]
    Würde am ehesten einen weißen Anistrichterling als giftigen Doppelgänger sehen, aber da sind die Lamellen enger. Am meisten irritiert mich der Geruch, da der Ellerling mit Geruch unbedeutend erwähnt wird, meiner aber schon ein bisschen wie Champignon riecht.

  • Hallo !


    Ein von Ellerlinge - Hygrocybe ohne zweifeln ist (Lamellenform usw) , aber welche ? Nur per Bild und wenige Infos diese Hygrocybe ist fast unmöglich Makrobestimmen , es gibt mehrere weißliche Ellerling Arten . In gleiche Falle hilft nur Mikroskop .
    Ich meine das dein Fund ist H. fuscenscens nicht aber das ist nur unsiechere Meinung .


    LG beli !

  • Hallo Sampi,


    ja das könnte ein weißer Ellerling, Cuphophyllus virgineus sein.


    Diese Pilze sind für Anfänger leicht mit kleinen weißen, giftigen Trichterlingen zu verwechseln.

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Wie kann ich sicher gehen, nicht einen Trichterling erwischt zu haben? Die enger liegenden Lamellen sind sicher kein eindeutiges Merkmal für den Trichterling. Der hohle Stil kommt bei den Trichterlingen aber nicht vor oder?


    Weist der junge Fälbling schon von Beginn eine bräunliche Färbung am Hut auf, der ist manchem Ellerling ansonsten ja auch recht ähnlich.


    Ein Mirkoskop hätte ich auch noch irgendwo. ;)

  • Die dunklen Stellen an dem Ellerling (nicht Fälbling) verstärken sich noch mit zunehmendem Alter des Pilzes.
    Sie werden durch Bakterien- oder Schimmelinfektion hervorgerufen.
    Die Unterschiede zu den Trichterlingen lässt du Dir am besten von einem Pilzsachverständigen erklären, dazu sind Gattungskenntnisse erforderlich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Den Erklärungen von Karl-Heinz kann ich nur zustimmen. :thumbup:
    Solche PIlzchen muss man wirllich gut kennen, um da an die kulinafrischen Möglichkeiten zu denken. Ein weiterer Aspekt in dem Fall ist aber, daß Ellerlinge im weiteren Sinne zu den Saftlingen gehören. Damit sind alle Arten geschützt und sollten eigentlich nicht zum Verzehr gesammelt werden. Das gilt auch für eine durchaus häufige Art wie Cuphophyllus virgineus (= Hygrocybe virginea).
    Über den Sinn kann man sich streiten, aber persönlich würde ich schon sagen, daß solche Pilze zumindest nicht primär als Speisepilze herhalten müssen. Es gibt ja noch so viele andere Arten, die wesentlich ergibiger, noch häufiger und eben nicht geschützt sind. Und leichter erkennbar. Cuphophyllus virgineus schmeckt auch wirkich nicht besonders. Wenn man da mal ein kulinarisches Experiment wagen wollte, dann wäre der Wiesenellerling (Cuphophyllus pratensis) die lohnendere Option. Ist allerdings ebenfalls geschützt.



    LG; Pablo.

  • Wie selten können die sein, wenn über ein Dutzend im Garten vorm Haus wachsen?


    Wollte eh keine Suppe machen. Wunder mich nur, wie viele verschiedene Pilze hier mitten in der Vorstadt auftreten.


    Ich meinte schon speziell den Fälbling. Dieser sieht dem Ellering doch recht ähnlich zu sein und weist ebenfalls den hohlen Stiel als Merkmal auf. Also ein weiterer Doppelgänger für mich als Laien.

  • Hallo,


    mit selten ist ja nicht die Anzahl der Fruchtkörper gemeint, sondern die Verbreitung in Deutschland/Europa.
    Es ist ein Pilz der nur auf extensiv bewirtschafteten Wiesen/Weiden vorkommt und diese Lebensräume werden immer weniger...

  • Hallo Sampi


    Zitat

    Ich meinte schon speziell den Fälbling. Dieser sieht dem Ellering doch recht ähnlich zu sein und weist ebenfalls den hohlen Stiel als Merkmal auf. Also ein weiterer Doppelgänger für mich als Laien.


    Fälblinge haben keine herablaufenden, sondern ausgebuchtete Lamellen und haben braunes Sporenpulver, also auch keine weißen Lamellen. Deine Ellerlinge sehen Fälblingen dermaßen unähnlich, dass man nicht von Doppelgängern reden kann. Ich würde ebenfalls dringend raten, vor kulinarischen Versuchen einen Pilzberater aufzusuchen.


    Cuphophyllus virgineus wächst in der Tat auch in Gärten, wenn diese nicht totgedüngt sind. Man findet ihn auch auf Grünflächen in den Städten, wenn diese etwas extensiver sind. Es ist der wohl häufigste Ellerling bei uns. Dennoch ist er geschützt, da die ganze Gruppe der Saftlinge/Ellerlinge geschützt ist. Es ist auch bei den Pflanzen das Große Zweiblatt geschützt, obwohl diese Art wirklich sehr häufig ist, da eben alle heimischen Orchideen geschützt sind. Ist so...


    LG
    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Naja, wenn er im eigenen Garten wächst...
    Dann erstmal Glückwunsch zu dem schönen Rasen, alleine das ist ja schon mal ein Beitrag zum Naturschutz, daraus eben nicht eine Fläche von sterilem, sattem Grün zu machen, sondern ein möglichst artenreiches Biotop zu pflegen. Sieht für mich übrigens auch viel hübscher aus. :)


    Irgendwann geht man ja dennoch mit dem Rasenmäher drüber, was ja auch gut so ist: Sonst verkrautet das einfach nur und dann war's das auch mit schicken Pflanzen und Pilzen (und natürlich all den Kleintieren / Insekten, die davon leben). Bevor man nun durchmäht, kann man ja schon mal ein paar Pilze einem kulinarischen Experiment zuführen, wenn man denn mit der Bestimmung sicher genug ist.
    Entscheidend ist letztlich die Pflege des Biotops, wenn man sowas schon in Gang gebracht hat, darf man es auch genießen, meine ich. Wenn der Garten weiterhin so gepflegt wird (und vor allem ungedüngt bleibt), dann kommen die Pilzchen ja wieder.



    Lg; pablo.