Schnallenloser Porling (Physisporinus?)

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 5.928 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Porlingsfreunde,


    hier ein Fund das ich gerne als Physisporinus sanguinolentum ansprechen würde das mir aber her atypisch vor kommt.


    Hier erst ein mal die Makro Bilder.




    Die mikroskopische Merkmale passen zu P.s. meines Erachtens gut was mir nicht so ganz gefällt ist die Wuchsweise und die Tatsache das der Pilz sich nicht rot färbt obwohl an den Bilder vor Ort einige Flecken sichtbar wären.


    Sporen.


    # Länge Breite Q. Fläche (L*B)


    [ µm] [ µm] [ µm ²]
    ---------------------------------------------------
    1 4,9 4,15 1,18 20,34
    2 4,9 4,13 1,19 20,24
    3 4,78 4,03 1,19 19,26
    4 5,29 4,5 1,18 23,81
    5 5,42 4,44 1,22 24,06
    6 5,27 4,21 1,25 22,19
    7 5,3 4,48 1,18 23,74
    8 4,99 4,32 1,16 21,56
    9 5,57 4,35 1,28 24,23
    10 5,5 4,46 1,23 24,53
    11 5,59 4,36 1,28 24,37
    ---------------------------------------------------


    min 4,78 4,03 1,16 19,26
    max 5,59 4,5 1,28 24,53
    mittel 5,23 4,31 1,21 22,58


    Basidien und Basidiolen seitig wachsend





    Der Pilz ist mit irgendwas befallen, über den ganze Fruchtkörper sind solche Stäbchen verteilt



    hier die Sporen dazu (Pablo hatte so was auch schon mal gehabt glaube ich)



    Also bin ich da richtig mit P.s.? Oder ist es doch was anderes?

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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  • Hallo mario,
    Im nachbarforum hat mir pablo heuer einen makroskopisch ähnlichen porling so angesprochen. Der fund an morscher fichte hat aber nach einiger zeit sehr stark gebräunt/ist fast schwarz geworden. Bin gespannt was hier rauskommt, mit den mikros wieder eine feine anfrage.
    Lg joe

    • Offizieller Beitrag


    Die Frage wird dir Mario glaube ich gerne beantworten. :D

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Ganz so einfach ist das auch nicht. Ich habe die Festplatte mit den Bildern gerade nicht angeschlossen, da gab es wohl einen ziemlich geringen Unterschied in der Sporengröße und halt das verfärbungsverhallten. Allerdings hatte ich auch schon einen Physisporinus sanguinolentus, der nur zögerlich über rauchgrau nach grauschwarz verfärbte. Nix rot also.



    LG; pablo.

  • Hallo zusammen,


    ich finde die Sporen etwas zu Groß für P.v. und bei vitreus ist immer ein grünlicher Schein an den Porling, möglich wäre schon aber ich denke die Sporen Maße passen her du sanguinolentum.
    [hr]


    Zu mindestens so gut ich es kann Stefan ;) ;)

    Gruß Mario
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    • Offizieller Beitrag


    Glaube ich dir. Welcher Pilz ist denn heutzutage überhaupt noch leicht zu bestimmen? :evil: Das ganze war auch eigentlich nur ein "blöder" Witz meinerseits. Dein als Frage formulierter Bestimmungsvorschlag war irgendwie dafür zu verlockend. :saint:

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    ich bin mir ziemlich sicher, bei meinen vitreus - Funden nichts grünliches festgestellt zu haben. Sowass kenne ich eher von Ceriporia viridans (andere Sporenform).


    Ich gucke morgen mal meine Sporenbilder von vitreus und sanguinolentus an, das habe ich jetzt nicht im Kopf, meine aber, daß es da einen recht breiten Überschneidungsbereich bei den Sporen gibt.



    LG; pablo.

  • Ich schieße das wieder nach oben, viell. möchte noch jemand was dazu sagen.


    Ich bin immer noch der Meinung das wir ein Aphillo Unterforum haben sollten ;)

    Gruß Mario
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    • Offizieller Beitrag

    Buona Sera!


    Über das Unterforum können wir durchaus mal nachdenken. Das würde wenn dann aber >hier< rein geparkt werden, neben den Insektoparasiten und Schimmelpilzen. Mal gucken.
    Björn (Wergen) meinte übrigens neulich, daß es auch eine internationale FB - Gruppe zu Aphyllos gibt, wo einige sehr gute Leute aktiv sind. Für mich leider nix als FB - Verweigerer (dafür hätte ich es mir fast überlegt), aber für dich wär's eventuell was. Nur, daß du nicht völlig aus dem Forum hier verschwindest, das wäre sehr schade.


    Hier mal ein paaar meiner Bildchen von Physisporinus vitreus:




    Das ist Sporentechnisch schon kleiner als deine Werte. Nicht viel, aber immerhin ein bisschen. Allerdings hatte ich auch schon Kollektionen von (deutlich rötenden!) Physisporinus sanguinolentus, wo die Sporen kaum 5 µm im Durchmesser erreichten. Das waren dann allerdings meist junge Fruchtkörper, da gibt es immer eine gewisse Differenz, bei jüngeren, nicht ausgereiften Fruchtkörpern sind die Sporen m.E. oft einen Tik kleiner.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ich kenne die Aphillo Gruppen da ist Björn ständig unterwegs, ich bin auch drin aber ich mach es nicht weil es alles Englisch ist und ausserdem bist du nicht dabei, ich finde immer wieder interessant mich mit dir über Rindengedöns aus zu tauschen.


    Bei deine Bilder kann ich übrigens auch dieser grünlicher Hauch was ich schon meinte sehen mach ja sein das es nicht immer sein muss hatte ich aber bis her immer.


    Ich bleibe bei P. sanguinolentum finde ich irgendwie besser. Danke dir das du da noch ein paar Bilder rein gepackt hast.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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    • Offizieller Beitrag

    Ciao, Mario!


    Moment mal... die beiden sollten auch im Exsikat eine jeweils andere farbe annehmen. Muss gerade mal gucken, irgendwo hatte ich ein Bild mit jeweils getrockneten Fruchtkörpern nebeneinander gelegt:

    P. vitreus ist der Helle. Ob das allerdings immer so funktioniert, dazu müsste cih wohl mal mehr Exsikate anlegen.



    LG; Pablo.

  • Ciao Pablo,



    ja das Problem was ich habe ist aber immer noch die Tatsache das mein Fruchtkörper kaum um nicht zu sagen gar nicht gerötet hat. hier jedenfalls wie mein Exsikat aussieht.



    Bild ist zwar unscharf aber die Farben stimmen ziemlich gut wie man an den weißen Pappteller sehen kann.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Aber so weiß wie mein vitreus oben ist er halt auch nicht.
    Wäre so pi mal Daumen schon eher ein Hinweis richtung sangiuinolentus, was du ja eh vermutest. :thumbup:



    Lg; pablo.


  • So sehe ich das auch.

    Gruß Mario
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Günter!


    Ui, der sieht aber wunderlich aus. Solche kristallbeschopften Zystiden sind bei Physisporinus normalerweise nicht zu finden (einen Physisporinus vitreus hatte ich mal, wo es in der Trama der Röhrenmündungen vereinzelt ählniche Elemente gab, bestimmt wurde der dann letztlch von Frank Dämmrich).
    Eher sollten solche Elemente bei Rigidoporus und Oxyporus vorkommen (um mal die Schnallenlosen Gattungen zu nennen).

    Die Poren scheinen bei deinem Fund auch relativ groß zu sein?

    Ich habe da aber - in der Kombination aus rötenden Fruchtkörpern, fehlenden Schnallen und Zystiden mit Kristallschopf - momentan keinen belastbaren Vorschlag.

    Das Thema verschiebe ich mal ins "Spezialforum", vielleicht hat Tomentella dazu noch eine Idee?



    LG; Pablo.

  • Hallo Frank,

    ich kann Dir gerne das Exsiccat zusenden.

    Gefunden habe ich den Porling an stark zersetztem Fichten / Tannenstumpf.

    Ich bin mit der Forums-Technik nicht sehr vertraut.

    Du könntest mir per e-mail (im Forum hinterlegt) mitteilen, wohin ich das Exsiccat senden soll und was Du noch für Daten möchtest.

    L.G.

    Günter

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich das Exsikkat erhalten und untersucht habe, konnte ich den Fund als Physisporinus furcatus (Núñez & Ryvarden) F. Wu, Jia J. Chen & Y.C. Dai 2017 bestimmen. Prof. Y.C. Dai aus Peking meine Bestimmung bestätigt, nachdem ich ihn Fotos geschickt hatte. Die fingerförmigen Inkrustationen der Zystiden, wie sie in den ersten beiden Mikrofotos von Günter gut zu sehen sind, charakterisieren diese Art. Der Porling ist aus Russland (Fernost), China und Frankreich bekannt und auf Erle und Lärche vorkommend. Im neuen Werk von Bernard Rivoire (2020) "Polypores de France et Europe" sind gute Fotos dieser Art enthalten.


    LG

    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    So sieht man eben, daß Mykologie sich immer weiter entwickelt.
    Schön, wenn neue Arten dann auch so beschrieben werden, daß man sie tatsächlich bestimmen kann (auch ohne Sequenz). :thumbup:



    LG; Pablo.