3. Kleine und noch kleinere

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.428 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Hallo Leute,
    hier ein paar kleine Pilzchen, die mir gefallen und euch hoffentlich auch. Nur mit dem bestimmen ist es schwierig, aber dafür sind sie hübsch. ;) Ich bin gespannt, ob jemand was erkennt.


    1. Ein zarter Pilz mit Begleitung, vielleicht ein Ellerling?



    2. ein Rißpilz, aber welcher?


    3. Papa tippt auf Saftling. :rolleyes:


    4. Auch grau gefällt mir manchmal


    5. Genauso wie braun


    6. Die zwei waren sehr klein


    7. und die auch

    8. Ein Kinderspielplatz

    9. Eine seltsame Hutfarbe,es gab nur den einen Pilz

    10. Den gabs nur einen Tag in unserem Garten

    11. Den hat Papa auf einem Blatt entdeckt. Wenn es ein Pilzchen ist, dann ist es für uns ganz klar ein Erstling. Unsere Kamera hat kein Makroobjektiv, aber ich finde das Foto ok von einem Pilz, der nur 2mm gross war.


    Liebe Grüsse
    Alisa <3

  • Hallo Alisia,




    guck mal.....ich hab was für Dich. Ob das die Gleichen sind?



    beli? siehst Du da auch Trompetenschnitzlinge? Du kennst doch so viele Pilze.......schau doch mal bei mir rein. Unser laaaaanges Saftlingswochenende. Vllt kennst Du da einige davon. Mir würden ein paar Namen noch fehlen.



    Und ja, Alisia.......der winzige Pilz auf dem Blatt.............ist herrlich abgelichtet. ich weiß nicht, ob ich das soooo hinkrächte.





    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo Alisa,


    schöne Funde, die z.T. in der Tat alles andere als leicht zu bestimmen sind.


    1. Der kleine Begleiter ist klar: ein ausgeblasster Oranger Heftelnabeling, Rickenella fibula.
    Dann wird es schwieriger, der umgedrehte Pilz scheint nicht zu den anderen zu gehören, der Stiel scheint bei letzterem viel kräftiger. Bei dem von oben würde ich am ehesten einen Lacktrichterling vermuten, wobei es aber durchaus auch Trompetenschnitzlinge sein könnten.
    Der umgedrehte sieht nach nichts alltäglichem aus, konkret kann ich da nichts weiter sagen.
    Hast Du eigentlich schon den kleinen schwarzen Käfer unten links beim Bild mit dem umgedrehten Pilz gesehen? :)


    2. Das halte ich für einen Schleierling, Cortinarius sp.
    Schwierig konkret zu sagen, warum kein Risspilz, dieser wirkt einfach größer, hat einen recht glatten Hut und man erkennt am Stiel oben ein bisschen violette Farbtöne, was Risspilze auch können, aber die sehen dann anders aus. Ist letztendlich Erfahrungssache würde ich sagen.


    3. Klar ein Lacktrichterling. Wird eine Art aus dem Komplex um Laccaria laccata/tetraspora sein.


    4. Wieder ein Schlerierling. Bei einigen hundert Arten in der Gattung ist da die Bestimmung sehr schwer, da kenne ich mich auch nicht wirklich aus.


    5. Würde ich bei den Glockenschüpplingen, Pholiotina, suchen. Da kommt man meist nur mit Mikroskop weiter, die Arten und Gattungen sind sich oft sehr ähnlich.


    6. Wieder Lacktrichterlinge, siehe 3.


    7. Rein von oben äußerst schwierig, spekulativ würde ich zu Cortinarius, Schleierling tendieren.


    8. Wurde ja schon gesagt, weiße Raslinge.


    9. Wie Beli schon gesagt hat, ein Faserling, Psathyrella sp.


    10. Das ist ein Samthäubchen und zwar sehr sicher das Michweiße Samthäubchen, Conocybe albipes. Die wachsen auch bei mir im Garten und sehen 1:1 identisch aus.


    11. Ist nichts Pilziges, aber genaueres weiß ich auch nicht.


    Heidi, Deine Pilze sind Lacktrichterlinge.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias !


    Warum meinst du das Heidis Fund Lacktrichterling Laccaria ist ?
    Fundort Wiese , Laccaria ist Simbiosenpilz mit Bäume . Lamellenfarbe passt nicht oder ?
    Ich meine das um Tubaria gehet , oder ?


    LG beli !

  • Hallo Beli,


    im Wesentlichen gehen mir die Farben zu stark ins Rötliche, an den Lamellen meine ich sogar einen Hauch rosa zu erkennen, was Tubaria so nicht kann.
    Auf Wiesen finde ich außerdem regelmäßig Lacktrichterlinge, auch in zig Metern Entfernung zum nächsten Baum.
    Velum fehlt auch völlig, wobei man da natürlich immer argumentieren kann, es könnte abgewaschen sein.
    Ansonsten kann ich nur noch sagen, dass ich das aus der Erfahrung heraus so sehe.


    Ich würde auf Lacktrichterling wetten, ist nur die Frage, ob das in dem Fall dann jemand abschließend klären kann.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Servus Beli,


    ich sehe da auch einen Lackpilz. Ektomykorrhizapilze brauchen keine Bäume. Auf der Wiese müssen nur Sonnenröschen stehen (als Beispiel), die bilden auich Ektomykorrhizen aus. Zudem kann der Baum auch mal 40 m entfernt sein. Im Offenland reichen die Wurzeln sehr weit. Oder es steht ein Kreuzdorn in der Nähe. Oder (im Gebirge) ein passender Knöterich (Polygonum viviparum). Es gibt eine ganze Reihe krautiger Pflanzen, die Ektomykorrhizen bilden, dazu einige Sträucher.


    LG
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    So ganz habe ich das Prinzip der Ektomykorrhizapilze noch nicht verstanden. Heißt doch, dass die Hyphen außerhalb der Wurzeln bleiben, vereinfacht gesagt, im Gegensatz zur Endomykhorriza. Was genau hat das mit den Pflanzenarten an sich zu tun?
    Laccaria können mit Nadelbäumen die Ektomykorrhiza eingehen - also Fichte, Föhre usw.
    Wie ist das mit Heidekraut? Moos?


    Die Frage, wie weit weg von den Bäumen? Also ich hab vio. Lacktrichterlnge schon ziemlich weit in der Wiese neben dem Waldrand gefunden. So ca. 10 Meter entfernt.


    Die oben halte auch auch Lacc., der verdrehte Stiel, das Lamellenbild und der geriefte Rand.


    LG J.


  • Hallo Alisa !


    Ellerling und Saftling passt nicht , besser passt Tubaria - Trompetenschnitzling .
    Nr 9 Psathyrella sp


    LG beli !


    Hallo Beli,
    vielen Dank für deine Hilfe.


    Liebe Grüsse


    Alisa <3
    [hr]


    Hallo Alisa,
    der Kinderspielplatz könnte der Weiße Rasling, Lyophyllum connatum sein.


    Hallo Karl-Heinz,
    vielen Dank! Das ist ein Erstling :thumbup: :)


    Liebe Grüsse
    Alisa <3
    [hr]


    Hallo Heidi,


    vielen Dank für dein Kompliment und deine Hilfe. :) Papa sagt auch, dass die kleinen Pilze schwierig sind zum bestimmen. Aber das fotografieren ist wichtiger für mich. Habt ihr auch so ein Mega-Pilzjahr? Bis jetzt ist es nicht sicher, ob der kleine Gelbe überhaupt ein Pilz ist. Der Trick beim fotografieren ist: die Kamera irgendwo aufsetzen und schräg halten, damit nichts wackelt. Dann so nah ran gehen, bis die Kamera "zu nah" meldet, dann verschwimmt alles. Dann ein gaaanz kleines Stück zurück und clicken. Das musst du halt ein paarmal probieren, ok? Ich drück dir die Daumen. ;)


    Liebe Grüsse
    Alisa <3
    [hr]


    Hallo Matthias,
    Wow! hat mein Papa gesagt, als wir das gelesen haben. :thumbup: Vielen vielen Dank! Also, Nr. 1 und 10 sind für uns Erstlinge, das ist schon mal cool, und die anderen sind schwierig, aber einen Versuch kann man immer machen. Wir haben dieses Jahr zum erstenmal viel mehr auf die kleinen Pilzchen geachtet und die fotografieren macht Spass. :)


    Liebe Grüsse
    Alisa <3

  • Hallo Alisa!
    Na, die Kleinen sind Dir aber auch gelungen! es ist doch immer wieder faszinierend, was unsere Natur so hervorbringt... die Winzis liebe ich auch sehr!

  • So ganz habe ich das Prinzip der Ektomykorrhizapilze noch nicht verstanden. Heißt doch, dass die Hyphen außerhalb der Wurzeln bleiben, vereinfacht gesagt, im Gegensatz zur Endomykhorriza.


    Servus Josef,


    bei der Ektomykorrhiza dringen die Hyphen durchaus in die Wurzel ein, sie drängen sich sogar als Netzwerk zwischen die Zellen der äußeren Zellschichten der Feinwurzeln (das Hartig'sche Netz), dringen aber nicht in die Zellen ein.


    Zitat

    Was genau hat das mit den Pflanzenarten an sich zu tun?


    Pilze können nicht beliebig in Wurzeln eindringen. Das heißt, Pilz und Pflanze müssen kommunizieren - die Pflanze muss es zulassen, dass die Pilze eindringen. Fichten lassen beispielsweise Ektomykorrhizapilz in ihre Wurzeln, alle anderen bekämpfen sie. Linden lassen sowohl Endomykorrhizen zu (VA-Mykorrhiza bzw. AM, sie lassen also Glomeromycota in ihre Wurzelzellen eindringen) als auch Ektomykorrhizen.
    Erica, Calluna und Co., also Ericaceae lassen meist nur Pilze ran, die eine arbutoide bzw. erocoide (Ektendotrophe Myorrhiza) anbieten. Nur wenige Arten lassen hier Ektomykorrhizapilze zu und da dann wohl auch nur ganz spezielle, wie manche Leccinum-Arten (Mykorrhiza mit Arctostaphylos).


    Manche Ektomykorrhozapilze bilden auch Ektendomykorrhizen, wenn sie dürfen. So geht meines Wissens die Marone auch an Monotropa (Fichtenspargel), wobei hier eher der Fichtenspargel die Marone reinlegt. Die Marone geht da auch in die Zellen rein, aber der Fichtenspargel parasitiert die Ektomykorrhizapilze, die dann auch noch an anderen Bäumen sitzen (und holt quasi den Zucker der Bäume über den Pilz). So macht es auch die Vogelnestwurz, eine Orchidee, die gerne an Ektomykorrhizapilzen der Buche parasitiert, so an Sebacina epigaea oder Sebacina incrustans. Und dort gehen die Ektomykorrhizapilze auch in die Zellen rein, werden da aber verdaut, aufgefressen.


    Beide Seiten spielen also eine Rolle. Pflanze und Pilz. Manche Pilze können (fast) nur Ektomykorrhiza, manche Pflanzen auch nur das... die meisten Pflanzen aber bilden AM, was aber nur wenige Pilze können (die dafür weltweit ubiquistisch sind).


    Zitat

    Laccaria können mit Nadelbäumen die Ektomykorrhiza eingehen - also Fichte, Föhre usw.


    Laccaria als Gattung geht an alles, was irgendwie Ektomykorrhiza bilden kann, nicht nur an Nadelbäume.


    Zitat

    Wie ist das mit Heidekraut? Moos?


    Moose: keine Ektomykorrhiza. Heidekraut: keine Ektomykorrhiza (bei uns) - Hymenoscyphus bildet gern mit Erica (Ektendo-)Mykorrhiza, aber keine Laccaria.


    Zitat

    Die Frage, wie weit weg von den Bäumen? Also ich hab vio. Lacktrichterlnge schon ziemlich weit in der Wiese neben dem Waldrand gefunden. So ca. 10 Meter entfernt.


    10 Meter? Das ist nichts. Überleg mal, wie weit die Wurzeln im Boden reichen... dazu noch die Größe, die Myzelien bilden können. Solitärbäume auf Wiesen bilden mindestens so weite Feinwurzeln, wie der Baum hoch ist, man kann eher weiter gehen.
    Ich meine mich zu erinnern, dass man bei einer alten Birke auf 80 Meter kam. Also 10 Meter vom Waldrand weg liegt noch mitten in der Wurzelzone. Ab sagen wir mal 40 Meter wird es spannend.


    Es gibt aber eben auch Kräuter, die Ektomykorrhizen zulassen/bilden. Sonnneröschen sind da ein Beispiel von vielen.


    Zitat

    Die oben halte auch auch Lacc., der verdrehte Stiel, das Lamellenbild und der geriefte Rand.


    Yep, das sind wirklich ganz typische Laccaria-Fruchtkörper. (Nur die Artbestimmung geht hier nicht nach Bild, was ja auch nicht in Diskussionb steht.)


    LG
    Christoph