Diersfordter Wald 28.10.2017

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.485 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo zusammen,


    heute habe ich mich mal zu neuen Ufern aufgemacht und dem Diersfordter Wald in Wesel einen Besuch abgestattet. Das ganze Gebiet steht auf sandigem Untergrund, es gibt viele Kiefern, einen großen Bereich mit Stieleichen und auch Binnendünen sowie Moorseen. Pilzmäßig war jetzt nicht so schrecklich viel los, da der Boden doch etwas trocken war. Aber das ein oder andere Highlight gab es dann doch zu entdecken (nachdem ich ganz zu Anfang fast vo einem Hund gefressen worden bin...)


    1. Gomphidius roseus, interessanterweise war kein Suillus bovinus in der Nähe.



    2. Den hier hatte ich vor Ort direkt als Peniophora quercina abgelegt, da er an einem frisch gefallenen wenige cm dicken Eichenast wuchs. Mario hatte gerade bei Facebook aber Zweifel geäußert.


    3. Xylaria hypoxylon


    4. Cortinarius sp.? Unter Buche, Lärche und Fichte. Geruch auf der Hutoberfläche angenehm, beinahe fruchtig. Beim Durchbrechen roch das ganze dann aber eher unangehm streng - genauer beschreiben kann ich da aber leider nicht.



    5. Suillus grevillei


    6. Dieser Pilz wuchs an einem toten Eichenstamm. Etwas später habe ich den gleichen Pilz auf am Stamm einer (noch) lebenden Eiche gefunden.


    7. Unter einem Eichenstamm fanden sich diese kleinen Zeitgenossen.


    8. Am gleichen Stamm wuchsen auch noch Becherchen.



    9. Imleria badia


    10. Suillus bovinus


    11. Amanita muscaria


    12. Hygrocybe sp.





    13. Coprinus comatus


    14. Agaricus sp.






    Und ganz am Ende fand sich dann noch diese furchteinflößende Tapezierspinne:


    Björn

  • Hallo Björn,
    Schöne Bilder , macht Spass , sie anzuschauen.
    Dass der Rosenrote Schmierling ohne Kuhröhrling erscheint , ist ja nicht selten.
    Da korrespondieren ja nicht die Fruchtkörper sondern die Mycelien (eigentlich ist es noch komplexer).
    Meistens sieht man sie doch zusammen , weil jeweils die Bedingungen stimmen.
    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95 +5 APR2024 Platz und einschätzung = 100

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Da hast du ja mal wieder eine ganze Reihe an Schönem und Spaannendem zusammengebracht. :thumbup:


    Die Rosa Schmierlinge stehen ja mit dem Mycel des Kuhröhrlings in verbindung. Es müssen also nicht unbedingt Fruchtkörper von Suillus bovinus zu sehen sein, vielleicht sind die ja schon wieder weg.
    2: Möglich wäre es dennoch. Wenn Peniophora quercina jung ausblasst, sind auch solche Rosatöne möglich. Mal reingucken wäre dennoch nicht verkehrt.
    4: Ich habe den ganz dringenden Verdacht, daß dieser "Cortinarius" weißliches Sporenpulver mit blasslila Hauch abwirft. Und seinen typischen geruch durch alterungsprozesse gegen irgendwas Unangenehmeres eingetauscht hat. ;)
    6: >Phlebia radiata<
    7: höchstwahrscheinlich >Eriopezia caesia<
    8: >Lachnum brevipilosum< oder >Lachnum impudicum<, wobei ich gerade nicht sicher bin, ob tatsächlich beide so stark verfärben können.


    Spannende Saftlinge auch, könnte eine Art aus der miniata - Gruppe sein, musss man aber mikroskopieren und boertmannisieren.



    LG; Pablo.

  • Hallo Norbert,


    freut mich, daß die Bilder gefallen. Ich hab den Rosenroten Schmierling bisher noch nicht so oft gefunden und wenn dann immer in Verbindung mit Kuhröhrling, von daher war das für mich heute was Neues. Aber macht natürlich Sinn, daß die Fruchtkörper unabhängig voneinander sind. Wie ist das eigentlich beim Schmarotzerröhrling?


    Björn

  • 4: Ich habe den ganz dringenden Verdacht, daß dieser "Cortinarius" weißliches Sporenpulver mit blasslila Hauch abwirft. Und seinen typischen geruch durch alterungsprozesse gegen irgendwas Unangenehmeres eingetauscht hat. ;)


    Hallo Björn,


    ich denke, Pablo ist auf der richtigen Spur, ohne Namen ins Spiel zu werfen. Rein von der Optik her könnte es sich um Lepista irina handeln.


    Grüßlis Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Der oder eventuell auch eine ausgeblasste Lepista nuda bzw. Lepista glaucocana. Wenn da tatsächlich violette Farbtöne in den Lamellen sein sollten (da traue ich meinem Monitor nicht ganz), dann wär's ja eher nicht irina.



    LG; Pablo.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für Euer Feedback, insbesondere natürlich Pablo für die zahlreichen Bestimmungen und Bestimmungsideen.


    Bei Nummer 4 bin ich ursprünglich auf einen Braunsporer gekommen, weil die Lamellen neben dem Violettstich auch eine schwache bräunliche Note hatten. Aber eine der Lepistas scheint da in der Tat deutlich besser zu passen. Das würde auch den fehlenden Schleier erklären :D


    Was die Saftlinge angeht, habe ich zum Glück welche eingepackt und werde sie in den kommenden Tagen einem Mikroskopiker zuführen.


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,



    Spannende Saftlinge auch, könnte eine Art aus der miniata - Gruppe sein, musss man aber mikroskopieren und boertmannisieren.


    mikroskopisch passt auch alles für Hygrocybe miniata. Farblich wirklich verdammt variabel, die Art. :thumbup:


    LG, Jan-Arne