Agaricus augustus?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.866 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Verehrte Foristen,


    beigefügten Champignon übergab mir ein befreundeter Pilzsammler bereits Mitte September. Er hatte ihn nicht selbst gefunden, sondern von einem befreundeten Pilzsammler erhalten. Die Stielbasis fehlte und zum Fundort konnte er keine Angaben machen.
    Da mich meine Bestimmungsversuche stets zu A. augustus führten, ich aber auch junge Exemplare dieser Art noch nicht derart glatthütig gesehen habe, geht meine Frage an Euch:
    Habt Ihr A. augustus schonmal in so einer Ausprägung gesehen? Oder habt Ihr Alternativvorschläge?
    Wie Ihr auf den beigefügten Fotos erkennen könnt, gilbte der Pilz am Ring, auf den Lamellenschneiden und direkt unter der Huthaut. Der Stiel zeigte im unteren Drittel eine schwache Rosafärbung im Längsschnitt.
    Die Beflockung des Stieles unterhalb des Ringes würde ebenfalls gut zu A. augustus passen.
    Der Champignon roch sehr angenehm, ob da Bittermandelnoten vorhanden waren, vermag ich nicht zu beurteilen. Anisgeruch habe ich nicht wahrgenommen.
    Ich habe auch ein paar Mikroskop-Aufnahmen angefertigt, die ich Euch ebenfalls beifüge. Alle Mikrobilder zeigen die Lamellenschneide. Sporenmessungen kann ich derzeit leider nicht durchführen.
    Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe und freundliche Grüße
    Ice Cubensis
















    • Offizieller Beitrag

    Ahoi, Ice!


    Für einen >Riesenchampi (Agaricus augustus)< scheint mir die Hutoberfläche irgdwie nicht passend strukturiert zu sein. Da sind auch jung meistens schon recht deutliche, haarartige Schuppen erkennbar. Alternativ wäre noch eine Art aus der Schafchampi - Gruppe (Agaricus arvensis, Agaricus macrosporus / urinascens, Agaricus osecanus / nivescens, Agaricus substramineus, Agaricus fissuratus usw.) möglich. Daß du da eine der marzipanig riechenden, stark gilbenden arten gefunden hast, da würde ich aber auch ohne dran riechen zu können zustimmen. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Vielen Dank Pablo für deinen Hinweis. Aber sind das nicht alles Agaricus-Arten, die weißhütig sind, allenfalls etwas ockerfarben?
    Hinsichtlich A. augustus soll es ja eine große Variationsbreite geben, früher gab es einen A. perrarus, der mittlerweile mit A. augustus synonymisiert wird. Die Google-Suche nach A. perrarus führt unter Anderem nach hier. Dort wird ein A. smithii präsentiert, der früher ebenfalls als A. perrarus beschrieben wurde. Die jungen Pilze auf dem dort beigefügten Bild schauen ziemlich glatthütig aus und passen auch farblich ganz gut zu meinem vorgelegten Fund. A. smithii soll stielbasismäßig "abrupt bauchig" sein. Da ich dies an meinem Pilz aber nicht überprüfen konnte, bleibt mein Rätsel wohl ungelöst...


    Trotzdem interessant!
    Beste Grüße
    I.C.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, I.C.!


    Agaricus smithii könnte eine nordamerikanische Art sein, aber nagel mich da mal nicht drauf fest.
    Was die Färbung der Hutoberfläche betrifft: Das sind ja alles gilbende Arten. Auch bestimmte Witterungsbedingungen können das Gilben auslösen, dann verfärrbt sich halt die komplette Hutoberfläche auf ein mal. Interessant sieht das aus, wenn du frische Anischampis aus dem Wald mitnimmst (also diese essettei im weiteren Sinne, die man nur essen aber nicht mikroskopieren will) und die über nacht im Kühlschraank lässt. Am nächsten Morgen hast du dann bisweilen Hüte, die komplett ockergelb sind.


    Muss aber auf deinen Fund bezogen nichts heißen. es kann tatsächlich auch so sein, wie du vermutest: Daß die Fruchtkörper noch so jung sind, daß die Schuppen eben noch komplett zusammenhängen und darum die Huthaut einheitlich oraangeocker aussieht.



    Lg; pablo.