Fünf Unbekannte

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.113 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    eure Meinung wäre mal wieder gefragt, ganz lieben Dank schonmal vorab. Alle Funde aud dem Schwäbischen Wald (Keuper).


    1. Laubwald in dicker Laubschicht bei Rotbuche (gab aber auch wenige Nadelbäume in der Nähe). Geruch unauffällig, pilzig (nicht mehlig). Erster Gedanke war Clitocybe aber dieser flockige Hut im Jugendstadium? Sehr auffälliges Mycel an der Basis. Bis 4-6cm Durchmesser.




    2. Nadelwald (Fichte) im Moos, wahrscheinlich auf kleinem Hölzchen. Geruch unauffällig. Gerade mal 1 cm DM. Ich bin beim Bestimmungsversuch beim Flockigen Trompetenschnitzling hängen geblieben...


    3. Auf Birken-Totholz


    4. Auf moosigem Waldweg, hätte ich als Cystoderma carcharias eingestuft, aber der Geruch war unauffällig. Etwa 4 cm DM.


    5. Ein Rübling im Laub/Moos (Mischwald), Geruch angenehm bis 10 cm DM. Hab noch nie so große Rüblinge gesehen...



    Grüßle
    Robby

  • Hallo,
    zu 1: es gibt durchaus Trichterlinge mit schuppigem Hut, z.B. Clitocybe squamulosa (und squamulosoides ... und mit Sicherheit noch ein paar ähnliche Arten.)


    zu 2: Tubaria conspersa könnte passen, aber ob sicher ohne Mikro ....?


    zu 3: junge Stereum hirsutum, Striegelige Trameten


    zu 4: entweder ist der Geruch witterungsbedingt futschikato oder es ist die geruchslose Art, Cystoderma ambrosii.


    zu 5: ein Rübling auf jeden Fall, ob der Üppige R. Gymnopus luxurians infrage kommt ... und wahrscheinlich auch noch ein paar andere Arten.
    [hr]
    Für den Rübling Nr. 5 hätte ich noch eine bessere (?) Alternative (wg. deutlich gesägter Schneiden und diesen kleinen Fleckchen auf den Lamellen und wg. der Hutfarbe), aber auch nur ein unsicherer Vorschlag: Rhodocollybia fodiens.


    https://www.123pilze.de/DreamH…/DurchbohrterRuebling.htm

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Darf Cystoderma ambrosii denn so einen häutigen Ring haben? Ich weiß es jetzt nicht aus dem Kopf, aber ich meine, daß das ein wesentliches Trennmerkmal zwischen ambrosii und carcharias wäre.
    3 ist Stereum hirsutum (Striegliger Schichtpilz)
    2 sieht sehr nach einer der moosbewohnenden Hypholoma - Arten aus (Genaueres würde ein ordentlicher Gattungsschlüssel und mikroskopische Details verraten)
    Bei 1 bin ich nicht mal sicher, ob auch alle Fruchtkörper zur gleichen Art gehören.



    LG Pablo.

  • Hallo Robby,
    Bei Nummer 5 werfe ich mal den Drehstieligen Rübling Collybia (Rhodocollybia) distorta ins Rennen.
    http://www.pilze-insa.de/pilzgalerie/gattungen/Collybia.htm
    Auch bei Dähnke passen Bild und Beschreibung sehr gut.
    Mit denen habe ich mich erst letztens rumgeschlagen , auch mit Mikroskop.
    Nicht ganz einfach , diese Rüblinge.
    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Norbert,


    Dein Hinweis auf den Drehstieligen Rübling Collybia (Rhodocollybia) distorta freut mich besonders. Dies war mein Arbeitstitel bevor ich diesen Fund hier einstellte. Ist so ziemlich das Einzige, was anhand der Verbreitungskarten im Krieglsteiner zum Fundort passte. Rein äußerlich passt das ja exakt zu dem von Dir gezeigten Foto. Hier noch zwei weitere Bilder.


    Hallo Pablo,


    zum Thema Cystoderma ambrosii noch zwei weitere Bilder von einem anderen Standort unter Fichten. Ebenfalls ohne nennenswerten Geruch mit noch ausgeprägterem Ring... (leider unscharf dank aktivem Bildstabilisator). Wobei nur wenige Meter weiter eine Gruppe Cystoderma amianthinum (hoffe das passt) zu finden war.


    Wobei nur wenige Meter weiter eine Gruppe Cystoderma amianthinum (hoffe das passt) zu finden war. Beide Arten waren in größeren Gruppen vorhanden und in sich sehr konstant im Aussehen.


    Grüßle
    Robby

  • Hallo,
    zum Thema Cystoderma:
    da steht in Wiki, dass C. carcharias die Art sei, die durch die Färbung, den Geruch und den markanten, aufsteigenden Ring gekennzeichnet ist. C. ambrosii hätte keinen häutigen Ring.


    In meinen "normalen" Büchern ist C. ambrosii nicht enthalten (weil zu selten), aber im Gröger.


    Der sagt zu C. ambrosii: Ringzone relativ gut entwickelt, Sporen inamyloid (keine Verfärbung mit Melzers Reagenz), geruchslos, sehr selten, montan-collin bei Lärchen
    und zu C. carcharias: gut entwickelter, häutiger, dauerhafter Ring, Sporenpulver amyloid


    Die Bilder bei 123 zu C. ambrosii sind wahrscheinlich zum Teil falsch (?), man sieht einen häutigen aufsteigenden Ring, nicht nur eine Ringzone?
    https://www.123pilze.de/DreamH…erKoernchenschirmling.htm (da wird nichts Unterscheidendes zur Ringstruktur gesagt)


    Verlässlichere (?) Bilder zu Cystoderma ambrosii:
    http://www.mycodb.fr/fiche.php…ystoderma&espece=ambrosii
    http://www.myco-vaud.ch/galler…rosii_apples_DSCN5433_WEB
    http://www.stridvall.se/fungi/gallery/Cystoderma/MINA1177


    also m.M. C. carcharias mit-ohne Geruch ...


    Zum Thema Rübling:
    Drehstieliger R .kann natürlich gut sein. Wenn du aber schon so eine Idee hattest, wäre es sehr sinnvoll gewesen, ein Stielbild zu zeigen, wo man die Drehung ansatzweise sehen kann ;)
    Allerdings halte ich mich da völlig raus, nachdem ich gerade versucht habe, da die Nomenklatur auseinander zu pflücken.
    Verirrt zwischen R. prolixa und distorta und fodiens ... R. distorta ist z.Zt Unterart von R. prolixa und alle drei haben gekerbte Schneiden.

  • Allerdings halte ich mich da völlig raus, nachdem ich gerade versucht habe, da die Nomenklatur auseinander zu pflücken.
    Verirrt zwischen R. prolixa und distorta und fodiens ... R. distorta ist z.Zt Unterart von R. prolixa und alle drei haben gekerbte Schneiden.


    Tja , das Problem hatte ich neulich auch , sehr verwirrend das ganze....
    Gruß Norbert


    Edit : Man sieht auf dem Bild (nachgereichtes) bei genauerem Hinsehen schon , dass die kaum sichtbaren Stielfasern nicht senkrecht laufen , sondern (ganz leicht) verdreht sind.

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    Einmal editiert, zuletzt von Norbert.S ()

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Ich denke, daß hier auch die irgendwie dunklere, ockerliche Hutmitte (zusammen mit dem häutigen Ring) ein Hinweis auf caracharias sein könnte.
    Um es abzusichern müsste man vermutlich einen Sporenabwurf machen und da einen tropfen Melzer draufgeben.
    Die Bilder bei 123 halte ich größtenteils auch für eher zweifelhaft, die sollte man da nicht als Referenz nehmen. Die anderen scheinen ok zu sein, insbesondere die bei stridvall sind mE. sehr plausibel für ambrosii.



    LG, Pablo.