Winzige Trichterlinge - I. gibba möglich? --> Candicantes (ähnl. Clitocybe rivulosa)

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.558 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo Pilzversteher,


    ich habe hier eine Kollektion von kleinen Trichterlingen, die einerseits eine große Ähnlichkeit mit Infundibulicybe/ Clitocybe gibba haben, andererseits scheint auch manches nicht gut zu passen.
    Aber ich kam auf keine besseren Alternativen (nur auf Arten, die schuppiger wären oder nach "Mehl" riechen würden).


    Was meint ihr?


    Daten und Fakten:
    Fund am 24.10 / 5.11. Pilze sahen nahezu unverändert aus
    Fundort:
    Hörnlifriedhof Riehen/Basel, im oberen Bereich (ca. 300m Höhe),
    auf Kalk (eigentlich), im Zwischenbereich von schotterig-sandigem Boden (Planierter Platz, magerer Bewuchs, Pilze dort z.B. Bleigrauer Zwergbovist, Bovista plumbea) und einem Streifen von Grünfläche mit Gras, das erst kürzlich so bewachsen ist /Wildwuchs -nicht angelegt, weil man einen Teich in der Fläche verringert hat - also ursprünglich ein Teichuferbereich (Pilze dort z.B. ein winziger - 1cm im Hutdurchmesser - Schwärzender Saftling, Hygrocabe conica s.l. und einige Dunkle Rasenrötlinge, Entoloma sericeum),
    keine Bäume, keine Laub- oder Nadelstreuschicht


    Wuchsform:
    teilweise fast büschelig - zumindestens 3-4 auf engstem Raum gedrängt nebeneinander,
    schon in sehr kleinem Zustand extrem trichterförmig, teilweise etwas exzentrisch


    Größe:
    sehr klein, maximal 3 cm im Hutdurchmesser, Stiel ca. 2cm, kein Buckel (nirgends)


    Hutoberfläche und Farben:
    ausgeblichene weißliche Farbe mit "irgendwas", was mal Ocker gewesen sein könnte,
    Hutoberfläche matt, eventuell samtig-artig gewesen, etwas bereift
    das jüngste Exemplar (das einzige, was noch nicht trichterförmig war, Größenvergleich mit Fingernagel ...) etwas dunkler und bereifter, insgesamt alle Teile gleichfarbig


    Geruch: wie Infundibulicybe gibba
    Geschmack: nicht probiert
    Sporenpulver: weiß


    Bisher habe ich I. gibba ausschließlich im Wald gefunden, niemals auf Gras (dazu findet man aber Bilder), nie aufgeschirmt so klein, nie so büschelig und immer - zumindest die meisten Exemplare aus einer Gruppe - mit Buckel.


    Bilder durch Anklicken vergrößerbar auf 1200 Pixel in der Breite, Proben habe ich auch (allerdings nur draußen auf dem Balkon getrocknet).


  • Hallo abeja,


    ich bin wie Wolfgang bei den weißen, scheinbereiften Trichterlingen. Die Gruppe um I. gibba wird m. E. auch im Alter nie so blass. Für die Bestimmung braucht man unbedingt einen Sporenabwurf, da hier neben weiß auch rosa- ,ocker- und fast gelblche Farbtöne möglich sind.


    LG Karl

  • Hallo,
    vielen vielen Dank euch beiden.


    Da lag ich ja ziemlich schief ... ich hatte mich von der doch deutlich ockerlichen Farbe des jungen Pilzes + deutlich angenehm-gewürzigen Geruch + deutlich (aber vielleicht täuscht das) herablaufenden Lamellen + extremer Trichterform fehlleiten lassen.


    Sporenpulver war bei den Pilzen weiß (2x gemacht, auch zusammengeschoben beim 2. Mal. Allerhöchstens minimal creme-weiß - nicht deutlich abhebend, wenn man unter die Glasplatte weißes Papier hält, keinesfalls gelblich oder orange oder mit rosa Ton.


    Bisher hatte ich nur einmal weiße bereifte Trichterlinge auf Gras (Trockenrasen, mager auf Kalk), die sahen anders aus, da vermute ich dann eine andere Art (in diesem undurchsichtigen Gemenge)
    Die hatte ich damals provisorisch in die C. dealbata oder C. rivulosa-Ecke gestellt.
    Da waren die Hüte überhaupt nicht trichterförmig, der Lamellen nicht herablaufend, die Pilze etwas größer und mit nichtssagendem (leicht süß-saurem) Geruch.
    Zum Vergleich:
    Bild 1     Bild 2
    (aus >>diesem Beitrag von 2014)