Hallo, liebe Foristen,
dies ist die Fortsetzung von >> Aus meiner ***täten-Sammlung I
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Im Text oberhalb des Bildes ist der fettgedruckte Name als Bestimmung(svorschlag) gedacht.
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Wieder im "fußläufigen" Wald, Südhanglage, aber feuchter Bacheinschnitt:
Auf einem sehr bemoosten, sehr morschen Nadelholzstamm (an Astresten erkennbar) wuchsen winzige rüblingsartige Pilzchen, die beim Umdrehen vor allem durch ihre extrem dichten Lamellen auffielen.
Es spricht da doch alles für das Lilablättrige Tausendblatt, Baeospora myriadophylla (obwohl die Lamellen nur einen Hauch von Lila haben).
Dazu gibt es kaum Erwähnungen im Forum, ist der wirklich sooo selten oder wird der übersehen?
Er soll allerdings überwiegend auf Weißtanne (Abies alba) vorkommen, die gibt es ja nicht überall im Wald.
(pers. Erstfund )
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Weißer Porling auf Nadelholzstumpf ... mmmh ... von oben ... mmmh?
Von unten (und mit angenehmen Geruch) : Nordischer Schwammporling, Climacocystis borealis (pers. Zweitfund, Erstfund war völlig zernagt)
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Hörnli-Friedhof (Schweiz), wie im letzten Jahr bei rel. jungen Kiefern reichlich Ringlose Butterpilze, Suillus collinitus (mit rosa Basismyzel und leichter Rosafärb. im unteren Stielbereich), diesmal madenfrei und "Jung-Fung"-knackig.
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Am gleichen Ort, bei einer großen Kiefer, Wiederfund vom letzten Jahr, Glöckennabelinge, aber in der Streu (tief wurzelnd, auf kleinsten Teilchen wachsend). Den Geschmack habe ich jetzt probiert, die Pilze sind deutlich bitter. Dann müssten es Xeromphalina fellea/ cauticinalis sein, Gelber Glöckchennabeling
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Am gleichen Ort, zwischen Fußtrittplatten und Grabbewuchs, Kakaobraune Stachelschirmlinge, Lepiota calcicola
(pers. Erstfund )
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Am gleichen Ort, immer wieder auf der Wiese, kleine Jungfern-Ellerlinge, immer leicht bräunlich, laufen die alle unter Cuphophyllus virgineus ... oder sollte man unterscheiden, wg. der Farbe ... Cuphophyllus ochraceopallidus ?)
--> das ist dann schon rel. braun für C. virgineus s.str., also: Cuphophyllus virgineus var. ochraceopallidus/ bzw. C. ochraceophallidus (je nach Artauffassung)
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Am gleichen Ort, neue Stelle im Vergleich zum letzten Jahr, zum ersten Mal ein voll aufgeschirmter (über 20 cm) Fransiger Wulstling, Amanita strobiliformis
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Wieder im Wald zwischen Lörrach und Rheinfelden, bei Lärche (wer hätte das gedacht) :
Goldgelbe Lärchenröhrlinge, Suillus grevillei, ganz jung und ganz alt
Erst ein Zweitfund für mich, hier sind die Grauen Lärchenr. deutlich häufiger, der Erstfund vor Jahren war auch völlig weich und in Auflösung.
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Im gleichen Wald, WINZIGES Einzelexemplar vom Gelben Knollenblätterpilz, Amanita citrina (pers. Erstfund , ja, ja, ja - kein Witz )
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Und wo ich gerade so schön dabei bin
... immer noch im gleichen Wald, nah am Wegesrand
... was ist das denn für ein komisches kleines (!) rötliches Knubbelchen (EINZELEXEMPLAR)
... OH ... AH ... UH ... Pilzseltenheit!!! ... ausgerupft!!! ... Und nu?
Durchschneiden etc. .... dokumentieren ... die eine Hälfte habe ich vor Ort gelassen, die andere Hälfte ist jetzt "mumifiziert".
Botyroboletus/ Boletus regius, Echter Königs-Röhrling
Faserflockiger, irgendwie von Weitem körnig erscheinender roter Hut, intensiv gelber Stiel mit gelbem Netz, intensiv gelbe Röhren und Poren, gelbes Fleisch (soll nicht blauen, jedenfalls nicht deutlich, im Schnitt gab es im Hut eine winzige schwache Blaufärbung an wenigen Stellen), Geruch sehr neutral.
(pers. Erstfund )
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Kraftwerkswiese am Rhein, weiße Saftlinge (die hatte ich 2014 schon mal, jetzt habe ich mir den übersetzten Schlüssel aus dem Boertmann dazu angesehen) - da gibt es doch gar keine Alternative zum Blassrandigen Saftling, Hygrocybe fornicata, oder?
Die Pilze erscheinen sehr hell, im feuchten Zustand auch durchscheinend, im trockenen Zustand entwickeln einige Pilze radiale bräunliche Fasern, sie haben extrem ausgebuchtet angewachsene Lamellen.
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Mutmaßliche Graureiher-Gedanken: "Wer will Pilze? Ich will Fische!" (mehr Zoom ist nicht drin)
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Auf der Schweizer Seite, auch auf einer Wiese, einige unterschiedlich alte Exemplare vom Größten Scheidling, Volvariella gloiocephala (pers. Zweitfund erst), leider waren alle Pilze ziemlich durchweicht.
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Hörnli-Friedhof (Schweiz) nochmal - im Prinzip fand ich da fast alle Pilzarten, die ich auch im letzten Jahr hatte, nur einige Wochen früher!
Bisher da noch nicht gehabt: ein WINZIGER Schwärzender Saftling, Hygrocybe conica s.l. (an einem Teichufer)
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Was leuchtet dann da aus diesem "Erdloch" in der moosigen Wiese: Braungrüne Zärtlinge, Entoloma incanum -
Es gab davon jede Menge, die sind allerdings nicht sehr lange haltbar, ein paar Tage später kaum noch zu entdecken.
(pers. Erstfund )
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Und noch was Leuchtendes, bei Lärchen: Rostrote Lärchenröhrlinge, Suillus tridentinus
(pers. Erstfund )
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Im "fußläufigen" Wald, an Nadelholzstumpf, ganz "Ton in Ton",
meine bisher jüngsten Harzigen Sägeblättlinge , Neolentinus adhaerens (pers. Viertfund oder so)
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Nicht weit davon, bei Buchen auf Kalk, eine große Gruppe von älteren weißen bereiften kräftig gebauten langstieligen Trichterlingen, aus der Sektion Candicantes, vermutlich die (nicht abgegrenzte) Laubwaldform von Clitocybe phyllophila, Laubfreund-Trichterling.
Sporenpulver war nicht rein weiß, etwas creme-farben, Geruch vor Ort süßlich-sauer, bei einem sehr ähnlichen frischen "Modell", was ich diese Woche fand, schon etwas verwirrend "mehlig-spermatisch-tranig", nach Ablagern (zum Aussporen) nicht mehr "mehlig" oder "tranig", sondern nur noch angenehm (!) parfümiert-süßlich.
Lamellen sind kaum herablaufend, eher gerade angewachsen, die Stiele werden schnell hohl, das Basismyzel ist meist sehr deutlich, von der Hutfarbe kann man eine Schicht abkratzen, der Hutrand ist nicht leicht brüchig, der ganzer Pilz ist etwas "flexibel". Je älter der Pilz wird, desto mehr treten gelblich-bräunliche Farben auf (vor allem auch am Stiel).
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Der Oktober verabschiedet sich mit "Drama-Himmel", so was bedeutet ja meistens, dass es kalt wird.
Und es wurde kalt ... leichter Bodenfrost, dann Nieselwetter, dann heftiger Regen, jetzt wieder freundlicher, aber wieder mit leichtem Frost.
Im November fand ich bisher nicht viel ...
NOVEMBER
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von Anfang November, nochmal Hörnli-Friedhof (Schweiz): WINZIGE Lorcheln, die Spitzen so verdreht, ich tippe auf die Elastische Lorchel, Helvella elastica (pers. Erstfund )
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nicht weit davon, unter dicker Eichenlaubschicht, da lugten so Spitzen hervor, dunkle Lorcheln mit grubigem Stiel ... es waren Grubenlorcheln, Helvella lacunosa (pers. Erstfund )
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Ansonsten gab es noch eine paar "Jung-Fungs", wie z.B. Graue Lärchenröhrlinge, Suillus viscidus (links) und Schopftintlinge, Coprinus comatus, rechts
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und Galerina spec. im Moos zwischen Flechten (Cladonia rangiformis)
---> Galerina cf. uncialis, Flachhütiger Mooshäubling
Galerina uncialis sieht makroskopisch sehr passend aus und kommt wg. des Standortes gut in Frage (Pilze hatten keinen Holzkontakt)
http://www.pilzflora-ehingen.d…ora/arthtml/guncialis.php
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und so was ...
Kann man "so was" übersehen?
Kann man.
Da ging ich den Friedhofsweg entlang, zum Baumknospen fotografieren ... und erst auf dem Rückweg dachte ich
... "was sind das für RIESIGE Röhrlinge, da unter der Eiche - standen die eben auch schon hier??"
Rubroboletus/ Boletus satanas, Satans-Röhrlinge (pers. Erstfund )
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Das Herbstlaub "knallt" seine Farben auf den Chip ... vermutlich Acer palmatum 'Osakazuki' (Sortenangabe unsicher, einer der Jap. Fächerahorn-Kultivare, der ansonsten grünes Laub hat und erst jetzt so eine unglaubliches Rot zeigt.)
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Aber auch Pilze können extrem farbenfroh sein, einen ganz bunten Pilz habe noch unterschlagen. Den habe ich mehrfach an zwei verschiedenen Orten gefunden - einmal in Rheinfelden auf dem Friedhof bei einer Kiefer, einmal auf der Waldwiese neben einem priv. Freizeitgrundstück - und da musste ich noch mal Kiefern suchen gehen (beim ersten Mal sah ich nur eine Fichte):
Lactarius semisanguifluus, der Spangrüne Kiefern-Reizker (pers. Erstfund )
Dieses "Spangrün" wirkt auf mich fast schon türkis, die Verfärbung der Milch von orange nach "weinrot" wirkt auf mich fast rot-violett, alles "sehr extrem".
Madig war da auch nichts, geschmeckt haben die jüngeren Exemplare auch, die gezeigten Pilze hier sind Nachzügler im November (etwas witterungsgeschädigt).
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Ja sagt mal, ist das normal, dass diese Sporen so geformt sind ...und so unterschiedlich groß??
Hihihi .... das ist ein "nachgeäfftes" Mikrobild ... es sind - bildbearbeitete - Regentropfen, die an mein Fenster klopften.
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Und was hier schon aussieht wie Schnee ist NOCH keiner, sondern am gleichen Tag fotografierte ich durchs Fenster Regentropfen vor herbstlichen Bäumen, hier hatte ich manuell auf den Hintergrund scharf gestellt ... und ziemlich "extrem" bearbeitet
... eine kleine Spielerei zum Abschluss.
Danke fürs Mitgehen und fürs Mit-an-Farben-berauschen
- und auch schon mal danke für eventuelle kritische bestimmungstechnische Anmerkungen