Welche zwei Pilzarten? (Süd-Italien)

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.389 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Guten Morgen allerseits!


    Sooo, heute bin ich zum ersten mal ganz gezielt Pilze sammeln gegangen, hier in der Provinz Potenza, Region Basilicata, Süd-Italien. Habe zwar verschiedenes gesehen aber nur drei Pilzarten gesammelt, eine davon war wieder mal der von mir früher schon hier beschriebene Große Scheidling. Bei den anderen zwei scheiterten meine Bestimmungsversuche, daher bitte ich euch, mir dabei zu helfen. Vielen Dank schon mal in voraus! Die Gegend, wo ich sie gefunden habe, ist wieder dieselben Wiesen und Weiden mit viele Kuhfladen, sieht etwa so aus:



    1) Diese Pilze wachsen meist einzeln, gelegentlich zuzweit-zudritt. Jüngere Exemplare scheinen eine dunklere Hutfarbe zu haben. Meist ist der Stiel zentral unter dem Hut, bei manchen ist er aber auch mal seitlich. Über den Geruch kann wie immer wenig was sagen, sorry. Der Stiel ist recht fest und wie gummiartig, lässt sich gut biegen. Bei den meisten Exemplaren hat der Hut ca. 5 cm im Durchmesser, bei den größten 8-9 cm. Die Hutoberfläche ist glatt und fühlt sich auch wie aus Gummi an. Ich habe eine starke Vermutung, dass es eine essbare Pilzart ist, weil ich sie ebenda gefunden habe, wo ich schon vor wenigen Tagen andere Leute beim Pilzesammeln aus dem Fenster gesehen hatte (sie fragen konnte, was sie so alles sammelten, ich nicht).






    2) Auffalend bei diesen Pilzen ist der Ring (bei einem Exemplar ist runtergefallen). Die Hutoberfläche ist trocken-glatt. Am Stiel sind Schüppchen erkennbar. Auf der Huthaut sind kleine "Feldchen" zu sehen. Bei Exemplare wurden nicht am selben Platz gefunden. Hutdurchmesser ca. 6 cm.






    [hr]
    Ich bin gerade selber fleißig am Googeln, ist die erste Pilzart nicht zufällig eine Varietät von Pleurotus eryngii?

  • Hallo sergiuspro!


    Den 2. würde ich ja für Lepiota ignivolvata (Braunberingter Schirmling) halten.
    Bleibt die Frage, was der auf einer baumlosen Wiese/Weide macht.
    http://www.first-nature.com/fungi/lepiota-ignivolvata.php


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

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  • Hmm. Auf der verlinkten Seite lese ich "most common in areas of chalk or limestone", und der Boden hier hat (wenn ich mich nicht irre) weder Kreide noch Lehm; schwierig, schwierig.


    Und 'ne Idee zu Nr.1? :)

  • Hallo!


    Nein, Nr.1 sagt mir nichts.


    VG Ingo W

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  • Nochmals zum Pilz Nr.1.
    Ich hab jetzt mal diese Seite mit einem Atlas von essbaren Pilzen in Basilicata gefunden:
    http://www.consiglio.basilicat…icazione=100241&anno=2003
    Dort etwas weiter unten unter "tipologie di funghi 7" ist eine PDF-Datei:
    http://www.consiglio.basilicat…/DOCUMENT_FILE_101394.pdf
    Drin sehe ich auf Seite 175 unten Pilze, die verdammt ähnlich mit den meinigen aussehen. Und wenn ich den Aufbau vom Atlas richtig verstehe, dann ist die Beschreibung zum Bild auf der Seite davor ebenfalls unten, demnach wäre es:
    PLEUROTUS ERYNGII var. ERYNGII (D.C.: Fr.) Quélet
    sin. P. fuscus (Batt.) Bresadola

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Der erste ist für mich nicht zu beurteilen, Pleurotus eryngii (= Kräuterseitling, siehe Gemüseabteilung im Supermarkt als Zuchtpilz) würde ich aber nicht ausschließen wollen. Es ist ja normal, daß wildwachsende Exemplare anders aussehen als die Zuchtformen.


    Beim zweiten hätte ich jetzt spontan an Macrolepiota excoriata (Acker - Riesenschirmling) oder eine verwandte Art gedacht. Vielliecht auch ein Egerlingsschirmling (Leucoaagaricus), auch da gäbe es einige ähnliche Arten.



    LG, Pablo.

  • Sooo, heute habe ich eine Gelegenheit gehabt, mit einem Einheimischen über den Pilz Nr.1 zu sprechen. Es ist in der Tat der Cardoncello, also Pleurotus eryngii, nur halt wildwachsend. Der Pilz ist so beliebt hier, dass der 15 Euro pro Kilo kostet, und der Mann meinte zu mir, wenn ich den Cardoncello nochmals finde, soll ich ihn holen und wir kochen Spaghetti mit Pilzen. :)

  • Hallo!


    Das Thema ist zwar schon ein paar Tage alt, aber ich gebe auch nochmal meinen Senf dazu - der erste ist ziemlich eindeutig der Kräuterseitling (wie ja auch schon bestätigt) - den kenne ich ganz gut aus eigener Anschauung. Allerdings beim Sammeln trotzdem aufpassen - die wachsen immer an alten Eselsdiesteln oder altem Riesenfenchel. Wenn man darauf achtet, dass diese Pflanzen (oder ihre Überreste) in der Nähe sind, ist die Bestimmung schon um einiges sicherer.


    Beim zweiten hätte ich jetzt spontan an Macrolepiota excoriata (Acker - Riesenschirmling) oder eine verwandte Art gedacht. Vielliecht auch ein Egerlingsschirmling (Leucoaagaricus), auch da gäbe es einige ähnliche Arten.


    Sehe ich auch so. Da gibt's so einige ähnliche, spontan fiel mir auch Macrolepiota excoriata ein, aber der sollte etwas größer sein. Bei der Größe bin ich mir auch nie sicher, ob das Schirmlinge oder Egerlingsschirmlinge sind. Letztes Jahr habe ich mal einen ganzen Haufen verschiedener Arten eingesammelt und war mir bei keinem bei der Gattung sicher... Schwieriges Feld!

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sarah!


    Schön, daß du das Thema noch mal hochholst.
    Neulich im Verein sind Bernd Oertel und ich beim diskutieren irgendwie auf Macrolepiota heimii gekommen. Ist vielleicht auch nur eine Forma von Macrolepiota excoriata, kommt aber im grunde noch näher an die hier gezeigten Pilze dran als die eigentliche excoriata im strengen sinne.



    LG, Pablo.