Halde Rungenberg 19.11.2017

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.686 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Florian1986.

  • Hallo zusammen,


    am gestrigen Sonntag ging es für mich zu einer kleinen Pilztour auf die Rungenberg-Halde in Gelsenkirchen. Während sich dort an einigen Stellen noch recht zahlreich Pilze zeigten, waren andere Stellen dann doch relativ pilzarm. Und zur Krönung des Tages pinkelte ein Hund direkt vor meinen Augen auf einen violetten Knorpelschichtpilz, den ich gerade ablichten wollte...


    1. Auricularia mesenterica



    2. Xylaria hypoxylon


    3. Clavulina rugosa


    4. Hier würde ich auf Hygrocybe conica tippen, da der Fruchtkörper kurze Zeit nach dem Rüpfen ziemlich deutlich dunkel verfärbte.




    5. Cuphophyllus virgineus


    6. Rickenella swartzii


    7. Unbekannter Pilz



    8. Helvella crispa


    Und jetzt geht es weiter mit Phytoparasiten:


    9. Das dürfte ein Rostpilz sein. Beim Wirt würde ich auf irgendetwas pappelartiges tippen.




    10. Phragmidium bulbosum auf Rubus fruticosus agg.





    11. Puccinia glechomatis auf Glechoma hederacea




    12. Schwarze Punkte auf Walnußblättern. Hier weiß ich nicht mal, ob das überhaupt Pilze sind.



    13. Rostpilz auf Huflattich






    14. Mehltau auf Salix caprea. Hat jemand Lust, die Anzahl der Anhängsel zu zählen? :D





    15. Mehltau und Rostpilz auf mir unbekanntem Wirt








    16. Kleiner schwarzer Pilz mit Härchen auf einem schilfartigem Gras



    Björn

  • Lieber Björn,


    schön dass Du auch ein bisschen nach Phytos Ausschau hältst. Bist Du im Rundbrief von mir eigentlich schon drinnen oder generell interessiert?


    Nun zu Deinen Phytos:


    zu 9: Das ist sicherlich ein Pappelblatt, aber mehr als Populus kann ich da auch nicht sagen, denn die Jungtrieb von P. tremula sehen denen von P. nigra agg. sehr ähnlich. Rostpilze auf Pappel sind generell auch nicht leicht bestimmbar und brauchen meist ausgiebige mikroskopisch Untersuchungen. Sorry. Man sieht hier die orangefarbenen Uredien. Wenn Du auf alten Blättern schaust, kannst Du vielleicht ober oder unterseits krustige braune Telien finden.


    zu 10: Passt. Auf den Mikrobilder sieht man schön die Teliosporen, die mehr Zellen als die von Phragmidium violaceum haben.


    zu 11: Das passt, ist einer der häufigsten Rostpilze und kann im Grund genommen ganzjährig gefunden werden.


    zu 12: Hier vermute ich Marssonina juglandis. Mikroskopiere mal rein, dann siehst Du, wenns die Art ist, so breit sichelförmige Konidien.


    zu 13: Hierbei handelt es sich um Coleosporium tussilaginis. Man sieht die stäubenden Uredien und die speckig roten Telien. Der Pilz wechselt im Frühjahr auf Kiefer (Pinus). Die anderen Arten auf Huflattich verursachen becherförmige Lager (http://jule.pflanzenbestimmung.de/puccinia-poarum-2/)


    zu 14: Ich tendiere hier zu Erysiphe capraea, aber es ist besser die Größe der Fruchtkörper zu wissen, das hilft dann.


    zu 15: Das sind Weidenblätter, auch irgendwas um Sal-Weide (Salix caprea). Der Echte Mehltau ist noch nicht ausgereift, das sieht man an den Stummeln der Anhängsel und Rostpilze auf Weide sind noch viel schlimmer und schwieriger als die auf Pappel.


    Liebe Grüße,
    Jule

  • Hallo Björn,


    7 schätze ich schlicht und ergreifend als Lacktrichterling ein. Ich hab das Bild vergrößert und ja, es ist spät, und er ist möglicherwiese vertrocknet. Arbeitshypothese.


    Die Mehltau-Mikro-Bilder ab 14. sind sehr schön.


    LG Joseph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!



    7 schätze ich schlicht und ergreifend als Lacktrichterling ein. Ich hab das Bild vergrößert und ja, es ist spät, und er ist möglicherwiese vertrocknet. Arbeitshypothese.


    Ich glaube an einen nicht weniger schlichten Trompetenschnitzling. Die kommen jetzt gerade vermehrt. Die Steppnaht ist typisch und schließt eine Laccaria meiner Meinung nach aus. Hygrocybe conica passt. :thumbup:


    LG, Jan-Arne

  • Hallo,
    da habe ich gerade die Zeit woanders vertüdelt, aber was Jan-Arne zu Nr. 7 schreibt, das wollte ich auch gerade schreiben.
    Bei 123 gibt es ein Bild vom Trompetenschnitzling (und hier gehe ich mal von "richtigen" Fotos aus), der sieht fast 1:1 so aus.


    https://www.123pilze.de/DreamH…Tubaria-furfuracea-03.jpg


    oder hier:
    http://www.interhias.de/schwam…n/tubaria-hiemalis-7.html

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Schon, bei 7 wäre ich tendenziell auch bei Tubaria, TuFur ist meiner Ansicht das Gleiche wie Tuhiem. Schon alleine darum, weil die Abkürzung von Tubaria hiemalis laut ausgesprochen nach nix klingt. :D
    Alternativ kann man sich noch bei Psilocybe s.l., Naucoria oder Flammulaster umsehen.



    LG; pablo.

  • Hallo zusammen,


    Julia
    Was hat es mit dem Rundbrief auf sich und was muß ich machen, um den zu bekommen?


    Nun zu den Pilzen:
    7. Der Trompetenschnitzling sieht da wirklich sehr vielversprechend aus.


    12. Marssonina juglandis scheint gut zu passen. Die hat Thorben ja auch hier schön dargestellt. Hier noch ein nicht sehr gelungener Blick auf die Sporen meines Fundes:


    Bei 13 habe ich jetzt im zweiten Anlauf auch die Telien gefunden. Aber irgendwie ließen sich da keine schönen Bilder machen, das war alles etwas zusammengeklumpt.


    14. Messungen sind mit meiner jetzigen Mikroskopierausstattung leider nicht möglich, daher muß es wohl bei einer tendierten Erysiphe capreae.


    16. Scheint ja generell ein sehr schwieriger Kandidat zu sein. Ich hab heute auch mal einen Blick in Ellis & Ellis geworfen. Von den dort vorgestellten Pilzen auf Gräsern käme eventuell auch Colletotrichum dematium in Frage. Aber insgesamt scheint der Pilz meine Fähigkeiten um Größenordnungen zu übersteigen.


    Björn