Saisonende Berlin-Brandenburg

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.728 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Hallo Forum,


    bevor hier der APR-Wahnsinn endgültig ausbricht, noch mal ein kurzes Statement von mir. Dieses Jahr verlief aus mykologischer Sicht extrem positiv. Zumindest in unserer oft von Trockenheit geplagten Region. Wenn ich eine Note für die vergangene Pilzsaison zu vergeben hätte, würde ich bei einer 1 minus landen. Etwas Luft nach oben ist ja immer! :cool:


    Im relevanten Zeitraum, von Ende Juni bis Heute, gab es immer irgendwo Großpilze zu finden, wenn man denn danach suchte. Gestern war ich nochmal auf unserem Campingplatz nachsehen. Man hätte bestimmt noch eine kleine Mahlzeit zusammen bekommen. Einige Butterpilze und auch frische Edelreizker konnte ich noch ausmachen. Im Kiefernwald war ich zwar nicht, aber ich vermute mal, dass es auch noch Maronen und Pfifferlinge gab. Auf dem Markt in Polen wurden jedenfalls noch welche angeboten.


    Ich für meinen Teil wollte mir noch ein paar frische Lorcheln besorgen. Vor drei Wochen hatte ich die zwar fotografiert, aber mal wieder keine zwecks Nachbestimmung gesichert. Zum Glück wurde meine Suche belohnt. Sie trocknen eben vor sich hin.



    Hier noch die Standortfotos von Anfang November:




    Um H. elastica sollte es sich nicht handeln. Dazu waren die Fruchtkörper (konstant) zu klein. Die maximale Höhe lag bei 6 Zentimetern.
    Ansonsten hätte ich noch ein wenig "Beifang" von meiner Ritterlingsjagd von Ende Oktober im Angebot.



    Brennende Ritterlinge (T. virgatum) gab es in diesem Herbst in inflationären Massen zu bewundern



    In ebensolchen Massen gab es auch Kiefern-Habichtspilze (Sarcodon squamosus) zu entdecken



    Vom Geschmack her einer der (für mich) feinsten Speisepilze: Weißstieleige Rotkappen bei Espen



    Dazu noch ein paar Fadennudeln, die sich an den Espenblättern zu schaffen machten



    Beifang - Halbblut mit einem Korkstacheling



    Kennt jemand den guten alten Fagusan-Hustensaft. Die "Schütterzähne" riechen eben genau danach.



    Schon wieder Stachelinge. Über die habe ich mich besonders gefreut. Phellodon Niger!



    Zum Abschluss ein noch Gruß vom nahenden Winter: Judas rising!


    Das Jahr hatte wirklich viel zu bieten. Mein Hauptaugenmerk lag ja auch auf den "Braunen Ritterlingen". So ganz nebenbei gab es aber auch einige spektakuläre Erstfunde zu verzeichen. Wenn ich nur an die ganzen neu entdeckten Klumpfüße denke. Zum Glück habe ich diese Lorcheln verhaftet.


    Ich wünsche allen hier schon mal eine fröhliche Adventszeit.


    GR Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ingo,


    ein schönes Sammelsurium. Die Lorchel könnte auf den Namen Helvella albella hören. Das wäre ein feiner Fund!
    Auch dir eine schöne Adventszeit! :)


    LG, Jan-Arne


  • Die Lorchel könnte auf den Namen Helvella albella hören. Das wäre ein feiner Fund!


    Hallo Jan-Arne,


    das wäre wohl einer der Kandidaten, die in Frage kämen. Eigentlich auch mein Favorit vom Äußeren her. Ob diese Art wirklich selten ist, erscheint mir fraglich. Ich denke, die wird gerne mal übersehen. Gerade in der Region, die ich bearbeite, gibt es kaum (noch) Pilzfreunde, die auf solche Arten achten. Entlang der Waldwege könnten sicher noch einige Überraschungen zu finden sein. Die mickrigen Lorcheln sind mir wirklich nur zufällig aufgefallen, als ich mir ein paar interessante Risspilze anschaute. H. elastica ist da schon viel auffälliger - allein schon wegen deren Größe.


    Güßlis Ingo

  • Moin Ingo,


    schönes Saisonende :thumbup: So schöne Rotkappen hatte ich dieses Jahr nicht mal in der Hauptsaison :(

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
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    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Tolle Sachen. :)
    Stachelinge: Hätte ich auch gerne in meinen Ritterlingswäldern. Bislang Fehlanzeige, zumindest in den Wäldern im planaren bereich der Rheinebene. Um Stachelinge zu gucken, muss ich in den Pfälzer Wald oder Odenwald.
    Der Stachelige neben dem Blutblättrigen, der hat nicht zufällig so bleistiftminendünne Stielchen und riecht beim Antrocknen nach Maggi?



    LG, Pablo.


  • Der Stachelige neben dem Blutblättrigen, der hat nicht zufällig so bleistiftminendünne Stielchen und riecht beim Antrocknen nach Maggi?


    Hallo Pablo,


    an diesem Tag hatte ich "keine Augen" für so etwas. Der Stacheling war platschnass und roch nach gar nichts. Arbeitstitel: Schwarzweißer Duftstacheling!
    Hätte ich den etwas länger untersucht, würde Kollektion #11 (you know? :cool: ) heuer nur aus einem Pilz bestehen.


    GR Ingo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Genau, an den dachte ich eben auch. :thumbup:
    Aber alles kein Problem, die können ja nicht weglaufen so dünnen Beinchen. Die sind auch im nächsten oder übernächsten Jahr wieder da, dann kann man immer noch einen umdrehen und mitnehmen. Weil die Phellodons entwickeln ihren typischen Geruch ja erst beim Trocknen.



    LG; Pablo.