Hallo liebe (Dung)Tintlingsfreunde,
nur mal kurz zur Erklärung. In der Nähe meines Elternhauses gastieren auf einer Wiese 3-4 Mal im Jahr kleine Wanderzirkusse. Der letzte hatte 4-5 Kamele (die mit den 2 Höckern ). Toffel kam auf die Idee sich von den Tieren etwas Dung zu holen. Gesagt, getan ein paar Wochen in der feuchten Kammer inkubiert und schon habe ich den Tintlingssalat, denn ich komme auf keinen grünen Zweig. Leider. :shy:
Die Kamele haben in jedem Fall das Gras auf der Wiese/der Umgebung des Zirkusses gefressen, so dass ich hier auch nicht von einem exotischen Tintling ausgehe. Trotzdem passt nix, wenn ich schlüssle und ich habe alle Schlüssel bemüht, die mir zur Verfügung standen.
Merkmale:
Hut walzenförmig, gefurcht, nicht aufgeschirmt kleiner als 1 cm; kein besonderer Geruch
Hut und Stiel im jungen Zustand mit weißem haarigen Velum bedeckt.
Velum besteht zum größten Teil aus länglichen, dünnwandigen Zellen mit deutlich gelblichen Inkrustationen
Pileozystiden habe ich keine gesehen
Damit komme ich auf die Gattung Coprinopsis.
Sporen: schlank, ich würde die schon fast subcylindrisch nennen 9,5-15 x 5,5-7 µm, wobei die meisten Sporen die ich gemessen habe 12-13 µm lang waren. Nur eine einzelne Spore war 15 µm lang. Keimporus war zentral, aber sehr schwer zu sehen.
Pleurozystiden: keine gesehen
Cheilos: kurz gestielt und "kugelig"
Schnallen: keine gesehen
Basidien viersporig
Mich "stören" am meisten die Inkrustationen auf den Velumszellen, die sich übrigens leicht von der Zellwand lösten. Das einzige, was einigermaßen aus meiner Sicht passt, ist C. villosa. Für C. radiata passt der undeutliche Keimporus nicht.
Bilder:
Cheilos
Velum:
Ist das in der Mitte ein Velumbestandteil oder irgendein fremdes Fragment?
Was meint ihr? Bestimmbar? Hab ich was übersehen? Falls Interesse bestünde, es kommen viele Fruchtkörper nach; ich kann auch gerne etwas Dung versenden.
l.g.
Stefan