Netzhexen Speisewert

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.579 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von jensis.

  • Hallo,
    habe gerade einen ganzen Korb voll Netzstielige Hexenröhrlinge (Boletus Luridus) gefunden.



    Ich habe diesen Pilz noch nie gegessen und er macht mir ehrlich gesagt ein bischen Angst. In meinem Pilzbuch steht, man solle drei Tage vor und nach Pilzverzehr keinen Alkohol trinken, um etwaigen Nebenwirkungen wie Herzrasen und Atemnot entgegenzuwirken. Würde ich natürlich so machen.


    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass durch Trocknen die Giftigkeit verloren geht. Stimmt das?


    Wer hat denn schon "Netzhexen" gegessen und kann etwas dazu berichten?


    Viele Grüße
    Jens

  • Grüß Gott,


    mittlerweile ist Belegt, dass von Hexenröhrlingen jedweder Art keine Giftigkeit ausgeht, auch in Verbindung mit Alkohol. [Vgl. EWALD, Gerhardt: Der große BLV Pilzführer für unterwegs. München: BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, 4. Aufl. 2007, S. 468.]


    Einige behaupten dennoch das Gegenteil.


    Ich und meine ganze Familie sowie bekannte Pilzfreunde essen seit jeher Hexenröhrlinge und dies auch in Verbindung mit Alkohol: ohne Probleme.


    edit: Natürlich kann es u.U. dennoch zu individuellen Unverträglichkeiten kommen, wie bei anderen Pilzen auch. Es soll auch Leute geben, die keine Butterpilze, Pfifferlinge oder Parasole vertragen. Dann wäre der jeweilige Pilz selbstredend zu meiden. Denkbar ist auch, dass etwaige Unverträglichkeiten nur in Verbindung mit Alkohol gebracht wurden, sie aber ohne diesen auch aufgetreten wären. Aber das ist nur Spekulation.


    Wenn du dem Braten dennoch nicht traust, wäre es vielleicht ratsam, dass du erst einmal eine kleine Menge probierst und nicht gleich den ganzen Korb verzehrst.


    Viele Grüße Charleston!

  • Hallo,


    ich war den netzstieligen Hexenröhrlingen gegenüber bis jetzt immer sehr skeptisch. Da ich sie nur selten gefunden habe, habe ich mir darüber auch keine weiteren Gedanken gemacht. Letzten Samstag habe ich einen größeren Fund gemacht, so habe ich noch einmal jegliche Literatur studiert und ...


    ... und dann zur Pfanne gegriffen.


    Er ist ein ausgezeichneter Speisepilz, der keinerlei Nachwirkungen hinterließ - außer dem Gusto nach mehr.


    Vorsichtshalber habe ich die Pilze sehr scharf gebraten und keinen Alkohol dazu getrunken.


    Hansflo

  • Danke euch beiden für die Infos.
    Die netzstieligen scheinen in der Kieler Umgebung ziemlich häufig zu sein - die wachsen sogar mittten in der Stadt am Straßenrand und auf dem Mittelstreifen!
    Ich habe die "Netzhexen" inzwischen in kleine Scheibchen geschnitten und sie trocknen munter vor sich hin. Das riecht auf jeden Fall gut. "Flockis" habe ich letztes Jahr schon ohne Probleme gegessen. Bin schon gespannt auf die netzstieligen. Das Fleisch erschien mir etwas weniger fest als beim flockenstieligen - das Bläuen beim Durchschneiden war genauso und wieder ein besonderes Erlebnis.


    Bis denn.....Jens