La Palma: Ritterling

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  • Und weiter geht's mit den Urlaubspilzen. Dieser Ritterling war ebenfalls schon beim letzten Besuch präsent.


    Wie auch der Körnchenschirmling im feuchteren Kiefernwald oberhalb 1000 m anzutreffen. Vom Gesamteindruck eher schmächtig, erinnert er mich an die Erdritterlinge heimischer Kiefernwälder, riecht aber markant nach Mehl/Gurke.


    Keinerlei Gilben oder Röten.


    Schon damals hatte ich den schwarzschuppigen (T. atrosquamosum) als möglichen Kandidaten erkoren. Diesmal habe ich außerdem auch einen Fruchtkörper mitgenommen und getrocknet.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Ist denn das Exsikat irgendwie verfärbt? Also gelblich oder rötlich, zumindest in teilen (Lamellenschneiden, Hutränder)?
    Die verfärbungen bei Ritterlingen (egal ob rot, gelb oder blau) müsstest du dir eher so wie beim Perlpilz vorstellen, also langsam verlaufend. Keineswegs so wie zB das Blauen bei Röhrlingen.


    Vom Habitus her und mit dem beschriebenen Geruch würde ich doch am ehesten eine Art aus der Gruppe um tricholoma scalpturatum in Betracht ziehen. Tricholoma scalpturatum und Tricholoma argyraceum können auch mit Kiefern Mykorrhiza bilden. Jedenfalls tun sie es gelegentlich in meiner Gegend.
    Tricholoma atrosquamosum sollte deutlicher und dunkler geschuppte Hüte haben und ein insgesamt etwas kräftigerer Pilz sein.
    Bei Ritterlingen ist es aber ähnlich wie bei Schleierlingen: Meistens braucht man mehrere frische Fruchtkörper (in unterschiedlichen Altersstufen), um zu einer sinnvollen Bestimmung zu kommen.



    LG; Pablo.


  • Ist denn das Exsikat irgendwie verfärbt? Also gelblich oder rötlich, zumindest in teilen (Lamellenschneiden, Hutränder)?
    Die verfärbungen bei Ritterlingen (egal ob rot, gelb oder blau) müsstest du dir eher so wie beim Perlpilz vorstellen, also langsam verlaufend. Keineswegs so wie zB das Blauen bei Röhrlingen.


    Vom Habitus her und mit dem beschriebenen Geruch würde ich doch am ehesten eine Art aus der Gruppe um tricholoma scalpturatum in Betracht ziehen. Tricholoma scalpturatum und Tricholoma argyraceum können auch mit Kiefern Mykorrhiza bilden. Jedenfalls tun sie es gelegentlich in meiner Gegend.


    Moin Pablo,


    Nein, keinerlei Verfärbungen, nicht über Nacht und auch nicht nach dem Trocknen.


    Das wäre für die von dir genannten Arten schon etwas ungewöhnlich, oder?


    LG, Craterelle

    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Ja, ungewöhnlich ist das schon. Zumindest bei Tricholoma argyraceum konnte ich schon beobachten, daß die Verfärbungen nicht konstant sind und nicht bei jedem Fruchtkörper einer Kollektion erkennbar. Andererseits: Es ist ein Ritterling. da gibt es noch eine ganze reihe offene Fragen, und ich bin auch ziemlich sicher, daß es in Europa noch mehr Arten gibt, als bisher bekannt.
    Was jetzt nicht heißen soll, daß dein Fund was Unbeschriebenes wäre, aber diese Möglichkeit besteht. Nur: Bei einem Einzelfruchtkörper wird das nicht zu klären sein. Zumindest momentan von mir nicht, aber vielleicht haben Stefan oder Ingo (6E) noch ein paar weitere Ideen zu dem Fund.



    LG; Pablo.

  • Hallo Craterelle,
    mir kommt der Stiel insgesamt schon etwas gelblich vor (sogar leicht orange-stichig auf meinem Monitor).
    Ich habe mal auf span. Seiten nach Tricholoma im Kiefernwald gesucht, u.a. wird da auch Tricholoma portentosum genannt (graufilzig - aber meist dunkler ? Mehlgeruch, Stiel erst weiß, dann gelblich).


    Auf den Kanaren soll der auch vorkommen.
    https://www.researchgate.net/p…ico_de_las_Islas_Canarias



    http://www.adesper.com/project…inares_eurosiberianos.php
    http://www.adesper.com/project…pinares_mediterraneos.php

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    konkrete Ideen habe ich nicht. Nur für T. portentosum wäre mir der Hut zu hell insgesamt. Gekostet hast du nicht?


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Ich würd's jetzt nicht an der Hutfarbe festmachen, Tricholoma portentosum kann auch mal etwas heller sein, sicher noch mal heller als auf diesem Bild:


    Aber klar, dein Fund ist definitiv nicht Tricholoma portentosum, Craterelle. Die Struktur de Huthaut ist da eine ganz andere.



    LG, Pablo.


  • Hallo Craterelle,
    mir kommt der Stiel insgesamt schon etwas gelblich vor (sogar leicht orange-stichig auf meinem Monitor).


    Hallo Abeja,


    Nein, das muss dem misslungenen Weißabgleich geschuldet sein. Stielfarbe eher wie auf dem anderen Bild. Die Bildqualität ist insgesamt sehr mau, da oben war wenig Licht und es war im Schatten so kalt, dass ich kaum die Kamera bedienen konnte.



    Gekostet hast du nicht?


    Mild. Gäbe es überhaupt bittere oder schärfliche mit Mehlgeruch?


    Zitat von beorn


    Aber klar, dein Fund ist definitiv nicht Tricholoma portentosum, Craterelle. Die Struktur de Huthaut ist da eine ganz andere.


    Auf den schwarzfaserigen hatte ich auch nicht wirklich gehofft, obwohl der ein Wunschfund wäre.


    LG, Craterelle

    • Offizieller Beitrag


    ClimbingfreakGekostet hast du nicht?


    Mild. Gäbe es überhaupt bittere oder schärfliche mit Mehlgeruch?


    Hi,


    ich hab das nicht alles im Kopf. Mir war nur wichtig erstmal nachzufragen. Bei einem scharfen/schärflichen Geschmack wäre das schon wichtig gewesen zu wissen. Mit den Gerüchen ist das immer so ne Sache. Die können witterungsbedingt auch mal anders sein, zudem kommen da noch individuelle Faktoren hinzu.


    l.g.
    Stefan


  • Mit den Gerüchen ist das immer so ne Sache. Die können witterungsbedingt auch mal anders sein, zudem kommen da noch individuelle Faktoren hinzu.


    Hm, interessant.


    Dass man beispielsweise bei Kälte einen vorhandenen Geruch evtl. nicht wahrnimmt, kann ich mir gut vorstellen (wobei Erwärmen des Fruchtkörpers dann oft hilft). Vorzeitige Zersetzung durch Frost (hier irrelevant) und damit verbundene ursprünglich nicht vorhandene Geruchskomponenten (grob Richtung Fisch, Eiweißzersetzung) auch noch, aber sonst?


    Mir ist ein artfremder Mehlgeruch durch Witterungseinflüsse noch nicht begegnet.


    LG, Craterelle

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend!


    Pilzgerüche können schon komische verläufe haben. Aber ich denke auch, daß sich eher ein vorhandener Mehlgeruch verliert, als daß ein solcher Geruch untypischer Weise auftritt.
    Insofern würde ich für diesen Fund eben schon annehmen, daß der Geruch auch charakteristisch ist. Das macht es nur halt auch nicht einfacher in der Bestimmung. ;)
    La Palma: Da müsste man eventuell auch mal bei außereuropäischen Arten stöbern, also was zB Afrika und Nordamerika so zu bieten haben.
    Aber auch dann wird sich dieses Einzelexemplar vermutlich nicht einer Art zuordnen lassen können...



    LG, Pablo.

  • Hallo,


    T. portentosum würde ich ausschließen; den kenne ich mit eingewachsenen radialen Fasern und recht klebriger Huthaut. Bei Deinem Fund sehe ich aber eher eine filzige Oberfläche wie man sie von den Erdritterlingen her kennt.


    Der kräftige Mehlgeruch schließt T.terreum aus. Fehlende Verfärbung an der Stielbasis und Lamellen schließen wiederum T. orirubens und T. basirubens aus. Die scharfen Arten gibt's da auch noch, aber der Geschmack war ja laut TO mild (wobei man bei der Geschmacksprobe schon ein Weilchen kauen muss bevor die Schärfe kommt). Bleiben noch die gilbenden Arten übrig - oder T. atrosquamosum (den ich aber nicht kenne).
     
    Hab ich noch einen möglichen Kandidaten vergessen?