Austernseitling auf Nordmanntanne?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.014 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo!
    Heute habe ich zum ersten Mal im Garten an einem Totholzstamm Pilze entdeckt, die für mich (als Laien) Austernseitlingen recht ähnlich sehen. Aber um sie zu essen, reicht mir so eine vage Vermutung natürlich nicht aus.
    Blöderweise habe ich keinen Größenvergleich fotografiert. :rolleyes:
    Ungewöhnlich finde ich, daß die Pilze auf Nadelholz (Nordmanntanne) wachsen. Aber laut Internet soll das auch bei Austernseitlingen ab und an mal vorkommen.
    Was meint ihr zu meinem Fund?
    Wachsen zu dieser Jahreszeit giftige Verwechslungskandidaten?


    Herzlichen Grüße
    Blaubärin

  • Hallo Blaubärin !


    Willkommen in Forum !


    Austernseitlinge - Pleurotus ostreatus vorkommen auch an Nadelholz aber das ist seltene Fall .


    Ich habe auch an Nadelholz Austernseitlinge gefunden


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    LG beli !

  • Hallo Blaubärin,


    an deiner Bestimmung ist aus meiner Sicht nichts auszusetzen. Austernseitlinge können durchaus auch mal an Nadelholz vorkommen.
    Wissenswert ist, dass an Nadelholz auch der Ohrförmige Seitling, - Pleurocybella porrigens - vorkommen kann, der schon für Todesfälle gesorgt haben soll. Diese Art kann man hier aber ausschließen.


    Ich hatte zunächst ein wenig Zweifel am Substrat, also der Nordmanntanne, aber die kann oder sieht im oberen Stammbereich ja schon so aus, und du wirst sicher wissen, was in deinem Garten wächst.


    Eine Gesamtübersichtsaufnahme ist übrigens immer hilfreich und aufschlussreich. Damit lassen sich Größenverhältnisse besser einschätzen und auch die Beurteilung des Substrats.


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo Blaubärin und alle anderen,


    Bei uns in Griechenland ist Tanne eines der häufigsten Substrate des Austernseitlings - einer der Trivialnamen lautet übersetzt sogar "Tannenpilz". Und bei dem Aussehen deiner Exemplare sollte da nichts anderes herauskommen.

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo an alle ?


    Noch ein Seitling - Pleurotus , es gehet um Pleurotus dryinus - Beringter Seitling (Ungenießbar) vorkommen an Nadelholz als Substrat aber extrem selten , gibt nur weniger Meldungen .


    Ich habe letztes Spätherbst Pleurotus dryinus an frisch geschnittene Fichtenstamm gefunden


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    LG beli !


    @ Sarah , wachsen Tanne in Griechenlang neben Meeresküste oder etwas weit , Landinnen ? Gibt Fichte neben Meeresküste ?
    In Dubrovnik und nähe Tanne und Fichte wachsen nicht , 99% Einwohner hat diese Bäume noch nicht Live gesehen .
    Auch Kroatien Landinnen (Kroatisch-Hungarische Grenze) Tanne und Fichte gibt fast nicht , ab und zu man kann Fichte nur als Zierden Baum gesehen , Beispiel in mein Dorf gibt nur ein paar (max. 4) in Schule Park .

  • Hallo Beli,


    Tannen (Abies cephalonica) gibt es in den Bergen, so ab 600m Höhe - und da sind sie sehr häufig. Manchmal findet man auch einzelne Bäume dicht am Meer, als Zierbaum in Gärten. Bei uns im Dorf wächst eine Tanne in einem Garten, und das ist ca. 500m vom Meer entfernt. Sind aber Ausnahmen.


    Fichten gibt es glaube ich nur in Nordgriechenland, an der Grenze zu Bulgarien, die kennt hier also auch kaum jemand live.

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    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Das Substrat wird zumindest zur Unterscheidung von >Austernseitling< und Berindetem Seitling (Pleurotus dryinus) nicht weiter helfen: beide besiedeln so ziemlich jedes Laub- und Nadelholz. Aber morphologisch sind die ziemlich gut zu trennen, sieht man ja auch auf Belis Bildern vom berindeten sehr gut, wie sich das Velum schuppig auf den Hüten hält und auch am Stiel gerne eine dicke, wattige Velumringzone bildet. Austern dagegen haben nur jung ein flaumiges velum auf dem Hut und am Hutrand, das sehr rasch verschwindet und vor allem nie am Stiel zurückbleibt.


    Aber hier ging's ja um Verwechslungsarten: Die Jahreszeit sollte man besser bei der Bestimmung nicht berücksichtigen. Das führt zu nichts. Aber Austernseitlinge sind unabhängig davon recht gut zu erkennen (Lungen- und Rillstielige Seitlinge eingeschlossen, die sind zwar manchmal nicht gut zu untescheiden, was aber für den kulinarischen Nutzen irrelevant ist), weil im gegensatz zum Ohrförmigen Seitling eben irgendwie graubräunlich gefärbt, mit dickfleischigeren Fruchtkörpern.
    Muschelseitlinge (Panellus serotinus) sind wohl die naheliegendsten Verwechslungspartner, aber durch den schärfer vom Stiel abgegrenzten lamellenansatz und den gelb punktierten Stiel ganz gut zu untescheiden. Zudem sind Muschelseitlinge ebenfalls essbar, nur halt manchmal bitter. Daß sie giftig wären, mag noch hier und da stehen, aber dass stimmt nicht. Weitere Verwechlungsmöglichkeiten wären Hohenbuehelia - Arten (Muschelinge), die aber ebenfalls ungiftig wären und meistens viel kleiner. Ebenfalls kleiner und zudem mit bräunlichem Sporenpulver im Abwurf gibt es noch ein paar Crepidotus - Arten (Stummelfüßchen), auch hier wären Verwechslungen harmlos. Und das Sporenpulver ist eben anders gefärbt, wass man mitunter auch schon direkt an den lamellen sehen kann.
    Angucken kann man sich auch noch >Laubholzknäueling< und >Kelchförmigen Sägeblättling<, abeer auch da: Keine Gefahr für Gesundheit und Leben bei Verwechslungen.
    Für die Akten: Das Ganze natürlich ohne Verzehrfreigabe für diesen speziellen Fall, aber hoffentlich hilft es zusammen mit den bisherigen Kommentaren, eine entsprechende Bestimmungssicherheit selbst zu entwickeln.



    LG, Pablo.