2018 - Pilze in Berlin/Brandenburg

Es gibt 219 Antworten in diesem Thema, welches 112.004 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Ich war in den letzten Tagen ein bisschen im Wald spazieren. Der erste Ausflug hat mir ein paar Birkenporlinge beschert und der zweite sogar eine Glucke. Letzteres in einem Gebiet, von dem ich nicht wusste, dass sie dort vorkommen. Aber außer auf Holz geht noch immer nichts, nicht mal in den feuchteren Ecken.

  • Nabend-ich dachte eigentlich das es jetzt los geht

    die Parks und der Wald bei mir sind seit 2 Wochen feucht aber es wachsen keine Pilze

    werde morgen mal nach Brandenburg fahren um zumiendest 1 bis 2 Glucken zu finden

    weiss leider nur nicht wo -bisher waren es alles Zufalls Funde

  • Ahoj,


    und was zeigt Dein Bild?


    LG

    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Am Wochenende habe ich in einem Wald am Rand der Oderniederung die ersten bodenbewohnenden Pilze seit Ewigkeiten gefunden. Nur Karbolchampignons, aber in perfektem Zustand, mit gut ausgeprägten Merkmalen, an denen man das Erkennen der Art (bzw. Artengruppe, Aggregat oder wie auch immer) gut erklären konnte. Selten so über Karbolchampignons gefreut...

  • Liebe Berlin-Brandenburger,


    ich denke die allerschlimmste pilzlose Zeit ist jetzt auch bei uns vorbei. Ich war gestern auf einer langen Pilzwanderung im Naturpark Barnim unterwegs, und dabei kam doch einiges zusammen. Klar - für den klassischen Speisepilzsammler lohnt es sich immer noch kaum, obwohl mir tatsächlich jemand samt Kinderwagen begegnet ist, der tatsächlich einen kleinen Korb voll hatte, v.a. mit Steinpilzen, soweit ich sehen konnte. Von denen hatte ich keinen einzigen, aber ansonsten war es pilzmäßige recht abwechslungsreich. Auf meiner Liste stehen 35 bestimmte Arten, dazu kommen bestimmt noch 20 unbestimmte, an denen ich soweit möglich noch einige Tage tüfteln werde.

    Die Baumpilze waren natürlich weiterhin besonders gut vertreten, aber auch ein paar Boden-Saprobionten und sogar ein paar Mykorhizapilze waren zu finden. Wenn es viel mehr gewesen wären, hätte ich wahrscheinlich den Zug nach Hause verpasst.


    Meine ersten Olivschnitzlinge (Simocybe sp.) hatte ich ja gestern schon im Bestimmungsforum eingestellt.


    Hier noch ein paar Impressionen von den Pilzen, die ich bestimmen konnte (sagt Bescheid, wenn ich irgendwo falsch liegen sollte):


    Buchen-Schleimrüblinge (Mucidula mucida) waren öfters zu finden.



    Meine ersten Erlen-Kremplinge waren sehr zahlreich im trockengefallenen Erlenbruch.




    Austernpilze in allen Altersstufen waren auf dem vielen Buchentotholz häufig zu finden.



    Tonblasser Fälbling (Hebeloma crustiliniforme)



    Und hier der optisch reizvollste Fund des Tages: Hochthronende Schüpplinge (Pholiota aurivella s.l.)




    Stachelschuppiger Wulstling (Amanita echinocephala)



    Orangemilchender Helmling (Mycena crocata):



    Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)




    und Schopf-Tintlinge (Coprinus comatus) in allen Altersvarianten









    Vielleicht macht das Lust, die Tage auch bei uns wieder nach Pilzen zu schauen.


    Viele Grüße,

    Lars

  • Hallo René,


    die Pilze im Guckloch sind wirklich famos. Ein Bilderbuchfoto! Danke fürs Zeigen!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Servus Matsutake,


    deine Kremplingsgruppe sieht sehr nach Paxillus involutus aus. Ich sehe auch Birkenblätter auf dem Boden, insofern müssen sie nicht an der Erle hängen. Auch der große von oben könnte aus dem Paxillus-involutus-Aggregat sein. Die Gruppe sieht hingegen wirklich sehr nach Paxillus involutus im engen Sinn aus.

    Erlenkremplinge gibt es mittlerweile drei - Paxillus rubicundulus (scheint sehr selten zu sein), Paxillus adelphus und Paxillus olivellus.


    Es wird immer komplizierter ==Gnolm9


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo,

    ok, ich geb's zu, ich kam nur wegen der Erlen drumherum auf den Erlenkrempling und habe sonst nicht weiter nachgeprüft. Und ja, es gab neben den Erlen auch Birken in diesem Bruch. Was wäre denn das entscheidende Merkmal für die Unterscheidung der verschiedenen Erlen-Kremplinge von den versch. Kahlen? Geht es v.a. um die Schuppung?

    Ich habe gerade noch mal durch meine Bilder geschaut und festgestellt, dass fast alle in der Tat ungeschuppt sind. Das schuppigste Exemplar war das im ersten Bild oben, hier noch mal aus der Nähe:



    und von unten


    LG

    Lars

  • Servus Lars,


    ah, so im Detail - ja, das ist einer der Erlenkremplinge. Der sieht von unten auch ganz anders aus, finde ich (und von oben so betrachtet auch). Ich gehe mal davon aus, dass die Stielbasis etwas ausspitzt.

    Das Problem ist, dass ich mich in die Erlenkremplinge neu einarbeiten muss. Ich hatte bei meinen Kremplingsstudien makroskopisch zwei Sippen trennen können und das korreliert gut mit den Beschreibungen von Paxillus olivellus und Paxillus adelphus. Das Problem ist aber u.a., dass es ja drei Arten gibt. Und jetzt muss ich nochmal erarbeiten, was Orton mit Paxillus rubicundulus s.str. gemeint hat. Witzigerweise gibt es davon wohl nur extrem wenige Aufsammlungen (ich glaube drei), während die beiden "neuen" häufig sind.

    Jedenfalls sieht deiner hier sehr nach einem alten Paxillus olivellus aus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Na, da freue ich mich aber :). Die Unterscheidung der neuen (Klein-)Arten ist für mich natürlich erstmal noch zwei Stufen zu kompliziert und ich vorerst mit der Bestimmung als Erlenkrempling zufrieden. Zur Stielbasis kann ich leider nix sagen. Den Pilz hatte ich nicht mitgenommen, weil er zu groß für meinen Rucksack war und die Wanderung war noch lang. Bei Interesse könnte ich noch einige andere Kremplingsfotos vom gleichen und von anderen Standorten gestern liefern. Das mache ich aber nicht ungefragt ;).

  • Das mache ich aber nicht ungefragt

    ...dann frag' ich mal...==)

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  • Ich war am Wochenende mit Freunden zum Spazieren in den Müggelbergen und haben natürlich auch die Augen offen gehalten...

    Birkenporlinge waren viele frische dort und ein überalterter Lerberreischling (zum ersten mal gesehen..)


    Am Wegrand war dann noch ein Haufen mit zusammengefegter Nadelstreu und Ästen. Dort war eine Gruppe Riesenschirmlinge gewachsen, die ich aber auf die Schnelle nicht bestimmen konnte (auffällig weiße Farbe, verschiebbarer Ring, keine Natterung am Stiel, keine Verfärbung, keine scharf abgesetzte Knolle...) also blieben die wo sie waren.

    Ansonsten war es aber am Waldboden pilzfrei... :/


    Wetterbericht sieht auch erstmal nach goldenem Oktober aus...

    Aber wer weiß - vielleicht passiert ja bald noch mehr. Die Meldungen hier lassen einen ja heimlich hoffen...

  • Ich hab ja das große Glück mitten im Wald im Barnim zu wohnen. Jeden Morgen wenn ich mit dem Hund raus gehe, ist der Boden nass. Eine gewisse Feuchtigkeit ist also definitiv vorhanden allerdings frage ich mich, bei welchen Temperaturen Pilze überhaupt noch wachsen. Wir hatten bereits letzte Woche einmal leichten Frost und vorletzte Nacht auch...

  • Malone

    So, jetzt bin ich wieder bei meinen Bildern und lade wie gewünscht alle meine Kremplingsbilder vom Sonntag hoch (die ich nicht schon zuvor gezeigt hatte):


    Zunächst einmal weitere Kremplinge vom gleichen Standort wie die bisher gezeigten, also einem (derzeit wasserfreien) torfmoosbewachsenen Erlenbruch im Buchenwald. Außer den Erlen standen in der unmittelbaren Umgebung nur noch Birken. Wie bereits erwähnt, war der schon gezeigte große ältere Fruchtkörper der einzige mit Schuppen auf dem Hut.

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5


    Bild 6



    Bild 7


    Bild 8


    Bild 9


    Bild 10


    Und hier zwei Bilder von Kremplingen an einem sandigen Wegrand und Gartenzaun im Mischwald, weit weg von irgendwelchen Erlen:


    Bild 11



    Bild 12


    Und zum Abschluss noch zwei Bilder von einem dritten Standort auf einer kleinen feuchten Wiese am Rande eines vermoorten Flußtales. Keine Erlen in unmittelbarer Nähe, aber ca. 40 m entfernt schon.


    Bild 13


    Bild 14


    So, mehr Kremplinge habe ich nicht für heute. Mitgenommen (zum Bestimmen!) hatte ich keinen von denen.

    Bin gespannt, was Ihr von denen haltet.


    LG

    Lars

  • Servus Lars,


    ich sehe in den Kremplingen Paxillus involutus s.str. Nur die Bilder 11 und 12 sind unklar - der Hut von oben sieht aber schon ziemlich fertig aus. Zu den beiden Fruchtkörpern sage ich nichts.


    Liebe Grüße,

    Christoph