Porling an Kiefer

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 3.809 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo
    An einer Kiefer an einem Südhang habe ich diesen Porling gefunden. Ein klein wenig größer als das Spechtloch nebenan. Bei uns an Kiefer so ein Porling, das ist fast so, als wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen!
    Ein Bild aus 3m Entfernung.


    Aber dann ist mir doch noch die "Ernte" gelungen.
    Bild von OBEN


    Eine harzige Schicht war nicht vorhanden.
    Aber mit Lupe konnte man winzigste "Harztröpfchen ???" ausmachen


    Ein Bild von Unten


    Schnittbild und nur eine Porenschicht


    Auch wenn alles nicht so typisch aussieht, denke ich hier fest an einen Rotrandigen Baumschwamm. (Wann findet man eigentlich typische Rotrandige? :D )


    Oder hat jemand noch eine andere Idee

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uwe!


    Ich glaube, die typisch ausgeprägten FomPinis findet man schon, man nimmt die nur nicht so wahr, weil sie so alltäglich sind. ;)
    Daß du da einen untypischen gefunden hast, der auch noch keine richtige Hutkruste ausgebildet hat (darum wohl Brutzeltest negativ), könnte ich mir aber gut vorstellen. Solche jungen, noch recht weichen und saftigen FomPinis riechen ja oft besonders auffällig nach vollgepieselten Windeln, wobei das auch wieder einigermaßen variabel ausgeprägt ist...



    LG; Pablo.


  • Hallo Pablo
    Das wäre dann der erste von tausenden FomPinis, den ich auf Kiefer finde. So gesehen ein persönlicher Erstfund! Inzwischen glaube ich auch, daß der Brutzeltest nur auf halbwegs typischen Fruchtkörpern funktioniert. Aber auf Typischen braucht man eigentlich Brutzeltest. Jedenfalls ist das nicht der Erste, wo der Brutzeltest nicht funktioniert!
    Was mich wundert, ist die Oberfläche auf der Oberseite. Diese vielen Löcher, als ob dort jemand die "Brutzelschicht" abgefressen hat. Es sieht fast so aus! 8|

    Viele Grüße aus dem Norden (Insel Rügen)

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe58 ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uwe!


    In den Wäldern um Mannheim rum braucht man bei jeder Exkursion im Schnitt ungefähr 30 Sekunden, um den ersten FomPini an Kiefer zu finden. Das scheint wieder mal regional recht unterschiedlich zu sein, wie er welches Substrat annimmt.


    Du könntest durchaus recht haben: Die Oberfläche sieht ja wirklich aus wie "abgekratzt". Da frage ich mich gerade, ob es irgendwelche Tierchen gibt, die sowas machen. Etwass Ähnliches ist mir jedenfalls noch nicht begegnet.



    LG; pablo.

  • Hallo!


    Wächst der denn tatsächlich mit dieser aufsteigenden Fruchtschicht wie auf Bild 1?
    Mir gefällt da schon wieder viel nicht.
    Das Problem sind nicht die Fomitopsen auf Kiefer, die kenne ich selbst, aber irgendwie würde ich hier keinen Rotrandigen erkennen (wollen).
    Allerdings fehlen mir momentan Alternativen. Feuerschwämme an Nadelholz sehen wohl doch auch anders aus.


    Grübel
    Ingo W



    Wenn man mit aller Gewalt was reininterpretieren wollte, gäbe es natürlich immer ein Bild, das dafür gut wäre.
    Ist natürlich nicht ernst zu nehmen (Porodaedalea pini, wohl der neue Gattungsname für Phellinus pini):
    http://mushroomobserver.org/294163

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Specht, Eichhörnchen, Krustengnolme... ;)


    Die nadelholzbewohnenden Phellini mit pielaten fruchtkörpern müssten viel dunkler im Schnitt sein, das gilt für alle hymenochaetales (also auch Oniia / Inonotus). Ebenso Gloeophyllum odoratum (Fenchelporling) an den ich kurz dachte. Die Ausrichtung der Poren würde mich jetzt nicht groß stören, ordentlich horizontal ausgerichtet ist die meistens erst bei gut ausgewachsenen fruchtkörpern, bei den jüngeren, noch knubbligen Exemplaren muss das erst noch ausbalanciert werden.



    LG, Pablo.


  • Hallo
    Natürlich habe ich am Pilz gerochen, der Geruch ist voll identisch mit FomPini. Kein Fenchelgeruch nur Pipi- Geruch! <X
    Die Form finde ich nicht so seltsam. Birkenporlinge können das sogar viel besser

  • Hallo
    Natürlich habe ich am Pilz gerochen, der Geruch ist voll identisch mit FomPini. Kein Fenchelgeruch nur Pipi- Geruch! <X
    Die Form finde ich nicht so seltsam. Birkenporlinge können das sogar viel besser


    Hallo Uwe!


    Also du zeigst ja Birkenporlinge mit Pseudostiel (kenne ich auch), und keine aufsteigende Fruchtschicht.


    Einige Porlinge können eine extrem aufsteigende Fruchtschicht bilden (beim Weiden-Feuerschwamm z.B.), ist ja aber kein Argument für den Rotrandigen. Ist das Ding mit den Äpfeln und Birnen, weißt schon.


    Schau doch mal im Netz nach Bildern, ob du einen Fomitopsis pinicola so findest wie du ihn abbildest, also mit dieser stark nach oben weisenden Fruchtschicht. Und dessen Poren sollen außerdem noch am Rand/ der Außenwulst hochklettern wie bei deinem.
    Wird bestimmt schwierig, sowas zu finden.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Natürlich, Ingo, ich will dir da gar nicht wiedersprechen: FomPini ist erpicht darauf, eine möglichst flach horizontal ausgerichtete Fruchtschciht zu bilden. Ich meine nur, das klappt nicht immer auf Anhieb bei jedem jungen Fruchtkörper:



    Sorry wegen den Riesenbildern, aber zwwei davon hatte ich nicht in bearbeiteten versionen abgespeichert.



    LG, Pablo.


  • Hallo
    Genau so ist es. Schräge Fruchtschichten gibt es genau so häufig wie waagerechte Fruchtschichten. Die Poren sind aber bei aufsteigenderFruchtschicht trotzdem senkrecht. Damit ist doch alles in Ordnung. Noch ein weiteres Bild.


  • Hallo Pablo!


    Auf Bild 2 und 3 hat sich meiner Meinung nach das Substrat bewegt, das sieht man zumindest auf Bild 3, dass die Röhren in ihrer Verlängerung woanders hinzeigen.
    Das letzte Bild zeigt einen bauchigen Anwuchs, auch kein Problem, aber zum Hutrand hin steigt das ja nun nicht so extrem an wie auf Uwes Bild.


    Ich will das Thema auch nicht überstrapazieren.
    Für mich gibt es da aber Unterschiede, ob die Fruchtschicht relativ parallel zum Boden ausgerichtet ist (Hänge mal geistig weglassen!) oder ob die Fruchtschicht zum Hutrand hin ansteigt.


    Würde ich z.B. solche Fruchtkörper aus der Ferne sehen, käme ich erstmal nicht auf den Rotrandigen. Das sind 11 Bilder, die letzten 2 bitte nicht berücksichtigen, denn die sollten was anderes darstellen, wohl einen Flachen Lackporling und einen ?Rotrandigen, aber ich komme schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste.
    http://www.amanitacesarea.com/phellinus-igniarius.html


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()


  • Hallo Pablo!


    Für mich gibt es da aber Unterschiede, ob die Fruchtschicht relativ parallel zum Boden ausgerichtet ist (Hänge mal geistig weglassen!) oder ob die Fruchtschicht zum Hutrand hin ansteigt.


    Hallo Ingo
    Der Rotrandige hat im jungen Wachstum oft ansteigende Fruchtschicht. Der Pilz ist bei uns ein echter "Massenpilz" und da kann man das wirklich oft sehen.



  • [...]
    Daß du da einen untypischen gefunden hast, der auch noch keine richtige Hutkruste ausgebildet hat (darum wohl Brutzeltest negativ) [...]


    LG; Pablo.


    Hallo Pablo, Ingo, Uwe,


    würdet ihr mich bitte aufklären, was der hier mehrmals erwähnte "BRUTZELTEST" ist?!?
    Ist damit wirklich brutzeln, also in einer Pfanne braten, gemeint?
    Wenn ja, warum? Um den Geruch besser festzustellen? Um eine Struktur oder einen Inhaltsstoff des Pilzes hervorzuheben?

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


    120 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24)


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    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


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  • Hallo
    Du bist noch nicht aufgeklärt? Dann machen wir das jetzt. Die Oberseite hat normalerweise eine harzige Schicht. Hält man eine Flamme daran, fängt es an zu "brutzeln". Probiere es einfach mal beim nächsten Fund aus. Aber das funktioniert nicht, wenn die Schicht fehlt, warum auch immer. In diesem Falle ist vermutlich die Schicht abgefressen .....?


  • Danke für die Aufklärung! Wurde ja auch Zeit... ;)
    Ab jetzt kommt also auch noch ein Feuerzeug mit in die Waldtasche.


    P.S.: bei welchen Pilzen macht man das noch?

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


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  • Danke für die Aufklärung! Wurde ja auch Zeit... ;)
    Ab jetzt kommt also auch noch ein Feuerzeug mit in die Waldtasche.


    P.S.: bei welchen Pilzen macht man das noch?


    Hallo
    Normalerweise bei keinen Pilz. Der Rotrandige läßt sich mit einiger Erfahrung auch ohne Brutzeltest gut bestimmen. Außer solche Problemfälle wie oben.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Es gibt noch die Lackporlinge aus der Gruppe um >Ganoderma lucidum<, die ebenfalls eine harzhaltige Kruste haben, da funktiooniert das ebenso mit dem Brutzeltest.


    Zitat


    Auf Bild 2 und 3 hat sich meiner Meinung nach das Substrat bewegt, das sieht man zumindest auf Bild 3, dass die Röhren in ihrer Verlängerung woanders hinzeigen.
    Das letzte Bild zeigt einen bauchigen Anwuchs, auch kein Problem, aber zum Hutrand hin steigt das ja nun nicht so extrem an wie auf Uwes Bild.


    Du meinst auf Bild 1 & 2, Ingo?
    Bild 1: Sehr gut möglich, das war ein lose liegender, nur armdicker Buchenast.
    Bild 2: Sehr unwahrscheinlich, bei einem satt über 30cm starken, mehr als 6m langen, kompakten und stabil am Wegrand liegenden Kiefernstamm.


    Die Form von Uwes Pilz ist dennoch auf jeden Fall bemerkenswert und auch ungewöhnlich, wenn es ein FomPini ist. Meiner Ansicht nach muss man da aber die Farbe von Röhren und Kontext im Schnitt stärker bewerten, als die Ausrichtung der Porenschicht, und darum Phellinus sowie Inonotus / Onnia ausschließen. Das ist sicherlich ein Pilz mit überwiegend hyalinen Hyphen, und das geht bei Phellinus nicht.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Schön, dass man deine Bilder so groß machen kann und die immernoch scharf sind.
    Beim kleineren Fruchtkörper sieht das auch wieder aus, als habe ausgerechnet jemand im Übergang zur Harzschicht kleine Nagespuren hinterlassen.
    Genial auch dieses runzelige Harz oben drauf. Klasse Bilder!


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Daß die Bilder scharf und groß sind, hat den offensichtlichen Vorteil, daß dir darauf Dinge auffallen, die mir selbst bislang verborgen geblieben sind. :thumbup:


    ich glaube, ich muss bei Gelegenheit der Sache mal nachgehen, wer oder was sich da so für die Hutkrusten von FomPinis interessiert, daß er/sie/es die abknabbert.



    LG; Pablo.