Sarcodontia crocea (Schwein.) Kotl. (1954)
Apfelbaum - Stachelbart, Krustenförmiger Stachelbart, Goldbärtchen
Synonyme:
- Sistotrema croceum Schwein. (1822)
- Hydnum croceum (Schwein.) Fr. (1828)
- Sarcodontia mali Schulzer (1866)
- Sarcodontia setosa (Pers.) Donk (1952)
- Mycoacia setosa (Pers.) Donk (1931)
- Hydnum setosum Pers. 1825
- Hydnum schiedermayeri Heufl. (1870)
Familie: Meruliaceae
Ordnung: Polyporales
Klasse: Agaricomycetes
makroskopische Eigenschaften: Fruchtkörper gerne in Spalten, Rissen und Höhlungen des Substrates ausbrechend, aber auch großflächige Überzüge bildend; dicht mit dem Substrat verwachsen; resupinat, an senkrechtem Holz auch knubbelig vorspringend, kissenförmig, dann mit starak verdicktem Subikulum; Hymenophor stachelig, Stacheln bevorzugt positiv geotrop ausgerichtet, dicht gedrängt, konisch (+/- spitz zulaufend), können bei geeigneten Wachstumsbedingungen ziemlich lang werden (bis 20mm); Fruchtkörperränder anliegend, steril, unauffällig in hellen Mycelfilz übergehend;
frische Fruchtkörper wachsartig, trocken spröde und hart; jung cremefarben, blass gelblich, mit dem Alter und je nach Witterungseinflüssen mehr und mehr satt gelb, goldgelb bis gelbbraun; Subikulum weißlich; keine charakteristischen reaktionen auf KOH 10% beobachtet
mikroskopische Eigenschaften: Hyphenstruktur in Zähnchentrama monomitisch, alle Septen mit Schnallen, Hyphen oft mit Inhalt aus Öltröpfchen, ohne spezifische Inkrustierungen (uncharakteristische Kristalleinlagerungen können wie überall vorkommen); Hyphen nicht gelifiziert, im inneren Teil der Stacheln +/- parallel und spärlicher septiert; Hyphen im Subikulum +/- chaotisch verzweigt, dünn- bis stark dickwandig, stellenweise extrem dickwandig und stark blasig aufgebläht;
Basidien schlank keulig, 4-sporig (selten 1-3 sporig), mit Basalschnalle, gelegentlich etwas eingeschnürt; Zystiden fehlen, irregulär eingeschnürte, amorphe Basidiolen können auftreten, die als Zystidiolen interpretiert werden können;
Sporen glatt, inamyloid, nicht cyanophil, breit elliptisch bis subglobos, mit verdickten Wänden; hier um 4-5,5 x 3-4 µm, nach CoNE & FE12 etwas größer (5-6 x 3,5-4,5); Unterschiede können sich aus Reifegrad der Fruchtkörper ergeben, oder je nach dem, ob Lebend- oder Totmaterial unterucht wurde (hier vorgestellter Fund: Exsikat = Totmaterial)
Vorkommen: Schwächeparasit und Folgezersetzer an stehenden, alten Laubbäumen, bevorzugt Malus (Apfel); Charakterart auf naturbelassenen Streuobstwiesen und ähnlichen Habitaten, gerne in wärmebegünstigten Lagen; der Bestand der Art ist stark abhängig vom Erhalt entsprechender Habitate, wo Obstbäume in größerer Anzahl einem natürlichen Alterungsprozess folgen dürfen mit geringer oder fehlender Durchseuchung von Artenvernichtungsmitteln (Herbizide, Insektizide, Fungizide).
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Verwechslungen: Bei einigermaßen charakteristischer Ausprägung und im typischen Habitat sollte die Art schon im Feld recht sciher ansprechbar sein. An ungewöhnlichen Standorten und von der Norm abweichenden Fruchtkörpen ist Sarcodontia crocea mikroskopisch stabil charakterisiert; die schwach dickwandigen, teils fast kugeligen, zugleich inamyloiden und nicht cyanophilen Sporen sind bereits ein solides Merkmal gegenüber allen Arten der Gattung Phlebia / Mycoacia, wo sich auch die größten makroskopischen Übereinstimmungen zB mit Phlebia aurea, Phlebia fuscoatra und Phlebia uda ergeben.
Arten der Gattung Hyphodontia s.l. (einschließlich Xylodon & Kneiffiella) bilden keine Fruchtkörper mit annähernd so verdicktem Subikulum, aufgeblähte, extrem dickwandige Elemente im Subikulum fehlen. Allerdings gäbe es dort Arten mit ähnlichen Sporen.
Einigermaßen ähnlich können auch die Sporen von Spingipellis pachyodon aussehen, allerdings wären diese noch etwas rundlicher und mit einem großen Öltropfen gefüllt; normalerweise sollte dort aber schon makroskopisch keine Verwechslung möglich sein.
Vergleichsvorschläge:
>Dentipellis fragilis = Zarte Zahnhaut<
>Radulodon erikssonii = Erikssons Stachelkruste<
>Phlebia uda = Wachsgelber Fadenstachelpilz<
>Phlebia aurea = Goldgelber Fadenstachelpilz<
>Basidioradulum radula = Reibeisen - Rindenpilz<
>Radulomyces molaris = Gezähnter Reibeisenpilz<
>Xylodon quercinus = Eichen - Zähnchenrindenpilz<
>Kneiffiella barba-jovis = Jupiterbart<
>Spongipellis pachyodon = Breitstacheliger Schwammporling<
>Kavinia himantioides = Ausgebreitetes Hängezähnchen<
>Kavinia alboviridis = Grünweißes Hängezähnchen<
>Hericium cirrhatum = Dorniger Stachelbart<
>Leucogyrophana pinastri = Sklerotien - Fältlingshaut<
Anmerkungen: Danke an Joe83 für die Zusendung des Materials und für die Bilder!