Und noch ein Unbekannter

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.295 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    auch im November hatte ich diesen Pilz gefunden und weiß nicht, wohin ich ihn stecken soll.
    Auffällig war der Geschmack nach Gurke. Der Geruch war etwas alkalisch.
    Aber am auffälligsten fand ich die Lamellen. Die waren gummiartig dehnbar. Ich konnte sie mit der Pinzette richtig lang ziehen und sie sind nicht kaputt gegangen.







    Hut: 5 - 7 cm, trocken, Hutrand überstehend
    Stiel: 5 x 0,8 - 1 cm, längsfaserig, mit hellem Basismyzel
    Fleisch: orangebraun
    SPP weiß - wuchs gesellig im Laubwald
    Sporen: J-, oval, mit Apikulus, glatt; 5,2 x 3,0 µm (4,6 - 6,1 x 2,6 - 3,4); Q = 1,7;


    Hat jemand eine Idee?


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo Nosozia,


    bis auf die Lamellen am Stiel sieht der mir ziemlich aus wie der Wasserfleckige Röteltrichterling (Lepista splendens) evtl. mit Frostschaden(?). Bei meinem Fund letzten Herbst liefen die Lamellen zwar ein bisschen weiter runter am Stiel, ansonsten sah er tupfengleich so aus.


    Allerdings sind mir keine elastischen Lamellen aufgefallen, vielleicht dann doch etwas anderes ... war nur so 'ne erste Assoziation, als ich deine Bilder sah.


    Grüßle
    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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  • Servus,
    für mich sieht das irgendwie nach Rhodocybe nitellina aus,
    der hätte aber weder glatte Sporen noch weißes Sporenpulver.


    waren denn die Lamellen so bräunlich?


    Grüße
    Felli

  • Hallo Zusammen,


    danke für die Vermutungen. Ich werde dort mal nachlesen und schauen ob was passt.
    Ja, die Lamellen waren so bräunlich. Im Freien war der Hut noch etwas mehr rötlich.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Auffällig war der Geschmack nach Gurke.


    Finde ich beinahe ein kleines bisschen wagemutig, wo der Pilz doch auch eine ziemlich Ähnlichkeit mit Arten aus der Gruppe um Clitocybe phyllophila hat. Im grunde sind Kauproben ja bei mehr als 99% aller Bestimmungen völlig überflüssig, weil nicht bestimmungsrelevant. Sofern man sich nicht zufällig gerade nur oder wenigstens ausschließlich mit Täublingen oder Ritterlingen beschäftigt. ;)
    Aber du wirst schon wissen, was du tust, und bei einer fach- und kunstgerecht durchgeführten kauprobe sollte da nichts passieren, auch wenn's C. phyllophila sein sollte.


    Beispielbildchen (Clitocybe phyllophila s.l.):



    LG, Pablo.

  • Hallo!


    Ich finde das ziemlich widersprüchlich. Wenn was nach Gurke schmeckt, dann muss das doch auch an Verletzungen zu riechen sein.
    Gäbe ja einige braune Trichterlinge mit Mehl-/Gurkengeruch.


    Wenn allerdings der Geruch alkalisch ist (ist da dieser nitröse, chlorartige Geruch damit gemeint?), wäre das eine völlig andere Richtung.


    Für Rhodocybe nitellina würde mir eigentlich die Lamellenhaltung nicht sehr zusagen.


    Wäre es ein Winterfund, würde ich mich zu Pablo setzen, weil die weißen Gift-Trichterlinge schon auch so fleischfarben braun umfärben können bei widrigen Bedingungen.......
    http://www.hlasek.com/clitocybe_cerussata1en.html
    ....., aber so fällt mir nichts hilfreiches ein.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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    Link: Nanzen

  • Danke Pablo für den Warnhinweis wegen der Kauprobe.


    Die findet bei Unbekannten immer direkt am Spülbecken statt - mit direktem ausspucken und Mund ausspülen.
    Aber an die Gruppe um Clitocybe phyllophila hatte ich gar nicht gedacht - wegen der kräftigen Farbe.
    Nur die Bereifung erinnerte mich spontan daran. Ich sollte doch besser aufpassen. <X


    Und ja Ingo, es roch etwas chlorartig. Daher war ich über den Geschmack auch so erstaunt. Aber Geschmack und Geruch sind ja manchmal auch schwierig zu bestimmen.
    Also ich werde mit Clitocybe cerussata nochmal genau anschauen. Sporen und Basidien würden ja passen.
    Vielleicht hat mich die Farbe total abgelenkt.


    Hier noch ein Sporenbild (in Lugol)



    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Ich weiß nicht so genau, wie welche Pilze das interpretieren, daß sie "Winterpilze" sein sollen.
    Im Grunde ist das bestimmungstechnisch erstmal ja wenig interessant, weil die eh machen was sie wollen. Erst recht in einem Jahr wie diesem: Bislang gab es zumindest hier im Südwesten keinen Winter. ;)


    Bei diesen Candicantes (Trichterlinge mit einegwachsen bereifter Hutoberfläche), scheint der Geruch teils etwas variabel zu sein oder wird unterschiedlich wahrgenommen. Diese Pilze, die ich meistens als "phyllophila s.l." bezeichne, riechen für mich unverletzt etwas apfelig, also leicht säuerlich-fruchtig, verletzt mitunter auch diffus mehlgurkig bis staubartig.
    Liegt aber vermutlich auch daran, daß ich schon verschiedene Arten in der Hand hatte, ohne die zu unterscheiden. Da wäre ja der Farbhauch des zusammengschobenen Sporenpulvers wichtig.


    Reingebissen hatte ich nie, zum Geschmack werden sich da auch kaum belastbare Aussagen finden. Ist aber - wenn man das richtig macht, so wie du - sicherlich harmlos, selbst bei solchen potentiell stark giftigen Pilzen.



    LG, Pablo.