Hallo zusammen,
jeder, der mal viele Pfifferlinge oder auch Riesenporlinge angefasst hat weiß, dass Pilze die Hände färben können. Der Riesenporling beizt die Haut regelrecht dunkel, fast so wie Walnuss. Das Kuhmaul hinterlässt auf Pfifferlingen hässliche schwarze Flecken und von Samtfußkremplingen habe ich gelesen, dass sie das Kochwasser violett färben. Beim Blanchieren der Pilze färben manche Pilzarten mit ihren dunklen Sporen das Pilzwasser tiefbraun und Hautköpfe hinterlassen auf Spiritus schöne farbige Abdrücke. Letztere gehören zu den Pilzen, mit denen Wolle gefärbt werden kann, so wie der Nadelholz-Braunporling auch und etliche andere Pilze.
Ich experimentiere gerade mit dem Seife sieden. Genauer gesagt, ich befasse mich mit dem Färben des Seifenleims. Es wäre blöd, die aus guten pflanzlichen Ölen und Fetten hergestellten Seifen mit gesundheitlich bedenklichen E-Nummernfarben zu färben, deshalb verwende ich Kakao, Eisenoxide, Tonfarben, Kräuter, Paprika, Kurkuma und Ähnliches. Pflanzenfarben sind leider nicht lichtstabil und es wäre schön, färbende Alternativen aus dem Pilzreich nutzen zu können. Der Film von Nobi und der Hinweis auf den violett färbenden Zimtfarbenen Weichporling heute brachte mich auf die Idee, nach zum Seife färben geeigneten Färbepilzen zu googeln. Ich habe aber nichts dazu gefunden.
Deshalb meine Frage an Euch Pilzspezialisten: Hat schon einmal jemand von Euch ausprobiert, Seife zu sieden und den Seifenleim mit Pilzfarben zu färben oder anders gefragt. Sind Pilzfarben laugenstabil und behalten sie die Farbe bei der Verseifung?
Zur Verseifung werden Natronlauge und Fett gemischt. Die Kaltverseifung ist eine exotherme Reaktion, d.h. es entsteht Wärme, doch die Temperatur steigt kaum über 50, 60 Grad Celsius, wenn nicht besondere Zutaten wie Honig etc. im Spiel sind. Der Begriff sieden ist also irreführend, allenfalls bei dem Ansetzen von NaOH mit Wasser wird so viel Wärme frei gesetzt, dass es schon mal richtig heiß wird. Aber da muss man die Farbe noch nicht zusetzen.