mit Pilzen färben beim Seife sieden?

Es gibt 50 Antworten in diesem Thema, welches 15.915 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,
    jeder, der mal viele Pfifferlinge oder auch Riesenporlinge angefasst hat weiß, dass Pilze die Hände färben können. Der Riesenporling beizt die Haut regelrecht dunkel, fast so wie Walnuss. Das Kuhmaul hinterlässt auf Pfifferlingen hässliche schwarze Flecken und von Samtfußkremplingen habe ich gelesen, dass sie das Kochwasser violett färben. Beim Blanchieren der Pilze färben manche Pilzarten mit ihren dunklen Sporen das Pilzwasser tiefbraun und Hautköpfe hinterlassen auf Spiritus schöne farbige Abdrücke. Letztere gehören zu den Pilzen, mit denen Wolle gefärbt werden kann, so wie der Nadelholz-Braunporling auch und etliche andere Pilze.


    Ich experimentiere gerade mit dem Seife sieden. Genauer gesagt, ich befasse mich mit dem Färben des Seifenleims. Es wäre blöd, die aus guten pflanzlichen Ölen und Fetten hergestellten Seifen mit gesundheitlich bedenklichen E-Nummernfarben zu färben, deshalb verwende ich Kakao, Eisenoxide, Tonfarben, Kräuter, Paprika, Kurkuma und Ähnliches. Pflanzenfarben sind leider nicht lichtstabil und es wäre schön, färbende Alternativen aus dem Pilzreich nutzen zu können. Der Film von Nobi und der Hinweis auf den violett färbenden Zimtfarbenen Weichporling heute brachte mich auf die Idee, nach zum Seife färben geeigneten Färbepilzen zu googeln. Ich habe aber nichts dazu gefunden.


    Deshalb meine Frage an Euch Pilzspezialisten: Hat schon einmal jemand von Euch ausprobiert, Seife zu sieden und den Seifenleim mit Pilzfarben zu färben oder anders gefragt. Sind Pilzfarben laugenstabil und behalten sie die Farbe bei der Verseifung?
    Zur Verseifung werden Natronlauge und Fett gemischt. Die Kaltverseifung ist eine exotherme Reaktion, d.h. es entsteht Wärme, doch die Temperatur steigt kaum über 50, 60 Grad Celsius, wenn nicht besondere Zutaten wie Honig etc. im Spiel sind. Der Begriff sieden ist also irreführend, allenfalls bei dem Ansetzen von NaOH mit Wasser wird so viel Wärme frei gesetzt, dass es schon mal richtig heiß wird. Aber da muss man die Farbe noch nicht zusetzen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo Claudia,


    also mit dem Zimtfarbenen Weichporling würdest Du in alkalischem Milieu schon eine irre Farbe bekommen.
    Es ist nur fraglich wie hitzebeständig diese ist. Einfach mal ausprobieren.

  • Hallo Claudia!
    Mich als alte Seifensiederin und eher neuere Pilzlerin hast Du jetzt bis ins Mark getroffen... wieso bin ich da nur noch nicht drauf gekommen?


    Mich würde beim Zimtporling eher die Frage umtreiben, ob ich diesen giftigen Pilz wirklich in meiner Seife haben wollte. Weiterhin die Frwge, wieviel Gift bleibt vom Pilz übrig, wenn man ihn nur zum Färben verwendet. Bei Wolle kann man ja alle übrigen Pilzsubstanzen auswaschen, bei Seife geht das nicht.


    Am einfachsten herauszufinden ist die Farbstabilität des irren Lilas. (Ein echter Wow-Effekt, wenn man den mal im Wald findet und die KOH-Reaktion vorführt. ;) ) Man kann sicher von einer Charge recht Farbarmer Seife eine kleine Menge abnehmen und mit dem Pilz bzw. einem Auszug daraus einfärben.


  • Hallo Claudia,


    also mit dem Zimtfarbenen Weichporling würdest Du in alkalischem Milieu schon eine irre Farbe bekommen.
    Es ist nur fraglich wie hitzebeständig diese ist. Einfach mal ausprobieren.


    Wow!


    Also Karl-Heinz, jetzt brauch ich nur noch einen Zimtfarbenen Weichporling und die Info wie ich nur die Farbe so aus dem Pilz bekomme, so dass das Gift drinnen bleibt. Danke für das wundervolle Violett/Pink!

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia!
    Mich als alte Seifensiederin und eher neuere Pilzlerin hast Du jetzt bis ins Mark getroffen... wieso bin ich da nur noch nicht drauf gekommen?


    Mich würde beim Zimtporling eher die Frage umtreiben, ob ich diesen giftigen Pilz wirklich in meiner Seife haben wollte. Weiterhin die Frwge, wieviel Gift bleibt vom Pilz übrig, wenn man ihn nur zum Färben verwendet. Bei Wolle kann man ja alle übrigen Pilzsubstanzen auswaschen, bei Seife geht das nicht.


    Am einfachsten herauszufinden ist die Farbstabilität des irren Lilas. (Ein echter Wow-Effekt, wenn man den mal im Wald findet und die KOH-Reaktion vorführt. ;) ) Man kann sicher von einer Charge recht Farbarmer Seife eine kleine Menge abnehmen und mit dem Pilz bzw. einem Auszug daraus einfärben.



    Genau, Wow! ist das, was mir als erstes eingefallen ist, als ich diese Farbe auf Karl-Heinz Foto gesehen habe.


    Aha, Tuppie die Seifensiedern. hab ich schon geahnt bzw. aus zuverlässiger Quelle gehört ;) .


    Ich will ja eigentlich nicht den Pilz verwenden sondern nur den Farbstoff. Dazu müsste der irgendwie aus dem Pilz herausgeholt werden. Nur wie....? Hast Du eine Idee Tuppie? Über Nacht in der Klage einweichen? Ich wüsste nur erst einmal gern, ob der Farbstoff den Verseifungsprozess mitmacht, bevor ich weitere Experimente veranstalte.


    Aber vorher muss ich erst einmal einen finden. Bislang war ich immer froh, dass ich Zinnobertrameten gefunden habe, auf den Zimtfarbenen war ich gar nicht scharf :D

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    im DGfM-Forum gibts ein Pilzcoach-Unterforum wo genau solche Fragestellungen besprochen werden können. Ich habe keine Ahnung von Seifenherstellung und von deren Färbung, aber trotzdem 1-2 Hinweise.


    Zu den E-Nummern: Die gelten für Lebensmittel nicht für Kosmetika. Es kann sogar sein, dass bestimmte Lebensmittelfarbstoffe nicht für die Herstellung von Komsmetika zugelassen sind. Zudem sind die E-Nummern-Farbstoffe in (teilweise nur bestimmten) Lebensmitteln zugelassen und damit per Definition nicht gesundheitsschädlich.


    Dass ich deren Einstz aus anderen Gründen nicht unbedingt gut heiße, steht auf einem anderen Blatt. Ich bin auch großer Freund von natürlichen Färbemitteln, wie Spinat, Rote Bete und Rotkraut etc. Damit kannst dus doch mal versuschen Claudia.


    Dann noch was anderes. Die Farbpigmente in den Hautköpfen und der violette Farbstoff im Weichporling sind teilweise genau die Giftststoffe, welche du nicht in deiner Seife willst. ;) Ich finde da beißt sich was.


    Noch ne Sache: Dermale Exposition (Aufnahme von Giftstoffen durch die Haut mit der Seife) und Orale Exposition (Verzehr der giftigen Fruchtkörper) sind 2 paar Schuhe. In toxikoligischen Studien wird so was getrennt untersucht.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier


  • Also Pilze sind ja nicht kontaktgiftig, die Frage würde sich m. E. nur stellen, wenn man die Seife essen wollte :nana:


    Hallo Karl-Heinz, jein.
    Es ist uns nicht immer bewusst, aber die Haut ist ein ziemlich großes Organ, und sie ist durchlässig für allerlei Substanzen. Dass es nicht wurscht ist, womit die Haut in Kontakt kommt, erkennst Du an den zahllosen Kontaktallergien, oder an Salben, die Schmerzlinderung bringen sollen und auf die Haut aufgetragen werden.... Also ich denke, man sollte möglichst nur Dinge an seine Haut lassen, bei denen man sicher sein kann, dass sie keine unangenehmen Überraschungen bringen. Deshalb würde ich gern nur die Farbe vom Pilz verwenden.
       
    [hr]


    Ich bin auch großer Freund von natürlichen Färbemitteln, wie Spinat, Rote Bete und Rotkraut etc. Damit kannst dus doch mal versuschen Claudia.


    Dann noch was anderes. Die Farbpigmente in den Hautköpfen und der violette Farbstoff im Weichporling sind teilweise genau die Giftststoffe, welche du nicht in deiner Seife willst. ;) Ich finde da beißt sich was.


    Noch ne Sache: Dermale Exposition (Aufnahme von Giftstoffen durch die Haut mit der Seife) und Orale Exposition (Verzehr der giftigen Fruchtkörper) sind 2 paar Schuhe. In toxikoligischen Studien wird so was getrennt untersucht.


    Hallo Stefan,
    die natürlichen Färbemittel habe ich natürlich schon ausprobiert bzw. mich auch belesen. Sie sorgen für gedeckte Farben, die leider oft nicht lichtecht sind.


    Wenn die Farbpignmente identisch mit den Giften sind, geht es natürlich nicht. Das wäre schade. Bist Du Dir da sicher? Dann müsste ich nicht weiter herumsuchen, denn das wäre für mich das ko-Kriterium, zumindest für diesen intensiven Farbton des Zimtfarbenen Weichporlings. Und gilt das Geschriebene auch für die Hautköpfe? Ich würde mich dann wohl eher am Samtfußkrempling versuchen...


    Ja, es ist schon klar, dass sich die Wirkstoffe dermal oder oral ganz unterschiedlich verhalten. Weißt du, ob es da zu den Färbepilzen Untersuchungen gibt?

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Hallo Claudia,


    also so betrachtet dürftest Du gar keine Seife an die Haut lassen, da diese einen hautunfreundlichen pH-Wert, auf jeden Fall >9 hat.
    Damit zerstörst bzw. störst Du zumindest den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Einen hautfreundlichen pH-Wert haben ausschließlich
    synth. Seifen auf Basis anionischer, bzw. nichtionischer Tenside (pH-Wert 5,5 - 6).

  • Hallo Karl-Heinz,
    eine leichte ph-Wert-Abweichung finde ich nicht so dramatisch. Hinsichtlich der ph-Wert-Regulierung sind unsere Körper ziemlich angepasst. Bis zu einem gewissen Grad tolerieren wir sogar unsere industrielle säurehaltige Ernährung (zu viel Eiweiß, Alkohol, Kaffee, Backwaren) und das Blut wird trotzdem nicht zu sauer, sonst würden wir sterben. Aber wenn wir es übertreiben, machen wir uns damit kaputt, weil der Körper sich zur Regulierung des Blut-Ph-Wertes unserer Knochen bedient. Die Störung des Säureschutzmantels nimmt uns die Haut nicht krumm. Wenn du eine gute Seife hast, wirst sie nicht nur waschen sondern die Haut auch rückfetten.


    Bei Giften würde ich lieber auf Nummer sicher gehen wollen. Wobei natürlich auch immer das die Menge entscheidet, ob ein Wirkstoff ein Gift ist. Das hat Paracelsus glaube ich aber schon mal viel besser formuliert.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Ich will ja eigentlich nicht den Pilz verwenden sondern nur den Farbstoff. Dazu müsste der irgendwie aus dem Pilz herausgeholt werden.


    Hi Claudia,


    der Farbstoff ist übrigens das Gift. Du färbst dann die Seife mit dem puren, konzentrierten Gift - nebenbei bemerkt. Der Giftstoff heißt Polyporsäure und ist wasserlöslich. Die Färbung erhäktest du im alkalischen Milieu.


    Ich würde eine Seife bevorzugen, bei der ich keine Sorge haben muss, dass der Schaum giftig ist... :cool: Und ich möchte ja auch mein Gesicht waschen - natürlich beiße ich nicht in die Seife hinein. Aber ein Organgift?


    LG
    Christoph

    • Offizieller Beitrag


    Hinsichtlich der ph-Wert-Regulierung sind unsere Körper ziemlich angepasst. Bis zu einem gewissen Grad tolerieren wir sogar unsere industrielle säurehaltige Ernährung (zu viel Eiweiß, Alkohol, Kaffee, Backwaren) und das Blut wird trotzdem nicht zu sauer, sonst würden wir sterben. Aber wenn wir es übertreiben, machen wir uns damit kaputt, weil der Körper sich zur Regulierung des Blut-Ph-Wertes unserer Knochen bedient.


    Hi,


    die Sache mit der Übersäuerung ist (leider) ein Mär, das ist nicht wissenschaftlich hinreichend gesichert (auch wenn dir diverse Frauenzeitschriften, Nahrungsergänzungmittelproduzenten usw. dir das ständig vorgaukeln. Der Knochenabbau hat auch nix mit der Säureneutralisation im Blut zu tun!!! Der Körper braucht einfach das Calcium im Knochen für einen konstanten Calcium-Spiegel im Blut. Das ist ein normaler Prozess, egal wie du dich ernährst.


    Die Säureregulation im Körper funktioniert zum größten Teil mittels der Atmung und anteilig über den Urin.


    l.g.
    Stefan
    [hr]


    Ich will ja eigentlich nicht den Pilz verwenden sondern nur den Farbstoff. Dazu müsste der irgendwie aus dem Pilz herausgeholt werden.


    der Farbstoff ist übrigens das Gift. Du färbst dann die Seife mit dem puren, konzentrierten Gift - nebenbei bemerkt. Der Giftstoff heißt Polyporsäure und ist wasserlöslich. Die Färbung erhäktest du im alkalischen Milieu.


    Also ist das doch Polyporsäure. ;)

  • Bei der Verseifung wird ja die Säure neutralisiert und es bildet sich das Natrium/Kaliumsalz je nachdem welche Lauge ich verwende,
    wobei Kaliseifen meines Wissens Schmierseifen ergeben. Salze sind in der Regel gut wasserlöslich und abwaschbar...
    Ich gebe allerdings zu, dass ich diese schön gefärbte Seife auch nicht benutzen würde. Es bleibt ein nicht einzuschätzendes Restrisiko.


  • Ich will ja eigentlich nicht den Pilz verwenden sondern nur den Farbstoff. Dazu müsste der irgendwie aus dem Pilz herausgeholt werden.


    der Farbstoff ist übrigens das Gift. Du färbst dann die Seife mit dem puren, konzentrierten Gift - nebenbei bemerkt. Der Giftstoff heißt Polyporsäure und ist wasserlöslich.lkalischen Milieu.


    Ich würde eine Seife bevorzugen, bei der ich keine Sorge haben muss, dass der Schaum giftig ist... :cool: Und ich möchte ja auch mein Gesicht waschen - natürlich beiße ich nicht in die Seife hinein. Aber ein Organgift?


    Hallo Christoph,
    das hatte Stefan bereits angedeutet und es ist ja klar. Wenn der Farbstoff das Gift ist, fällt er natürlich aus zum Seife färben. Ich will weder E-Nummerngefärbte noch giftgefärbte Seife sieden. Das wäre ja, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Ich will Seife machen, die mir und anderen, die sie benutzen, besonders gut tut.


    Ist bei den Hautköpfen auch das Gift der Farbstoff? Wenn ja, werde ich wohl nur mit Speisepilzen und Nichtspeisepilzen experimentieren können. Gibt es da eigentliche empfehlenswerte färbende Kandidaten?
    [hr]


    Bei der Verseifung wird ja die Säure neutralisiert und es bildet sich das Natrium/Kaliumsalz je nachdem welche Lauge ich verwende,
    wobei Kaliseifen meines Wissens Schmierseifen ergeben. Salze sind in der Regel gut wasserlöslich und abwaschbar...
    Ich gebe allerdings zu, dass ich diese schön gefärbte Seife auch nicht benutzen würde. Es bleibt ein nicht einzuschätzendes Restrisiko.


    :thumbup: Ich finde es wunderbar, wie wir hier im Forum die Dinge so lange von rechts auf links und wieder zurück drehen, bis sie klar auf der Hand liegen. Wir beide wollen keine schöne Restrisiko-Zimtporlings-Seife, Christoph, Tuppie und die anderen Pilzler auch nicht und ich werde mir wohl andere Experimentierfelder suchen ;)

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Ich habe mal in diesem Buch nachgeschlagen..
    geht auch mit vielen Röhrlingen wie Goldröhrling, Pfefferröhrling, Rotfußröhrling...allerdings wird ja hier das Färben von Wolle etc. beschrieben.


  • Ich habe mal in diesem Buch nachgeschlagen..
    geht auch mit vielen Röhrlingen wie Goldröhrling, Pfefferröhrling, Rotfußröhrling...allerdings wird ja hier das Färben von Wolle etc. beschrieben.


    Hallo Karl-Heinz,
    ja, zum Wolle färben gibt es Etliches an Lektüre. Beim Seifefärben betrete ich wohl Neuland und muss experimentieren. Im Moment wächst ja nicht viel. Aber im Sommer werde ich mich mal herantasten, obwohl ich da wieder wenig Zeit zum Seife Sieden haben werde. Ach Sommer ... seufz...

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Ömm... ich bin mir nicht sicher, ob eine Diskussion über ein eventuelles Kontaktgift in der Farbe nicht müßig ist. Muss man bei sowas nicht immer damit rechnen, dass irgendein Kind das Zeug in den Mund nimmt? Zumal, wenn man die Seife in dritte Hände abgibt.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Ich könnte mir vorstellen, dass man dann die mit dem Zimtfarbenen Weichporling gefärbte Seife in eine (abschließbare) Vitrine zur Schau stellen könnte, alleine um diese tolle Farbe zu dokumentieren (wenn sie denn erhalten bleibt). Färben z. B. mit Lebensmittelfarbstoffen kennt sicherlich (fast) jeder. Aber mit (Gift)-Pilzen und dann eben so eine schreiende Farbe das würde manche zum Staunen bringen.

  • Hallo Claudia!



    die natürlichen Färbemittel habe ich natürlich schon ausprobiert bzw. mich auch belesen. Sie sorgen für gedeckte Farben, die leider oft nicht lichtecht sind.


    Seife ist ja in der Regel weniger dauerhaft und weniger sonnenexponiert als Kleidung, und gedeckte Farben trifft auch absolut nicht grundsätzlich zu, meine ich aus meiner Erfahrung mit dem Färben von Fasern sagen zu können.


    Vielleicht findest du in dieser Auflistung noch Inspiration:
    https://lovelygreens.com/how-t…ally-color-handmade-soap/


    Einiges davon ist auch getrocknet erhältlich, so dass winterlichen Experimenten keine allzu engen Grenzen gesetzt wären.


    Wenn's unbedingt Pilze sein sollen, würde ich mit Samtfußkrempling und Kiefernbraunporling (Moment - den wolltest du doch für mich sammeln? ;)) anfangen.


    LG & gutes Gelingen,
    Craterelle


  • Hallo Craterelle,


    erwischt ;). Aber hier gab es letzte Saison so viele Nadelholz-Braunporlinge, damit kannst du eine ganze Schafherde färben :D. Welche Farbe bekommen die gefärbten Schafe dann, braun? Ich fange aber auf alle Fälle mit den Krumpligen(Autokorrektur) Kremplingen an. Braun bekommt man durch Kakao und Kaffee ganz wunderbar hin. Das duftet übrigens auch angenehmer als Braunporling. Hab ich schon probiert.
    So ein Pink wie vom Zimtfarbenen Weichporling wäre schon verlockend gewesen. Aber der entfällt ja leider.
    Paprikapulver und Ringelblume geben schöne warme Rot-Orangetöne in Seifen. Aber die leuchten halt nicht so.


    Danke für den Link. Ich habe natürlich gleich untersucht, was es da Neues gibt und tatsächlich etwas gefunden, womit ich Blau hinbekomme. Hab ich mir gleich gekauft und noch ein paar Farben. Aber wenn Du Dir die Grüntöne in dem Link ansiehst, bist du gleich wieder bei Chromfarben und bei den berühmten Natur-Grünfarben, die nicht lichtecht sind - so sagen es zumindest die, die das schon jahrelang machen. Mit Salbei habe ich schon versucht zu färben, ich habe sogar zu dem Aufguss noch zerhackte Blättchen eingeweicht und hineingerührt. Das Grün ist allerdings sehr bescheiden. Ist halt die typische Ökoseifenfarbe geworden, aber ich finde gute Seifen - auch Öko! dürfen auch schön bunt sein. Ein Grün, Pink- und Rot- und Blaufärbepilz wäre der Hammer. Das wäre auch schöner, als mineralische Farben.


    So sehen Seifen mit den natürlichen Seifenfarben aus, aber ich bin ja erst am Anfang des Seifen-herumexperimentierens. Da ist sicher noch mehr drin.



    Ich habe gerade gelernt, dass einige Seifen lange Zeit brauchen, bis sie perfekt sind. Eine richtig gute Olivenseife soll ein bis zwei Jahre reifen. Da muss man sie dann dunkel einsperren, so man sie vorher mit grünen Kräutern oder Gurke gefärbt hat. Schade. Seifen können ganz hübsch aussehen im Bad und mein Bad ist doch keine Dunkelkammer:giggle: Also werde ich die Olivenseife heute Abend nicht färben und auch kein Ätherisches Öl dazu geben oder vielleicht nur ein wenig Teebaumöl... mal sehen. Auf alle Fälle sage ich Bescheid, wenn ich ein brauchbares Färbepilzseifchen gesiedet habe.



    Aber weißt Du, ob die Hautkopffarben auch gleichzeitig das Gift sind? Die haben ja auch ganz schöne Rottöne.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    nochmal zu den Hautköpfen: Bei den gelben Phlegmacien aus der Splendens-Ecke wird zumindest im neuen Flammer angegeben, dass die Farbpigmente auch die Giftstoffe darstellen. Ich meine das auch mal bei den Hautköpfen irgendwo gelesen zu haben, allerdings weiß ich nicht mehr wo und wie solide die Quelle ist...#


    l.g.
    Stefan


  • Hallo,


    nochmal zu den Hautköpfen: Bei den gelben Phlegmacien aus der Splendens-Ecke wird zumindest im neuen Flammer angegeben, dass die Farbpigmente auch die Giftstoffe darstellen. Ich meine das auch mal bei den Hautköpfen irgendwo gelesen zu haben, allerdings weiß ich nicht mehr wo und wie solide die Quelle ist...#


    l.g.
    Stefan


    Hallo Stefan,
    danke, dass Du noch mal in Deiner Gedächtniskiste gekramt hast. So etwas hatte ich schon befürchtet ;( . Die meisten schönen Sachen sind entweder ungesund oder machen dick :D. Damit hätten sich auch die Hautkopf-Farben für meine Färbe-Experimente erledigt.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag


    Hi,


    du darfst bei dem ganzen Naturhype eine Sache nicht vergessen. Das giftigste Gift ist immer noch ein natürliches und nicht von Menschen gemacht. Es reichen davon 3-4 kg um die gesamte Weltbevölkerung zu töten. Es handelt sich btw um Botox. :evil:


    l.g.
    Stefan


  • nochmal zu den Hautköpfen: Bei den gelben Phlegmacien aus der Splendens-Ecke wird zumindest im neuen Flammer angegeben, dass die Farbpigmente auch die Giftstoffe darstellen. Ich meine das auch mal bei den Hautköpfen irgendwo gelesen zu haben, allerdings weiß ich nicht mehr wo und wie solide die Quelle ist...#


    Servus Stefan,


    bei den Hautköpfen geht es um Anthrachinonderivate/Anthrachinonfarbstoffe, mit denen gefärbt wird. Die Anthrachinonderivate sind teils stark Magen-Darm-giftig, stehen aber auchim Verdacht, Krebs auslösen zu können (auch Anthrachinon selber - siehe diverse Meldungen zu Schwarztee, der auch Anthrachino enthält).


    Die gelben Pigmente der Splendens-Ecke sind m.W. nur im Verdacht, übel zu sein. Der Grünling enthält nebenbei bemerkt auch diese Pigmente.


    LG
    Christoph


  • Aber hier gab es letzte Saison so viele Nadelholz-Braunporlinge, damit kannst du eine ganze Schafherde färben :D. Welche Farbe bekommen die gefärbten Schafe dann, braun?


    Es sollte warmes Gelb ergeben, zwischen goldgelb und ocker irgendwo. Wenn es letzteres wird, würde ich es wohl mit Blau zu Grüntonen überfärben. Aber die Pilzfärbung war immer noch nicht dran. Ich werde berichten, wenn es soweit ist.



    So ein Pink wie vom Zimtfarbenen Weichporling wäre schon verlockend gewesen. Aber der entfällt ja leider.


    Cochenille vielleicht? Damit habe ich außer Wolle auch schon Ostereier gefärbt. Schickes Pink. Blauholz deckt eher die Richtung Violett ab.


    Aber weißt Du, ob die Hautkopffarben auch gleichzeitig das Gift sind? Die haben ja auch ganz schöne Rottöne.


    Ich hatte aufgrund des Farbspektrums und des Verhaltens immer vermutet, dass die Farbstoffe dem Alizarin der Rötegewächse (z.B. im Krapp) nahestehen. Das könnte wohl hinkommen, wenn beide zu den Anthrachinonen gehören.


    Die sind allerdings verdächtig, kanzerogen wirken. Ist also die Frage, ob man damit färben will, oder mit Pilzen, die außer den Farbstoffen wahrscheinlich auch noch andere Giftstoffe enthalten, oder ganz drauf verzichtet.


    Funktioniert eigentlich Annatto (das Cheddar-Orange)? Das ist sehr gut fettlöslich und ziemlich farbenfroh.


    LG, Craterelle