Hallo und guten Abend.
Gestern fand ich einen liegenden Laubholzstamm, der unterseits auf >3 Meter Länge mit diesem weichen Zähnchenbelag überzogen war. An den Seiten aus den Zähnchen eigenartige rundliche –žHütchen–œ-bildung (siehe Fotos).
Konsistenz bei leicht feuchten Luftbedingungen faserig bis wattig, eng am Substrat anliegend, aber leicht abziehbar; bei Zimmerluft getrocknet dann eher zäh.
Zähnchen bis über 1 mm groß.
Sporen (5)5,5-6(07) x 4-4,5 µ. In KOH keine erkennbare Reaktion. Hyphen wohl eher monomitisch (?),um 4 µ dick. Ich dachte erst Richtung Hyphodontia (Kneiffiella) barba-jovis, ich kann aber auch völlig daneben liegen und freue mich über Kommentare. Danke!
"Zähnchenrindenpilz" ?
- naturgucker
- Erledigt
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Hallo Chris,
das ist höchstwahrscheinlich Schizopora paradoxa ss. str.
An den Hyphenenden der Porenwände müssten deutlich Kristalle angelagert sein? Die nach unten wachsenden Fruchtkörper täuschen hier Hüte vor, was aber keine sind.
Bei Kneiffiella barba-jovis werden die Stacheln durch tubuläre Tramazystiden gebildet und sie wirken dadurch fimbriat. Die Sporen dieser Art sind rundlicher.
Hyphodontia s.l. und Schizopora sind eng verwandt, sodass du nicht völlig daneben liegst.Beste Grüße
Frank -
Hallo, Chris!
Sehr schöne Makroaufnahmen.
Hätten wir ein Portrait zu Schizopora paradoxa schon fertig, würde ich drum bitten, die dort zu ergänzen. Haben wir aber nicht, muss also noch warten.
Zum Vergleichen, das >Portrait von Kneiffiella barba-jovis< gibt's.Lg; Pablo.
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Vielen Dank, Frank und Pablo.
Habe mir daraufhin meinen Pilz nochmal angeschaut.
Ja, Hyphensystem dimitisch (war mir nicht auf Anhieb ersichtlich), habe auch Schnallen an den Septen und Kristalle an den Hyphenenden gefunden. Nicht gefunden habe ich die bei Ryvarden und Melo gezeichneten kopfigen Hyphenenden bzw Zystiden, aber das lasse ich jetzt gut sein.
Ich fand es einen super Pilz, der mich sehr erfreut hat. Vor allem daß praktisch der ganze Stamm unterseits davon verziert war.
Also denn, liebe Grüße
Chris -
Vielen Dank, Frank und Pablo.
Habe mir daraufhin meinen Pilz nochmal angeschaut.
Ja, Hyphensystem dimitisch (war mir nicht auf Anhieb ersichtlich), habe auch Schnallen an den Septen und Kristalle an den Hyphenenden gefunden. Nicht gefunden habe ich die bei Ryvarden und Melo gezeichneten kopfigen Hyphenenden bzw Zystiden, aber das lasse ich jetzt gut sein.
Ich fand es einen super Pilz, der mich sehr erfreut hat. Vor allem daß praktisch der ganze Stamm unterseits davon verziert war.
Also denn, liebe Grüße
ChrisHallo Chris,
die kopfigen Hyphenenden sind bei Schizopora paradoxa selten, bei Sch. radula und bei Sch. flavipora häufig.
Da bei Ryvarden und Melo die Zeichnung verwechselt wurde (die Mikrozeichnung bei Sch. paradoxa zeigt Sch. radula!!), wird das wohl immer mal zu Irritationen bei der Bestimmung von Schizopora -Arten führen.Beste Grüße
FrankIm Anhang mal ein Papier zur Trennung der Schizopora-Arten.
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Da bei Ryvarden und Melo die Zeichnung verwechselt wurde (die Mikrozeichnung bei Sch. paradoxa zeigt Sch. radula!!), wird das wohl immer mal zu Irritationen bei der Bestimmung von Schizopora -Arten führen.OK, danke Frank. Das erklärt es, und dann bin ich's nun zufrieden.
Lieben Gruß und ein gutes Pilzjahr wünscht der Chris