Besonders gut sind mir die Fotos diesmal nicht gelungen. Aber vielleicht läßt sich dennoch sagen, um welche Becherchen es sich handelt oder zumindest welche Artengruppe es sein könnte. Gefunden habe ich sie in einem Laubmischwald in Wuppertal-Cronenberg an der Innenseite von sich abblätternder Borke eines liegenden Stammes. Um welche Baumart es sich handelt, vermag ich nicht zu sagen. An dem Baum wuchsen außerdem Rotbraune Borstenscheiben. Das größte der Becherchen hatte etwa eine Höhe von 1,5 - 2 mm. Die meisten waren aber kleiner.
weiße Becherchen
- laetacara
- Erledigt
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Hi,
das wird was aus dem Umfeld von Lachnum virgineum sein...
l.g.
Stefan -
Hallo,
ich liebe diese weißen Becherlinge weil sie mich immer an ein "Aha Erlebnis" während meines ersten Pilzkurses erinnern: Weiße Becherchen auf Bucheckern. Zum ersten mal begriffen, wofür eine Lupe hilfreich sein kann. Da eröffnete sich für mich nochmal eine ganz neue Pilzwelt, die mich bis heute sehr fasziniert...
Danke fürs Zeigen!
Liebe Grüße
Rotfüßchen -
Oh ja, sich die kleinen Dinge einmal ganz genau anzusehen, ist in jedem Fall faszinierend. Deswegen liebe ich die Makrofotografie - nicht nur in Hinsicht auf die Pilze. Man entdeckt ständig ein neues Universum, daß zwar ständig um einen herum ist, man es aber normalerweise nicht oder kaum wahrnimmt.
Danke für den Tipp bezüglich der Bestimmung. An anderer Stelle wurde mir noch Dasyscyphella nivea genannt. Aber ich vermute und befüchte, daß man sich ohne Mikroskop nicht festlegen kann.
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Ja die inoperculaten Becher sind ohne Mikroskop und viel Erfahrung alle nicht zu bestimmen.
l.g.
Stefan -
MoinMoin!
So ein bisschen was geht da schon makroskopisch, ob und wie viel, das ist erfahrungsabhängig. Jemand wie ich, kann vielleicht ein halbes Dutzend solcher "Becherchen" mit einer Trefferquote von mehr als 80% im Feld ansprechen. Jemand wie Ingo (W, Becher- und Gnolmenfreund) vielleicht so drei oder vier Dutzend, mit einer Trefferquote von >90%... Weil er halt ein paar hundert Stunden mehr als ich an Arbeit in diese Pilze investiert hat (selbstverständlich auch Mikroarbeit, das ist hier ganz entscheidend).
Für die makroskopische Einschätzung gilt es viel zu beachten, und zwar auch Sachen wie Phänologie, Ökologie und Wuchsweise.
Hier wäre zB ein Blick mit etwas mehr Übersicht interessant. Und / oder eine Skala im Bild um die Größe abzuschätzen.Lachnum virgineum wäre zB eigentlich eine Art des Frühjahres, die sich vorwiegend an dünnem, massearmem Substrat aufhält (Bucheckern, kleine Zweiglein, sicherlich sind auch Rindenstückchen möglich). Das Pendant dazu mit ebenfalls recht langen, auffälligen Haaren im Frühjahr an dickem, massereichem Substrat (dicke liegende Äste, Stämme, Baumstümpfe, aber auch an deren Rinde, falls vorhanden, weil bevorzugt an recht stark zersetztem Holz) wäre Dasyscyphella nivea. Die beiden werden gerne durcheinander gebracht, sind aber eben durch die Ökologie makroskopisch ganz gut zu trennen.
Vorwiegend im Winter fruchtend an dickem Substrat (nur Laubholz, Nadelholz sind wieder andere Arten zu berücksichtigen) aber seltener auch an der Rinde, wären Lachnum impudicum und Lachnum brevipilosum. Jeweils mit etwas kürzeren, weniger wuscheligen Haaren als die beiden Frühjahrsarten.
Was aber nicht einfach zu erkennen ist, insbeosndere auf diesen Bildern, wenn man Reifestadium und Größe der Fruchtkörper ingsesamt nicht einschätzen kann.An Nadelholz (und auch an Laubholz) gibt es noch eine ganze Reihe weiterer, haariger Hyaloscyphaceae, die aber meistens winzig und noch deutlicher hyalin sind...
...aber was weiß ich schon davon. Rein von diesen Bildern (obwohl die technisch durchaus gut sind) kann ich jedenfalls nichts ordentliches einschätzen, und ich fürchte, auch jemand mit "Becherfreundstatus", was die Erfahrung mit solchen Pilzen betrifft, müsste etwas mehr vom Substrat und der Wuchsweise sehen, und am besten auch einen Größenvergleich im Bild haben.LG, Pablo.
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Mal schauen, daß ich dran denke, die nächsten Male zusätzlich noch Übersichtsfotos zu erstellen. Eigentlich wollte ich auch noch eine Draufsicht fotografieren, wofür die Zeit aber nicht mehr ausreichte, da der Sonnenuntergang schon nahte.
In Facebook schrieb mir Ingo W., daß er Dasyscyphella nivea am wahrscheinlichsten findet aufgrund des Substrates (Eiche) und der Beschaffenheit der Haare.
Ich hoffe jedenfalls, daß ich mit der Zeit ein bißchen mehr Erfahrung mit den Becherchen sowie anderen kleinen Pilz- und Schleimpilzarten sammeln kann. Ich fange mit diesem Bereich gerade erst ein wenig an. Ob ich auch irgendwann in die Mikroskopie einsteigen werden, wer weiß. Interessant fände ich es schon. Aber für die nahe Zukunft ist es noch nicht geplant. Ich habe wohl auch so vorerst genug zu erkunden.
Liebe Grüße - Kerstin
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In Facebook schrieb mir Ingo W., daß er Dasyscyphella nivea am wahrscheinlichsten findet aufgrund des Substrates (Eiche) und der Beschaffenheit der Haare.Hallo!
Dazu muss ich erklären, dass ich erwähnten Begleitpilz Hymenochaete rubiginosa (Rotbraune Borstescheibe) nur von Eiche kenne, allerdings wird er selten auch an Buche oder Kastanie erwähnt, was ich als ungläubiger Jonas ja erstmal auf die normale Fehlerquote beim Substratbestimmen schiebe.
Selbst wenn er anderes Substrat besiedelt, sind das wohl ungefähr 2% von Hundert.Lachnum virgineum würde ich mikroskopisch ausschließen wollen, die Art gehört zu den Langhaarigen, welche im Frühjahr meist auf dünnerem Substrat wächst.
Blieben für den Winter noch die 2 kurzhaarigen (Pablo erwähnte sie schon) Lachnum impudicum und brevipilosum, welche irgendwie dünnfleischiger und dünnstieliger sind und noch kürzere Haare hätten.
Und natürlich gäbe es auch noch die Möglichkeit, dass es eine Art ist, welche ich nicht auf dem Schirm habe.
Insgesamt gesehen gebe ich dem abgebildeten Becherchen aber etwa 80% Dasyscyphella nivea, zumal die Art recht gerne Totholz von Eiche besiedelt.VG Ingo W
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Hallo, Ingo!
Nun gut, vielleicht sollte ich die oben angegebenen (völlig aus der Luft gegriffenen) Prozentualchancen zur Bestimmung solcher Pilzchen je nach Erfahrungslevel etwas nivellieren. Wenn du hier schon nur eine 80%ige Einschätzung geben kannst...
Aber darum geht's ja eigentlich nicht, immerhin eine Tendenz lässt sich bei solchen Funden auch makroskopisch schon herausarbeiten (die wird treffsicherer mit zunehmender Erfahrung), solide Bestimmungen benötigen jedoch immer eine mikroskopische Betrachtung.
LG, Pablo.