Schwarzbrust?, Kohlenbeere?, ... ??? Was könnte das sein?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.004 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Hallo Ihr Lieben,


    die nachfolgenden Pilze fand ich heute in einem gemischten Laubwald an einem lebenden Holunder. Die Kugeln hatten einen Durchmesser von vielleicht 0,5 cm und waren äußerlich eher weißlich/gräulich mit einem Hauch bläulich-lila. Sie ließen sich sehr leicht vom Stamm lösen und hatten keinen Stiel, also ich habe zumindest keinen gesehen. Die Kugeln waren ziemlich zerbrechlich und hinterließen intensive schwarze "Ruß-Spuren" auf meiner Hand.


    Was könnte das sein?





    Vielen Dank schon einmal für Eure Unterstützung und bei Bedarf hätte ich auch noch mehr Fotos.


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Maria,


    das ist in jedem Fall ein Schleimpilz und kein Pyreno. Welcher, kann ich ohne Mikroinfos leider nicht sagen. Für Badhamia utricularis, die gerne mal erhöht an Holz wachsen kann, fehlen mir die Traubenfäden.


    LG, Jan-Arne


  • Hallo Maria,


    das ist in jedem Fall ein Schleimpilz und kein Pyreno. Welcher, kann ich ohne Mikroinfos leider nicht sagen. Für Badhamia utricularis, die gerne mal erhöht an Holz wachsen kann, fehlen mir die Traubenfäden.


    LG, Jan-Arne


    Danke Jan-Arne!


    Da habe ich ja in die komplett falsche Richtung gesucht - wieder einmal ;)


    Eine vielleicht blöde Frage: Kann es sein, dass die Fäden evtl. schlicht vertrocknet und dadurch evtl. geschrumpft sind? Mir ist heute aufgefallen, dass alle Pilze die ich heute sah, mit Ausnahme der Samtfußrüblinge, komplett und wirklich hart vertrocknet waren (z. B. Judasohren, Kreiseldrüslinge usw., usw.)


    Liebe Grüße


    Maria

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Maria,


    möglich ist das. Da braucht es aber wirklich ein Auge mit mehr Erfahrung. Ich meine, dicke weiße Kalkknoten erkennen zu können, was zumindest die Gattung wahrscheinlicher werden ließe.


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Maria,
    Dein Fund ist auf jeden Fall ein Schleimpilz aus der Gattung Badhamia. Für B. utricularis halte ich das nicht.
    Die Fäden an denen die reifen Fruchtkörperchen bei dieser Art hängen, schrumpfen auch bei Trockenheit nicht. Wenn ein Myxomycet ausgereift ist, ist egal ob es trocken oder feucht ist, denn Myxos enthalten kein Wasser wie die "richtigen" Pilze. Feuchtigkeit ist da eher schädlich, da dann die Fruchtkörper leicht schimmeln.
    Normalerweise kann man Badhamia nur mikroskopisch bestimmen, aber ich könnte mir als Arbeitnamen "Badhamia macrocarpa" vorstellen, den habe ich schon öfters auch in der kalten Jahreszeit an Sambucus gefunden. Ist aber ohne genauere Untersuchung nur Spekulation.
    LG Ulla


  • Hallo Ulla,


    vielen Dank für die tollen Erklärungen.


    Ich habe versucht mich über das WWW etwas über Badhamia macrocarpa zu informieren und meinen Horizont etwas zu erweitern. Da findet man aber leider so gut wie gar nichts. Woran liegt dies? Interessieren sich so wenige Personen für diese Art von Pilzen? Oder sind einige der Schleimpilze eher seltener oder, was ich mir auch gut vorstellen könnte, werden die öfter schlicht nicht beachtet bzw. übersehen?


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,
    ja Du hast recht. Leider interessieren sich hier in Deutschland nur wenige Pilzfreunde für diese faszinierenden Species.
    Früher lag das oft an der fehlenden (deutschsprachigen) Literatur, aber es gibt ja jetzt das dreibändige Werk von Neubert/Nowotny & Baumann oder auch das tolle französische Werk von Poulain, Meyer & Bozonnet. Und natürlich auch eine ganze Reihe anderer Literatur.
    Das andere Problem ist natürlich, daß die Myxos wegen ihrer Kleinheit oft übersehen werden und die Suche nach ihnen dadurch aufwändiger und mühseliger wird.
    Aber unterm Stereo oder unterm Mikroskop entdeckt man erst ihre Schönheit, die mich z.B. nicht mehr losläßt.
    LG Ulla