Judasohr (A. auricula)?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.056 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von NordischByNature.

  • Auf meinem heutigen Spaziergang durch die Wäldchen an der Küste fielen mir diese Kollegen ins Auge, die mir auch sehr bekannt vorkamen, da ich sie erst einige Tage zuvor auf meine Liste mit essbaren Wildpflanzen (und Pilzen) gesetzt hatte. Bevor ich mich dran mache und diese Exemplare einsammle will ich aber nochmal sichergehen, dass hier keine Verwechslung vorliegt. Und ja, mir ist schon nach kurzem Lesen im Forum klar geworden, dass hier allgemein keine Verzehrfreigaben erfolgen, was aus mehreren Gründen auch Sinn macht. Soweit ich mich hier belesen habe, kann man die Fruchtkörper fast jeder Größe ernten und sollte das noch bevor sie antrocknen oder grün bemoost sind tun.




    Gefunden wurden die Pilze auf einer Gruppe von Bäumen, die der Sturm umgerissen hat:




    Ich meine es dürfte sich hierbei um eine Buche handeln, bin mir aber nicht sicher. Genaue Angaben zum Geruch, etc. kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen, da ich darauf schlichtweg nicht geachtet habe. Ich habe aber den gefundenen Pilz mit dieser Seite abgegelichen und festgestellt, dass er sich deutlich von allen dort angegebenen Verwechslungen unterscheidet.


    Ich bin mir also zu 90% sicher, dass es sich hierbei um das Judasohr handelt, die einzigen für mich in Frage kommenden Verwechslungen (Kreisel-Drüsling und Rotbrauner Zitterling) wären ebenfalls genießbar. Ich werde morgen noch einmal besagte Stelle aufsuchen und einige der größeren Exemplare mitbringen, an denen ich dann auch die Kratz- & Geruchstests vornehmen kann.

  • Ja, das sind schon Judosohren.

    Wie lange der Baum dort liegt weiß ich nicht deshalb folgender Rat.

    Judasohren in Bodennähe sind gerne muffig. Das heißt der Geschmack könnte entsprechend übel werden.

    Persönlich würde ich nur höher wachsende Exemplare ernten.

    Falls du dich an der Bodennähe bzw. dem Müffeln aber nicht störst, so halte die Pilze dennoch mal ins Gegenlicht.

    Auch Judasohren können Bewohner haben und in Bodennähe geht das schnell.

  • Ahoj, NBN,


    am Judasohr bestehen hier keine Zweifel.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Ahoi! Danke erstmal an euch beide für die Bestätigung. Das Aroma der Exemplare werde ich dann morgen testen, ebenso den möglichen Befall durch "Bewohner". Ich hatte dran gedacht, die ausgewachsenen Pilze nach und nach abzuernten und dann entweder im Ofen zu trocknen oder frisch zu chinesischen Gerichten in die Pfanne zu geben. Dabei sollen die ja sehr gut den Geschmack der Sauce aufnehmen, die bei mir immer etwas schärfer ausfällt.

  • Soweit ich mich hier belesen habe, kann man die Fruchtkörper fast jeder Größe ernten und sollte das noch bevor sie antrocknen oder grün bemoost sind tun.

    Hallo

    Das ist nicht ganz richtig. Die Ohren trocknen sehr schnell ein und können getrocknet gesammelt werden. Die müssen aber vor der Verarbeitung erst aufquellen. Dann müssen die ganz frisch aussehen. Etwas Erfahrung gehört auch dazu. Schau mal hier: ohrlappenpilze.html

  • Soweit ich mich hier belesen habe, kann man die Fruchtkörper fast jeder Größe ernten und sollte das noch bevor sie antrocknen oder grün bemoost sind tun.

    Hallo

    Das ist nicht ganz richtig. Die Ohren trocknen sehr schnell ein und können getrocknet gesammelt werden. Die müssen aber vor der Verarbeitung erst aufquellen. Dann müssen die ganz frisch aussehen. Etwas Erfahrung gehört auch dazu. Schau mal hier: ohrlappenpilze.html

    Danke für den Hinweis. Dann habe ich ja dennoch Glück, denn die Pilze sahen noch recht frisch und nicht alt aus. Das mit der Heizung geht natürlich auch, klar. Die ist zu dieser Jahreszeit ja eh noch ständig am Laufen.

  • Hallo NBN,


    an der Art gibt es keine Zweifel, was Dir ja bereits einige Foristen bestätigt haben.


    In einem chinesischen Pfannengericht ist der an sich geschmacksarme Pilz sicher bestens aufgehoben. Die Konsistenz macht's!

    Vor einem Jahr hatte ich eine Reispfanne mit Judasohren vorgestellt.

    Auf Deine Rezepte bin ich gespannt!


    Erst vor kurzem konnte ich einen ganzen Korb dieser bizarren Pilze nach Hause tragen.




    Gereinigt und gewaschen.




    Getrocknet sah das dann so aus.



    Die Ohren trocknen sehr schnell ein und können getrocknet gesammelt werden. Die müssen aber vor der Verarbeitung erst aufquellen.

    Dann müssen die ganz frisch aussehen. Etwas Erfahrung gehört auch dazu. Schau mal hier: ohrlappenpilze.html

    Wunderbare Vorstellung des Judasohres, Uwe!==Pilz25

    Klasse PDF natürlich auch!


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

  • Hallo,

    also für mich sieht das auch stark nach Judasohr aus. Ich sammele die auch sehr häufig und schätze sie vorallem in Suppen und Eintöpfen. Schön ist, dass diese Öhrchen das gesamte Jahr über zu finden sind und auch recht häufig vorkommen. Wenn Du mal gezielt nach ihnen suchen möchtest empfehle ich an Holunderbüschen nachzusehen, dies wachsen oft am Waldrand und an Waldwegen, auch auf verwilderten, ungepflegten Geländen und Bahndämmen etc.


    Zur Trocknung habe ich die Erfahrung gemacht, dass es vollkommen ausreicht sie auf Zeitungspapier auszubreiten und so ein paar Tage bei Zimmertemperatur liegen zu lassen. Mir persönlich sind die so noch nie vergammelt.


    Vielen Dank für Deinen Bericht und die Bilder, da bekomme ich direkt Lust demnächst selbst wieder loszugehen, ich will sowieso mal ausschau nach Morcheln halten, da kann ich nebenbei auch gut alle Holunderbüsche abklappern...


    Liebe Grüße,



    Le Peng.

  • Wie angekündigt bin ich heute noch mal los und habe besagte Judasohren geerntet. Dabei habe ich darauf geachtet, nur solche ohne merkliche Fraßstellen und grüne Algen zu nehmen. 26 Stück sind es geworden, das größte Exemplar misst gut 7 cm im Durchmesser. Ich habe alle Pilze gegen eine helle Stehlampe gehalten und bis auf einige wenige helle Flecken (Fraß oder vom Abreißen?) keinerlei Anomalien finden können (z.B. "Bewohner", also krabbelige oder wurmartige Konsorten in den Pilzen). Eine einzige kleine Kellerassel hat sich mit eingeschlichen, sie saß außen auf der Hinterseite einer der Pilze.




    Sie fühlen sich alle recht firm und weich an, haben eine mittel- bis dunkelbraune Färbung, mit einer leicht silbrig-grauen, vereinzelt ganz leicht ins braun-grüne gehende Samttextur und riechen bis auf zwei-drei Exemplare nach eigentlich gar nichts. Die riechenden Läppchen haben ein waldiges Aroma, nichts Abstoßendes. Kratzen und Quetschen der Pilze erzeugt nur ein leichtes, pilztypisches frisches Aroma.


    Meine Handykamera gibt leider Kontraste und Farbe nicht echt wieder, daher werden die Aufnahmen der gesammelten Pilze wohl leider nicht viel nützen. Anhand aller Warnungen und Empfehlungen hier gehe ich aber davon aus, dass nach einer kurzen Wäsche diese Pilze durchaus geeignet sind zum Verzehr. Es folgen noch einige Aufnahmen von Judasohren, die ich stehen hab lassen, u.a. wegen Algenbefall.