Sporormiella octomera

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.407 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo Dungpilzfreunde,


    gestern habe ich auf Verdacht einfach mal einen schon ziemlich alten Hasenköttel mitgenommen. Gehofft hatte ich auf vielzellige Sporormiellas, vielleicht ja heptamera oder vexans.

    Und tatsächlich waren die schwarzen Punkte, die ich am Fundort gesehen habe, Sporormiellas. Vielzellige sogar. Aber: Die haben acht Zellen statt der erhofften sieben. Umso besser, denn damit ist es für mich sicher ein Erstfund, ich habe noch keine achtsporige Art selbst gefunden.

    Leider ist die Kollektion nicht mehr in idealem Zustand, sondern schon etwas überreif. Die meisten Sporen waren bereits in ihre Einzelglieder zerfallen und die Asci selbst waren nicht mehr sehr deutlich zu sehen. Man konnte aber zumindest erkennen, dass diese nicht abrupt kurzstielig zu sein scheinen.

    Obwohl die Sporengröße etwas über der in der Literatur angegebenen liegt, komme ich hier auf S. octomera. Dass die Sporen recht lang sind, schiebe ich mal auf das Alter, denn es haben viele Einzelzellen bereits einen deutlichen Abstand zu den anderen, was die Gesamtlänge natürlich erhöht. Von der Sporenform her (dritte Zelle verdickt, Endzellen langgestreckt) passt das ja auf octomera, ebenso die Tatsache, dass die Sporen im Alter leicht zerfallen.


    Es waren bisher nur mehr zwei Exempalre zu finden, die noch fotogene Asci enthielten, beim Rest haben sich die Sporen bereits nahezu vollständig in ihre Einzelteile zerlegt.

    Aber für ein Doku-Foto hat es gereicht:





    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Ja, Matthias, da kann ich Dich nur beglückwünschen zur Sporormiella octomera!


    Wie Du bemerkt hast, sind die Sporen überreif, weswegen die einzelnen Zellen beginnen, auseinander zu driften.

    Deshalb auch die geringfügig längeren Sporen, als in der Literatur erwähnt.

    Wichtige Merkmale wie langgestreckte EZ und deutlich verbreiterte 3. Zelle hast Du bereits erwähnt und sehr schön abgebildet.

    Ähnliche Sporenmaße hat nur noch die achtzellige Sporormiella pascua, die sich aber durch die verbreiterte 4. Zelle unterscheidet.


    Die Art scheint in unseren Breiten Losung vom Wild zu bevorzugen.

    12 mal konnte ich die Art bisher in D nachweisen, davon 5x Reh, 3x Hirsch, 3x Hase und 1x Wildschwein.

    Zwei dieser Funde gelangen übrigens ganz in Deiner Nähe, in den Wäldern um Vordorfermühle.


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi und Ralf,


    danke Nobi für die Bestätigung und die Infos.

    Vielzellige Sporormiellas finde ich auch nicht allzu oft, lediglich vexans lässt sich immer recht zuverlässig finden. Ich denke aber, wenn ich gründlicher suche, ist es hier im Fichtelgebirge keine schlechte Gegend für Vielzeller.

    Die octomera stammt diesmal übrigens aus Bayreuth.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.