Servus beinand,
heute (bzw. mittlerweile gestern) habe ich in Rothschwaig an der wohl feuchtesten Ecke (am Rand eines immer wieder austrocknenden Tümpels am Boden einer Kiesgrube) eine trockene Clematis-Ranke mitgenommen. Unter dem Bino zeigt sich eine Vielzahl an schwarzen Kügelchen, "Beilen" usw. Die "Beile" habe ich mir zuerst angesehen...
.. und wurde durch wunderbare Sporen belohnt. Unter dem Beil findet man eine recht große schwarze Kugel, die Asci sind bitunikat bzw. fissitunikat, die Sporen stecken in einer Schleimhülle und zeigen apikal deutliche Anhängsel. Ich habe versucht, sie zu fotografieren, klappt aber kaum (ich habe die Hülle mit roten Punkten angedeutet, auch die Appendices und mit Pfeilen angeziegt, wo man sie erkennen kann - am Mikroskop kann man mit dem Feintrieb spielen und sieht sie deutlich - Tinte habe ich im Moment nicht im Haus...):
Die Sporen messen 20,5-25,1-29 x 7,0-8,0-9,0 µm; Q = (2,6-)2,8-3,14-3,7 und sind meist fünffachseptiert (genau genommen 3-5-fach septiert, aber meist eben fünffach - eine einzige Spore war sechsfach septiert):
Folge ich dem Schlüssel von Tanaka & Harada (2003), lande ich klar und deutlich bei Lophiostoma caulium (s.l.). Die von Holm & Holm (1988) aufgetrennten Varietäten "a-e" sind vermutlich jeweils eigene Arten, was für drei bisher genetisch gezeigt wurde. Durch die sehr breiten Sporen passt das aber alles nicht ganz zusammen.
Die Paraphysen waren banal fädig, 1-2(-3) µm dick und teils verzweigt, oft unverzweigt.
Hat jemand Erfahrung mit der Gattung und kennt solche breitsporigen Lophiostomae mit Appendices?
LG
Christoph
P.S.: die Studie von Holm & Holm (1988) habe ich leider nicht - falls sie jemand hat, wäre ich ein dankbarer Abnehmer