Gymnoascus hyalinosporus?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.264 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • Hallo liebe Dungi Freunde!


    Auf meinem Reh gibt es zur Zeit keine Ruhe. Viele Schöne für mich Neue Arten und Gattungen. Wie zum Bespiel der Hier.


    Hier führt mich mein Weg in die Gattung Gymnoascus. Da mir da aber Nur Gymnoascus reesii bekannt ist ( Dank Rada ) und der Hier nicht in Frage kommt da dieser Glatte Sporen haben müsste, steh ich etwas auf dem Schlauch.


    Mit diesem Schlüssel >> Hier << lande ich bei Gymnoascus hyalinosporus. Da ich zu der Art in meiner Vorhandenen Literatur aber überhaupt nichts finden kann und auch im Netz keine Beschreibungen verfügbar sind, habe ich nun ein Problem.


    Beschreibung :


    Substrat: Rehdung ( seit 4 Wochen in der Kammer )


    Sporen: Auffällig Stachelig 3-4 mü Groß Rund bis fast Rund


    Fruchtkörper: in Gelbe „Haare“ gehüllt mit auffälligen gebogenen braunen Auswüchsen.


    Danke schon mal für jeden Hinweis!

    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Hallo Enno,


    ich kann dir nicht sagen was es ist, aber erst kürzlich hatte ich etwas ähnliches gefunden gehabt, wo mich Nobi auf diese Literatur hier hingewiesen hat.

    Vielleicht hilft dir das weiter.

    Dein Pilz oben genannter Pilz sollte unter Gymnascella hyalinospora zu finden sein.


    VG : Thorben

  • Hallo Thorben!

    Damit hast du mir sehr geholfen! Vielen Dank 🙏🏻

    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Hallo Enno,


    der Pilz ist ziemlich sicher Auxarthron californiense.

    Charakteristisch sind die langen, apikal eingerollten Anhängsel und die deutlich ornamentierten Sporen.

    Sie sind allerding nicht nur stachelig sondern stachelig-retikulat. Dazu bei den kleinen Sporen am besten mal alles rauskitzeln, was geht (1000fach, Immersion).


    In der von Thorben verlinkten Arbeit findest Du auf S. 140 einige typische Zeichnungen und auf S. 145 schließlich die Artbeschreibung.


    Die Art ist sicher nicht selten, da ich sie bereits sechsmal untersuchen konnte (je dreimal Reh- und Wildschweindung).


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi

    Was soll ich sagen, Du bist ein Gott! Da ich derzeit gerade nicht zu Hause bin, werde ich mir nach Ostern die Arbeit mal komplett zu Gemüte führen. Auf dem Schmartfon macht sich das etwas schlecht.


    Die Art ist sicher nicht selten, da ich sie bereits sechsmal untersuchen konnte (je dreimal Reh- und Wildschweindung).

    Also sind die 6 Funde in Sachsen allesamt von dir, wenn ich richtig annehme :)

    Auf Pilze Deutschland sind sie noch nicht eingetragen, ich geh aber mal davon aus dass da kaum noch mehr kommen werden. Die kann man superleicht übersehen, und dann wenn man doch merkt dat dat was ist, steht man vor dem reinstem Gattungswirrwarr.

    Darf ich fragen wie du deinen ersten Fund dieser Art bestimmen konntest? Das würde mich mal brennend interessieren.


    Jedenfalls Danke ich dir für die Super Bestimmungshilfe ! Ich zieh meinen Hut !

    Liebe Grüße vom Enno  



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    Einmal editiert, zuletzt von Enno ()

  • Also sind die 6 Funde in Sachsen allesamt von dir, wenn ich richtig annehme

    Nun, ich habe die Arten entdeckt und bestimmt, Enno.

    Die erste Aufsammlung gelang mir tatsächlich selbst, die anderen stammen von zugeschickten und z.T. von mir in Feuchtkammer über mehrere Wochen untersuchten Dungproben zweier sächsischer Pilzfreunde. Als Finder muss man dann wohl die Pilzfreunde mit den guten Spürnasen bezeichnen, die mir das Substrat zuschickten, auch wenn sie im eigentlichen Sinne die Pilze nicht gefunden haben.

    Jedenfalls wäre es ohne deren Zutun unmöglich gewesen, die Pilze zu entdecken. In dem Fall bin ich wohl "nur" der Bestimmer.==18

    Darf ich fragen wie du deinen ersten Fund dieser Art bestimmen konntest? Das würde mich mal brennend interessieren.

    Oh, das liegt 13 Jahre zurück! Ich weiß es nicht mehr ganz genau.

    Aber vermutlich war es die erwähnte Arbeit von Currah "Taxonomy of the Onygenales" von 1985, auch heute wohl noch das Standartwerk der Onygenales.

    Über sehr anschaulich illustrierte Bestimmungstabellen kommt man aufgrund der langen, apikal eingerollten Anhängsel recht einfach zur Familie der Onygenaceae, nachdem man die Myxotrichaceae wegen anderer Sporen ausgeschlossen hat. Eine weitere Bestimmungstabelle "Gattungen der Onygenaceae" führt schließlich zu Auxarthron. Nun muss man nur noch mit der Beschreibung und den Zeichnungen / Fotos vergleichen. Also alles keine Zauberei sondern einfache Schlüsselarbeit. Funktioniert natürlich nur, wenn man die entsprechende Literatur hat.


    Verglichen und abgeklärt habe ich das schließlich mit der wunderbaren Arbeit von Orr et al: "A new genus of the Gymnoascaceae...", wo die Gattung Auxarthron neu beschrieben wird.

    Can. J. Bot. 41, 1963. Hier gibt es einen Schlüssel der damals bekannten 7 Species, ausführliche Beschreibungen und eine aussagekräftige Tafel.


    Ich hoffe, damit ist Deine Frage beantwortet.


    Liebe Grüße vom Nobi


    PS. Das Canadian Journal of Botany ist leider nur für viel Geld im Internet einsehbar==21

    Mein Tipp. In der Unibibliothek Dresden, Sekt. Biologie, ist das Journal fast komplett vorhanden.

    Ich habe dort viele Stunden zugebracht und fast alles über coprophile Pilze kopiert. Es müssen hunderte Seiten gewesen sein!

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    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† () aus folgendem Grund: Ergänzung