Osterei(fel) die zweite

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.248 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von beatephmc.

  • Ich hoffe, daß mein Folgebeitrag zu Ralfs herrlichen Oster(ei)fel - Fotos hier nicht als Doppelpost verstanden wird, falls doch sagt bitte bescheid, dann lösch ich ihn einfach. Aber ich war von der wunderschönen Frühlingsnatur in der Eifel so begeistert, daß ich Euch ein paar weitere Fotos von unserer Exkursion nicht vorenthalten möchte...


    Los gings schon frühmorgens im Nebel...









    Wunderhübsche Küchenschellen / Pulsatilla vulgaris in freier Wildbahn - das sieht man auch nicht alle Tage!













    Vorhang auf für die niedlichen Spitzmorcheln...










    ...und im folgenden Bild verstecken sich gleich 9 von ihnen. Ganz schön gut getarnt, nicht wahr?



    ...auch nicht mehr ganz taufrisch wunderhübsch: die Golddistel / Carlina vulgaris





    Noch aus dem letzten Jahr stehengeblieben: Stielboviste / Tulostoma sp.





    Diese filigrane Schönheit ist die Erdsegge, Carex humilis.






    Schön bunt: Das Weißtannen- Haarbecherchen / Lachnellula subtilissima (cf) Achtung Korrektur: Nachdem Ralf die Becherchen mikroskopiert hat, stellte sich heraus da´es sich um Kleinsporige Pokal-Haarbecherchen / Lachnellula calyciformis handelt. DANKE RALF!



    Und hier der Kleiige Haselbecherling / Encoelia furfuracea:




    Glänzender Schwarzborstling / Pseudoplectania nigrella



    Zwar "nur" ein frierender Wald-Mistkäfer, aber was für einen hübschen Bauch er hat =o))



    ...und zum Schluß, falls Ihr ihn vielleicht auch noch nicht gesehen hattet, der Chaga-Pilz (angeschnitten, damit man die curryfarbene Trama sieht.)



    Wie schön, daß es endlich wieder losgeht in der Botanik und in den Pilzen- Euch allen einen schönen Frühling!

  • Hallo Beate,


    also doppelt ist da echt nix. Und selbst wenn: ich finde von solchen schönen Aufnahmen kann es nicht genug geben. Wunderschön, was ihr da alles so gefunden habt! Das Morchelsuchbild ist klasse. Ich finde allerdings nur 7 von 9 Morcheln, aber es wir bei mir auch Zeit für eine neue Brille.


    Liebe Grüße

    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

  • Wow, Ihr habt ja Argusaugen! Ich denk mal ich hätte im vorbeigucken mal grad eine entdeckt =o)) Übrigens ist im Laufe des letzten Jahres etwas merkwürdiges passiert: Ich habe festgestellt, daß ich Morcheln gar nicht mehr zum Essen sammeln möchte, obwohl ich sie köstlich finde. Ich finde auch absolut nicht, daß es falsch wäre, ein paar zu sammeln. Aber trotzdem reicht es mir mittlerweile völlig, sie anzusehen, ein hübsches (Augen-)foto zu machen und dann weiterzugehen. Noch vor einem Jahr war der Einstieg in die Pilze ESSEN ESSEN ESSEN. Aber irgendwie hat es da einen Hebel umgelegt, und jetzt finde ich die Vielfalt einfach so faszinierend, daß der Gourmetaspekt tatsächlich in den Hintergrund tritt. Habt Ihr so etwas vielleicht auch schon erlebt? Hehe, Wunder über Wunder...

  • Hallo Beate!

    Traumhaft, kann ich nur sagen. Die Morgenstimmung hast Du super eingefangen. Und die Faszination für die kleinen Küchenschellen verstehe ich gut, sie sind so hübsch.

    Ich finde, Du hast ein sehr gutes Auge fürs Motiv, die Bilder sind wirklich toll. Ich mag Deinen Blick fürs Detail. ==12


    P.S.: Mein Einstieg war auch das Finden von essbaren Pilzen... Ich muss gestehen, dass ich Morcheln erst anschauen und fotografieren, und sie dann trotzdem mitnehmen würde... ==Pilz26 Aber die Faszination an Pilzen erweitert sich mehr und mehr auch auf die nicht essbaren Arten.

  • Ahoj, Beate,


    Danke für's Mitnehmen!

    Übrigens habe ich die gleiche "Brille" wie Stefan...10.==)


    LG

    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • ... Noch vor einem Jahr war der Einstieg in die Pilze ESSEN ESSEN ESSEN. Aber irgendwie hat es da einen Hebel umgelegt, und jetzt finde ich die Vielfalt einfach so faszinierend, daß der Gourmetaspekt tatsächlich in den Hintergrund tritt. Habt Ihr so etwas vielleicht auch schon erlebt? Hehe, Wunder über Wunder...

    Ja klar.

    Das ist wie bei den Schweinen z.B. auch.

    Wenn man erst eine Beziehung aufgebaut hat dann muß man sie längst nicht mehr verspeisen und sich an ihnen zu ergötzen. *honk honk

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beate!


    Wow, sehr schöne Aufnahmen! :thumbup:


    Außerordentlich interessant: Deine Stielboviste. Das ist was Ausgefallenes, ohne jetzt ein Art benennen zu können. Aber es ist keine der Standardarten (brumale, fimbriatum, melanocyclum).

    Da hast du nicht zufällig welche eingesammelt? Ich glaube da gibt es den einen oder anderen Spezialisten, der Interesse hätte. und mich würd's interessieren, was das sein könnte.
    Schade, daß man die Unterseite nicht sehen kann, dann könnte man immerhin schon sagen, ob mein spontaner Gedanke (pulchellum s.l.) plausibel oder totaler Quatsch ist.



    LG, Pablo.

  • ...ach, schade. Nein, leider habe ich keine eingesammelt. So weit ich weiß hat auch Ralf keine mitgenommen (falls Du das hier liest korrigiere mich bitte ggf., Ralf!) Kannst Du evtl auf Ralfs Fotos (Osterei(fel ) etwas mehr erkennen? Das waren allerdings 2 Exemplare ein paar Meter von meinem entfernt. Wenn ich mich recht erinnere, sind aber auch nur Fotos von den stehenden Pilzen dabei. Hmmmhm, vielleicht gibst bei Ralf ja noch mehr auf der Festplatte? Ich frag ihn mal... Vielen Dank an Dich und die anderen für die netten Kommentare!


    P.S.: Was spricht denn eigentlich gegen einen exponierten/alten T.brumale (sorry, ist aber eine echte Frage, ich bin noch völliger Anfänger...)

  • Hallo Beate,

    da habt ihr - Rada, Rainer und du, einen Ausflug in ein ganz spezielles Fleckchen Erde gemacht.

    Wunderschöne Impressionen - von euch beiden - aber jeder hat aber auch seine ganz eigene Sichtweise auf die Dinge.


    Die Küchenschellen sind so reizvoll - in freier Wildbahn fehlen hier bei mir leider völlig - und auch die Morcheln zwischen dem Bärlauch, die wollen bei mir nicht in dieser Weise wachsen.


    So wie hier gezeigt, so stellt man sich das im Idealfall vor :glol:.


    In meinem Hauptbärlauchgebiet war ich in den letzten Jahren so spät, der Bärlauch war schon so hoch, da hätte sich jede Morchel ganz easy verstecken können - da puschelt man mal hier , mal da durch den Bärlauch, aber ohne Funde.

    Und in diesem Jahr war der Bärlauch noch mit viel schön "Zwischenraum" - kein Versteckspielen für die Morchel möglich, aber trotzdem ist da keine ...

    Und wahrscheinlich würde ich auch fotografieren - erst mal fotografieren, aber dann - wenn sie mir schmecken würden .... Ich bin noch gar nicht so sicher, ob mir Morcheln wirklich gut schmecken, weil ich hatte erst ca. 2 Stück (bei einer Esche, die jetzt aber nicht mehr steht - und die Morcheln tanzten vielleicht etwas aus der Reihe und waren gummiartig und geschmacksneutral.)

  • ...bezüglich der Artenzugehörigkeit der Tulostoma habe ich gerade einen superinteressanten Artikel in Myco Keys gefunden, der Demut lehrt... Hier wird von allein in Europa 26 beschriebenen und 19 unbeschriebenen Arten berichtet (!)

    (Artikel leider nur in Englisch.) Jetzt ärgere ich mich noch mehr, daß wir kein Exemplar mitgenommen haben =o))

    Hier der Link:


    Unexpected high species diversity among European stalked puffballs – a contribution to the phylogeny and taxonomy of the genus Tulostoma (Agaricales)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beate!


    Ja, in der Gattung wurde lange Zeit realtiv unkritisch gearbeitet und wenig auf die Feinheiten geachtet...

    In Deutschland sind derzeit vor allem Leute wie Hartmut Schubert und Peter Specht dran und arbeiten fleißig. Da kommt es auch gelegentlich vor, daß man einen >nicht benennbaren Stielbovist< findet, das ist dann stets wertvoll und hilft zum verständnis der Gattung, auch wenn der Fund dann irgendwann einer bekannten Art zugeordnet werden kann (morphologische Variationsbreiten besser abschätzbar).

    Bei Ralf ist eine andere Art zu sehen, und zwar dort ziemlich sicher die sehr häufige Tulostoma brumale mit dem typischen, lang-zylindrischen Peristom mit bräunlichem Hof und körnelig abblätternder Exoperidie.
    Bei dir ist das Peristom zwar glattrandig, aber nicht wirklich zylindrisch, ein dunkler Hof fehlt völlig bei beiden Fruchtkörpern, die Peridie ist völlig glatt.



    LG, Pablo.

  • Ah, danke für diese interessante Einordnung! Ich finde es als Anfängerin noch besonders schwierig, die Veränderungen der makroskopischen Merkmale in unterschiedlichen Altersstufen oder nach der Einwirkung von bestimmten Witterungsbedingungen einzuschätzen, da verändert sich das Bild eines bereits "gelernten" Pilzes ja manchmal ganz gewaltig. Mal abgesehen von der allgemeinen Variationsbreite innerhalb der Art und der Geschichte mit den gerade schon gelernten, aber dann sehr schnell wieder überholten Namen kann einen das als Pilzbaby schon manchmal zur Verzweiflung treiben =o)) Deshalb ist es für mich besonders spannend, quasi "unveränderliche" Merkmale wie die von Dir genannten zu lernen. Dankeschön dafür! Ich hoffe wirklic, bald wenigstens so weit zu sein das potentiell Seltene (und damit "Bergungswürdige" vom Profanen unterscheiden zu können. Ts. Das wär ja dann schon mal ein Anfang...


    LG, Beate.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Die sehen eigentlich ganz ordentlich aus, finde ich.

    Hübsch mit frisch auspuffendem Sporenpulver ums Peristom eingepudert, hübsche intakte Peridie... Ok, bisschen komisch geformt, aber das muss keine Alterserscheinung sein.

    Theoretisch könnte man auch jetzt schon zwei davon einsammeln und die mal Hartmut vorstellen.



    LG, Pablo.

  • Zum Glück hatte ich noch einige Exemplare des makroskopisch nicht bestimmbaren gelbweißen Nadelholzbecherchens und Ralf hat sie freundlicherweise mikroskopiert. Es ist nicht, wie angedacht, Lachnellula subtilissima / Weißtannen Haarbecherchen, sondern das deutlich seltenere Kleinsporige Pokal-Haarbecherchen / Lachnellula calyciformis. Das möchte ich hier noch gern nachtragen.