Microascus sp. ??

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.907 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Diesen Winzling ( um 100 µm) fand ich an Eseldung. Ostiolum, wenn vorhanden, sehr klein, Perithecium unbehaart. Sporen um 4,0-4,8 x 3-3,5 µm, jung hyalin, bei Reife schwach bräunlich. Stark amyloid. Asci um 14,3-15,9 µm, sehr dünn, Ascuswand nicht zu erkennen.


    Auf Grund der Sporenform komme ich zu Microascus. M. manginii kommt dem Fund am nächsten, soll aber etwas größere Sporen haben. Ich habe auch bei Kernia gesucht, aber nichts passendes gefunden.


    Bilder 5,6 und 7 IKI



  • Na, das ist ja mal wieder ein Ding, Ralf!


    An der Gattung habe ich keine Zweifel, solche Sporen (allerdings noch ausgeprägter herzförmig und kleiner) kenne ich nur von Microascus longirostris.

    Bleiben die anderen Species der Gattung mit +/- herzförmigen Sporen und kurzen bzw. kleinen Hälsen.


    Mit M. manginii nennst Du eine Art, die es durchaus sein könnte.

    Die Sporenform passt perfekt (verglichen mit der Tafel 1 "The genus Microascus" von Barron, Cain & Gilman, Can.J.Bot. 1961)

    Allerdings sollten die Sporen etwas größer sein und eguttulat. Ich sehe Tropfen in den Sporen!

    Sporen hell rotbraun passt wiederum sehr gut.


    Also, mehr als ein cf. ist aus der Ferne nicht möglich. Jedenfalls nicht für mich.


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Ralf,


    die Bestimmung muss ein anderer machen, aber ich habe dir Literatur angehangen, die dir vielleicht weiterhelfen könnte. Vielleicht kennst du sie auch schon.


    Redefining Microascus, Scopulariopsis and allied genera .pdf


    The genus Microascus.pdf



    VG : Thorben

  • Hallo Nobi,


    die Tröpfchen finde ich nur bei unreifen Sporen, aber die geringe Sporengröße stört mich auch. Mal sehen...

  • Hallo Thorben,

    vielen Dank für die Literatur, mal sehen ob ich damit mehr herausfinden kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!

    Weiterhelfen kann ich natürlich nicht (das bekommt ihr schon hin), aber das ist mal wieder so ein Pilzchen, das mir richtig gut gefällt.
    Von der Gattung habe ich glaube ich noch nie gehört, jedenfalls sehe ich solche famosen Sporen zum ersten Mal.
    Toller Fund! :thumbup:



    LG; Pablo.

  • Hallo Ralf!

    Nachdem ich nun Dein OK habe... ==18

    Dass ich Deine Mikro-Ansichten und andere Beiträge schätze, weißt Du hoffentlich. Da ich aber nun mal viel Phantasie habe, sehen die Dinge für mich oft anders aus, als für andere Menschen.

    Diese Sporen sehen für mich aus, wie eine wildgewordene Horde Pacmans, die sich gegenseitig auffressen wollen.==Gnolm7 Oder, etwas harmloser, überall Herzen.==10

  • Hallo Thorben, hallo Ralf,


    die angehangene Literatur ist gut und wichtig, allerdings verkompliziert sie die Sache weiter statt sie aufzulösen.


    Zumindest die erste, wo es nun auch nomenklatorisch kompliziert wird.

    Denn nach dieser Arbeit ist nun M. manginii synonym zu Scopuliaropsis candida.

    Warum manche Teleomorphe nun nach der anamorphen Form Scopuliaropsis heißen, andere weiter Microascus genannt werden dürfen, erschließt sich mir nicht.


    Bei der anderen Arbeit handelt es sich um die Diss. von Barron (1958), wo leider die wichtige Tafel 1 mit dem Sporenbild von M. manginii fehlt!

    Die von mir genannte Arbeit gleichen Titels von 1961 ist übrigens eine reduzierte, modernere Form dieser Dissertation, wo dann auch die Sporentafel vorhanden ist.


    Alles in allem eine ziemlich verzwickte Geschichte, wobei mir mein Bauchgefühl sagt, dass es sehr wahrscheinlich Microascus manginii ist, was Du uns zeigst, lieber Ralf!

    Auch wenn die Sporen einen Hauch zu klein zu sein scheinen.

    Natürlich bestimmen wir hier nicht aus dem Bauch heraus, weswegen ich auch nach dem Studium der ergänzenden Literatur beim cf. bleibe.


    Auf jedem Fall ein überragender Fund!


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Nach dem Studium sämtlicher mir vorliegender Literatur, darunter auch "Atlas of soil ascomycetes/Guarro" und "Sordariaceous Ascomycetes without Ascospora Ejakulation/ Arx" konnte ich keine Art finden die ähnlich nahe an M. manginii herankommt. Es ist lediglich die etwas geringere Sporengröße, die von der Literatur abweicht. Ich habe mich entschieden die Art M.manginii zu nennen.

  • Hallo Ralf,


    ich habe gerade eine Interessante Literatur entdeckt, wo einige Arten genannt werden die ähnlich der M. manginii ist und früher sogar als M. manginii bezeichnet wurde.

    Nicht wundern, die Scopulariopsis candida ist die Anamorphe von M. manginii.

    Molecular taxonomy of scopulariopsis-like fungi with description of new clinical and environmental species.pdf


    VG : Thorben


    Edit: Die Sporen waren nicht zufällig auch etwas gelblich ?

  • Hallo Ralf,

    Doch, die Sporen waren gelblich/schwach bräunlich bei Reife.

    Dann könnte auch Scopulariopsis macurae gut zu deinem Fund passen.

    Die Sporen sind allerdings einen ticken größer (4-5,5 x 3,5-4 Mikrometer) als bei deinem Fund.

    Allerdings fürchte ich, dass du nicht mehr als ein cf. herausbekommst, weil du zur Bestimmung auch die Anamorphe brauchst :/

    Falls du noch Frk. von dem Microascus hast, dann mach davon ruhig ein Exsikkat fertig.


    VG : Thorben