Phlebia subochracea??

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  • Hallo!

    Gestern war ich mit meiner Tochter im Prater unterwegs und da fand ich wieder diesen leuchend gelben Rindenpilz an einem direkt neben dem Wasser liegenden Weidenstamm. Da ich schon letztes Jahr gemeinsam mit einem erfahrenen Rindenpilzkenner Phlebia subochracea an einer anderen Stelle im Prater gefunden habe, fiel mir sofort dieser Name ein. Ich habe den Pilz auch mikroskopiert und für mich passen die Mikromerkmale schon, aber ich bin noch relativ unerfahren, darum möchte ich euch um eure Einschätzung bitten.

    Leider war ich ohne Stativ unterwegs, so sind die Fotos leider etwas unscharf...


    Die Mikrofotos folgen...




    LG

    romana

    103-15 APR2017+17(3.Platz)+2(Wette)=107-1(OBR)-15 APR2018=91+13(3.Platz)+8(Wetten)=112-2+7(Wette)=117-15 APR2019=102+8(8.Platz)=110-15 APR2020=95+12(3.Platz)+27(Wetten)=134-15 APR2021=119+10(4.Platz)+12(Wetten)=141-15+16 APR2022=142-15(APR2023)=127+18=145-15(APR24)=130

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Romana!


    Phlebia - A'rten sind ja insgesamt wenig ergiebig was die Mikroskopie betrifft. Die ist dann vor allem wichtig, um die Gattung abzusichern und innerhalb der Gattung um ungefähr in die richtige Gruppe zu kommen.

    Bei den Artbestimmungen läuft dann viel makroskopisch.
    In diesem Falle würde ich das auch für Phlebia subochracea halten: Makroskopisc'h passt das gut (ist mit der Färbung ja auch ziemlich charakteristisch), eine (oder sogar zwei) charakteristische Zystiden haben wir im Bild, Basidien- und Sporenform kommen auch hin. Zur Absicherung wäre noch ideal, wenn man die Hyphenstrukturen genauer sehen könnte, was aber schwierig ist, wegen den sehr dicht gepackten und verklebten Hyphen im Subhymenium. Dadurch sind auch die Schnallen oft schwer zu beobachten (die sind aber wichtig). ein paar mehr Sporen wären auch super, daß man auch ein paar vernünftige, vergleichbare Maße nehmen kann. und man kann das ganze noch mal in Melzer angucken, um eine Amyloidität der Sporen auszuschließen.

    Aber wie gesagt: Ich finde, daß sieht sehr gut aus für deine Bestimmung.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    vielen Dank für deine Einschätzung!

    Ich hab mir den Pilz eben nochmal im Mikroskop angesehen, die Sporen gemessen und Melzers dazugegeben.

    Die Reaktion in melzers ist negativ, ich denke Schnallen gesehen zu haben, die Sporenmaße sind 4,8-5,5 x 2,2-2,8.

    Diesmal konnte ich auch die Leptocystiden besser sehen.

    Sieht so aus, als ob die Bestimmung passt. Ich hänge noch ein paar Fotos an.

    LG

    Romana






    103-15 APR2017+17(3.Platz)+2(Wette)=107-1(OBR)-15 APR2018=91+13(3.Platz)+8(Wetten)=112-2+7(Wette)=117-15 APR2019=102+8(8.Platz)=110-15 APR2020=95+12(3.Platz)+27(Wetten)=134-15 APR2021=119+10(4.Platz)+12(Wetten)=141-15+16 APR2022=142-15(APR2023)=127+18=145-15(APR24)=130

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Romana!


    Hattest du den Fruchtkörper zufällig über Nacht oder sonstwie ein paar Stunden feucht in einem geschlossenen Döschen?
    Weil einige der "Zystiden" auf den letzten Bildern sehen fast ein wenig mehr wie rausgewachsene Hyphenenden aus, das passiert bei diversen Meruliaceae gerne mal bei Döschenhaltung. Habe mir eben erst auch eine ganz interessante Hyphoderma dadurch kaputt gemacht. Aber die Zystide im dritten Bild im Startbeitrag, die ist eindeutig und charakteristisch.


    Ich bin nach wie vor überzeugt, daß du hier Phlebia subochracea zeigst (Sporen sind vielleicht noch nicht ganz ausgewachsen), weil von anderen Pilzen mit phlebioidem Fruchtkörperaufbau (dichte Subyhmeniale Hyphenstrukturen, Schnallen, schmal keulige Basidien usw.) hast du mit so einer krassen Färbung eigentlich kaum noch Optionen, außer zB Crustoderma dryinum (mit ganz anderen Zystiden).



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    ja, das hast du richtig erkannt - sie waren über Nacht in einer Dose im Kühlschrank. Stimmt, einige Leptocystiden sehen eigenartig aus. Wie kann man dem vorbeugen? Einfach gleich trocknen?

    Interessant, was du so alles erkennst....

    LG

    romana

    103-15 APR2017+17(3.Platz)+2(Wette)=107-1(OBR)-15 APR2018=91+13(3.Platz)+8(Wetten)=112-2+7(Wette)=117-15 APR2019=102+8(8.Platz)=110-15 APR2020=95+12(3.Platz)+27(Wetten)=134-15 APR2021=119+10(4.Platz)+12(Wetten)=141-15+16 APR2022=142-15(APR2023)=127+18=145-15(APR24)=130

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Romana!


    Gleich trocknen ist eine Möglichkeit, aber irgendwie machen diese Phlebien das auch nicht immer. Was genau dieses "aushyphen" auslöst, habe ich noch nicht herausgefunden, es ist mir allerdings auch schon beim Sporenabwurf passiert (obwohl das Abdeckglas absichtlich "schräg" stand für etwas Luftzirkulation. Manche Phlebien hatte ich auch schon zwei Tage im geschlossenen Döschen, ohne das irgendwas passiert ist. Ich glaube (kann es aber nicht beweisen), daß ein Moospolster hilfreich ist. Die Pflanzen scheinen durch ihren Stoffwechsel die Luft im Döschen so zu beeinflussen, daß die Pilze sich weniger gestört fühlen. Auch gut ist es, den Deckel vom Döschen nicht oder jedenfalls nicht ganz zu schließen, so daß es etwas Zirkulation gibt. Auch die Lage der Probe scheint eine Rolle zu spielen: Beim Wachstum werden die Fruchtkörper ja geotrop ausgerichtet (auch bei resupinaten Pilzen, jedenfalls haben auch diese ein "Positionsbewusstsein"). Wenn sich die Lage des Substrates fundamental ändert, werden die Fruchtkörper wohl eher dazu angeregt, sich untypisch zu verändern. Drum versuche ich immer, die Porben im Döschen +/- so zu positionieren, wie es ihrer ursprünglichen Lage am Substrat enstpricht.


    Funfact am Rande: Diese "Hyphidien" sind nicht immer welche. Manche sind Basidiolen, die sich in Hyphen "zurückverwandeln". Daher sehen die oft auch etwas flaschenförmig aus, und damit "echten" Zystiden täuschend ähnlich. Passiert übrigens auch bei diversen Nabelingen und ähnlichen Lamellenpilzen gelegentlich.



    LG; Pablo.