Hallo Pilzfreunde,
darf ich euch wieder mal entführen - dahin, wo es warm, feucht und grün ist?
Es gibt eine Fortsetzung meiner "4 Grad Süd"-Reihe, wie ich ja schon im Fotowettbewerb (Favolaschia calocera-Fund) angekündigt hatte. Alle bisher vorgestellten Pilzarten von dort sind unter dem Begriff "4 Grad" mit der Suchmaske zu finden, am besten über erweiterte Suche (nur Themen anzeigen lassen).
Die Bilder stammen wieder von der Hauptinsel der Seychellen, Mahé - überwiegend aus dem Süden.
Über Land und Leute inkl. ein bisschen zu Flora und Fauna hatte ich schon einiges geschrieben -
wer da noch mal hereinschauen möchte: das war der > pilzfreie Tropenmix
Auf den ersten Blick hat sich in der relativ kurzen Zeit natürlich nicht viel verändert, allerdings möchte ich das "Kleingedruckte" etwas ergänzen.
Das kann man jetzt lesen, später lesen, flüchtig lesen oder auch gar nicht lesen.
Es wurde seit dem letztem Herbst in diversen Medien/Foren über vermehrtes Auftreten von Kriminalität berichtet, die über das - schon seit vielen Jahren immer wieder vorkommende - "Mitgehenlassen" dessen, was leicht greifbar ist, hinausgeht. Es gab "Hotspots" im Haupt-Tourismusgebiet auf Praslin (der zweitgrößten Insel), wo es auch vereinzelt zu Gewaltanwendung kam.
Da macht man sich natürlich Gedanken - und falls das zunehmen sollte, dann "gute Nacht"!
Mehr oder weniger alles auf den Seychellen ist vom Wirtschaftszweig Tourismus abhängig und dieser würde durch stark zunehmende Kriminalität natürlich extrem geschädigt - viele Einheimische sehen die Entwicklung mit großer Sorge.
Subjektiv haben wir uns bei unserem Aufenthalt nicht mehr oder weniger sicher als sonst gefühlt - und es gab auch keinerlei "unschöne Ereignisse", aber man sollte auf keinen Fall unvorsichtig oder "zu naiv" sein...
... manche Touristen denken, sie seien im Paradies und umgeben von lauter Engelchen ...
... manche Touristen lassen sogar bei Abwesenheit in ihrer Unterkunft große Fenster/ Terrassentüren sperrangelweit offen - und der Eigentümer sieht sich gezwungen, diese zu schließen ... ich mache die Tür schon zu, wenn ich nur im Nebenraum bin und der Eingang unbeobachtet ist.
... manche Touristen lassen sichtbar Geld oder Wertsachen im Auto liegen...
... manche Touristen lassen am Strand ihre Siebensachen unbeaufsichtigt und gehen beide ins - oder auch nur einige Meter weit ans! - Wasser. Es gibt zwar "Beach Police", die exakt davor warnt und sogar empfiehlt, die Taschen vor sich in den Sand zu stellen und nicht hinten - aber die wenigen Aufpasser können ihre Augen auch nicht immer überall haben - und sie haben auch recht früh Feierabend.
Man sollte auch in der Nacht kein eFenster offen lassen, durch die eine Person einsteigen könnte. Einige Unterkünfte "rüsten auf", es gibt Alarmanlagen, Überwachungskameras, Bewegungsmelder... oder auch vergitterte Fenster. letzteres ist an sich sehr gut, weil sonst müsste man wirklich alles geschlossen lassen und zwingend die Klimaanlage nutzen - und dann kriegen alle Touristen Husten. Allerdings ist es schon mehrfach vorgekommen, dass erfolgreich versucht wurde, durch ein geöffnetes und vergittertes Fenster mit einer langen "Angel" Wertgegenstände wie Mobiltelefone vom nahe gelegenen Tisch zu angeln ... also muss alles Wichtige außer Reichweite sein.
Überwiegend soll es sich um Beschaffungskriminalität von Drogenabhängigen handeln.
Jedenfalls habe ich noch nie so viel Polizei herumfahren sehen, die Polizei zeigte deutlich mehr Präsens als früher ... und die Lage scheint sich wieder etwas entspannt zu haben.
Apropos "fahren" - das Verkehrsaufkommen nimmt auch weiter zu. Das bemerkt man tagsüber zumindest im Süden noch nicht zu jeder Uhrzeit so sehr - allerdings macht das Spazierengehen auf der Küstenstraße und den Hauptquerachsen schon lange keinen Spaß mehr. Sobald man zu einer bestimmten Zeit in der Hauptstadt oder am Flughafen sein will, muss man vor allem am frühen Morgen (Berufsverkehr, auch schon deutlich vor sieben Uhr) seit kurzem deutlich mehr Zeit einplanen. Unsere Fahrt zum Flughafen, normalerweise 20-25 Minuten, hat zum ersten Mal 45 Minuten (von 6:30h bis 7:15h) gedauert, weil sich schon ab "Kleinkleckersdorf" lange Autoschlangen bildeten - mit dem Ergebnis, dass dann am Flughafen beim Check-in sich die Schlange schon aufgelöst hatte ... aber zu spät waren wir nicht...
Vor allem am Sonntag meint man, dass die komplette Bevölkerung des Nordens in den Süden reist. An jedem kleinsten Fleckchen mit Wasser, Sand und Schatten, das mit dem Auto gut zu erreichen ist, wird mit "Kind und Kegel", Grill und Picknick, Tischen und Stühlen und Musikboxen campiert. Dann wird an den Küstenstraßen an allen unmöglichen Stellen rechts und links eng geparkt - und später sind oft Fahrer unterwegs, die auffallend langsam - und unsicher - und oft mittig, d.h. noch mittiger als sonst - die Kurven der relativ engen Straßen fahren.
Ebenso wird weiter verstärkt gebaut - wenn ich vorher schrieb "Je "einheimischer" das Umfeld ist, desto mehr muss man auch mit Hunden, Hähnen und ("nur" tagsüber) lauter Musik rechnen." - dann könnte ich jetzt sagen: es gibt weniger Hähne, dafür mehr Kreissägen, Hammer und Trennschleifgeräte "in Action".
Natürlich bleibt nirgendwo alles unverändert - hier bei uns nicht, dort auch nicht - das kann und darf man nicht erwarten.
Aber Leute, die vor vielen Jahren schon mal dort waren und dann nach langer Zeit wieder die Inseln besuchten, die sind zum Teil enttäuscht und fast schon entsetzt - während diejenigen, die zum ersten Mal dorthin reisen durchaus begeistert sind, vor allen natürlich von der Natur.
Doch die Natur ist unglaublich verletzlich.
Z.B. haben sich auf den Seychellen die Korallenbestände nach dem großen Korallensterben in den 90er Jahren (durch die Meereserwärmung) anders als in anderen Gebieten noch nicht sichtbar erholt. Ein Nachbar in unserer Unterkunft, der mehrfach getaucht ist, hat mir das auch bestätigt -.
Über ein weiteres Naturthema - es gibt 2 an den Nerven sägende Tierchen - schreibe ich später noch etwas.
Es gibt teilweise Bauprojekte in den einsamsten noch weitgehend naturbelassenen Gegenden, die nur mit Petitionen verhindert wurden - oder doch noch nicht vom Tisch sind. Gerade habe ich von irrwitzig klingenden Plänen (Straßentunnelbau quer durch die Insel ... kein Aprilscherz ...) gelesen.
Im > Seychellen-Forum (da bin ich nicht angemeldet) werden auch die ganzen "Negativ-Geschichten" gelistet und auch immer aktuelle Links zu den lokalen Medien gesetzt.
So was lese ich hin und wieder schon mal, vor allem vor einer Reise.
So, genug von diesen Dingen.
Alle meine Bilder werde ich als Vorschau einfügen: die Originale in 1200-Pixel Breite können durch Linksklick als Diashow (es werden alle Bilder des Themas geladen) und per Rechtsklick + "Link in neuem Tab öffnen" einzeln in der größeren Form angeschaut werden.
Ich werde in mehreren Etappen posten und die Gesamtheit der Bilder in drei separate Themen aufteilen.
Wegen der Anzahl der Zeichen muss der erste Bildbeitrag schon als Antwort hierauf geschrieben werden - er kommt also mit Verzögerung, weil ich Bilder und Text erst zusammensetzen muss.