Hallo zusammen,
gestern sind wir aus dem stürmischen, pollenverwehten Schwarzatal geflohen und haben uns bei der Burg Gleichen (eine der Drei Gleichen, die Burgen sind eines der Thüringer Wahrzeichen) nach frühen Orchideen und späten Morcheln umgesehen.
Es war ein Traumtag, genau die richtigen Temperaturen, Sonne und die richtigen Wolken, eine bezaubernde Kulisse und schöne Pflanzen. Keuper- und Muschelkalkböden schaffen hier spezielle Lebensräume für eine Pflanzenwelt, die nicht alltäglich ist. Jedenfalls nicht hier bei mir, im sauren Schwarzatal.
Wir haben nach dem Blassen Knabenkraut gesucht (Orchis pallens) - und es gefunden. Auch das an dem Standort in wenigen Exemplaren heimische Stattliche Knabenkraut (Orchis mascula) haben wir entdeckt. Die gelegentlich aus beiden Arten entstehende und hier anzutreffende Hybride (Orchis X hausknechtii) haben wir nicht gesehen. Am meisten haben mich die Adonisröschen begeistert. Sie bringen die Sonne auf die Erde. Am Ende habe ich ein Büschel Bärlauch mitgenommen, so können wir auch kulinarisch noch eine Weile von der schönen Region zehren.
Hier ein paar Eindrücke von unserem Ausflug - allerdings war er wieder vollkommen pilzfrei.
Hier ging es los. Die Burgruine der Mühlburg ist im Hintergrund zu sehen.
Nach einigem Suchen hatten wir das Blasse Knabenkraut entdeckt
Wenig später fanden wir das Stattliche Knabenkraut. Aber trotz engagierten Einsatzes unseres PSH (Pilzspürhundes) gelang es uns nicht, die Hybride zu finden. Nun ja, auf Orchideensuche ist der Hund auch nicht ausgebildet.
Diese malerischen Eichenmethusalems waren gar nicht selten.
Dann wechselten wir den Standort und begaben uns zu einer kargen Trockenrasen-Vegetation, die sich den harten Keuperboden erobert hatte. Der Feldsaum war von Schlehen- und Weißdorngebüsch begrenzt.
Die Schönheit des Weißdorn erschließt sich erst bei genauem Hinsehen.
Das Adonisröschen kommt mit dem kargen Untergrund bestens zurecht. Leider waren die meisten schon abgeblüht, so dass nur noch wenige Blüten zu sehen waren.
So sieht der Südhang der Burg Gleichen aus.
Ganz anders der Nordhang des Berges. Hier wachsen die verschiedensten Kräuter und Pflanzen. Das Grün platzt förmlich aus allen Nähten. Aronstab (oben) und Salomonsiegel sind nur zwei der zahllosen Pflanzen, die den Boden mit ihren Blättern und Blüten bedecken bzw. ihn bedeckt haben. Buschwindröschen, Märzenbecher etc. sind natürlich inzwischen auch verblüht. Für mich steht fest. Das war nicht mein letzter Besuch in dieser Gegend.
Und ich muss schon deshalb noch einmal da hin, weil der Sturm so sehr an den Pflanzen zerrte, dass sie sich kaum fokussieren ließen und dementsprechend verwackelte Bilder entstanden sind.