Tintling hoch auf dem Ross

**Malone** · 3. Mai 2018

[border][/border]Ahoj,

Anfang März wurde er eingesammelt, der Pferdedung.

Zwischenzeitlich war er gar nicht mehr zu sehen -

komplett von fädigen Schimmelpilzen überwuchert.

Wir hatten hier

Dungpilz, Schimmelpilz oder doch Elfenhaar?

eine rege Diskussion, ob Schimmel das Aus für ein Substrat bedeutet.

Ich hatte jedenfalls nach dem Schimmel noch viel Freude mit den Äppeln,

etwa sowas hier:

Und nun, nach fast 2 Monaten, geht immer noch was:

Begleitet von Pilobolus (Vodergrund)

Durch Bildvergleich hatte ich den als Schneeweißen Dung-Tintling Coprinopsis nivea bestimmt.

Gibt es dazu Einwände?

Übrigens, nebenan auf gleichaltrigem Damwild,

kommt auch noch was Interessantes.

Aber das ist eine andere Geschichte.....

LG

Malone

**Wutzi** · 3. Mai 2018

Hallo Malone,

klasse Bilder von den Winzlingen! Damit ist die Frage auch beantwortet, ob es ein Pilzleben nach den Schimmelpilzen gibt. Ich habe schon ein paarmal überlegt, die Köddel wegzutun und durch andere zu ersetzen. Aber gut, dass ich es nicht getan habe. Es wächst und gedeiht, insbesondere auf dem Hirschdung. Ich habe gerade nur nicht genug Zeit, mir alle genau anzusehen.

**lupus** · 3. Mai 2018

Hallo Peter,

wunderbare Bilder zeigst du hier !

Und.... den "Blauköpfigen Streichholz-Tintling" kannte ich bisher noch nicht...

VG

Wolfgang

**Karl W** · 4. Mai 2018

Hallo Malone,

wunderschon festgehalten. Mit Coprinopsis nivea kann ich mich allerdings nicht anfreunden. Das Velum erscheint mir zu körnig und vor Allem im Zentum alles Andere als schneeweiß. Der ausgebreitet tief gefurchte 'Hut passt auch nicht, aber ohne Mikros kann ich Dir keine echte Alternative vorschlagen.
An Coprinopsis nivea erinnert eher der Fund nebenan auf gleichaltrigem Damwild, aber der ist noch so winzig, dass es weitere Alternativen gibt.

LG Karl

**Rada** · 4. Mai 2018

Der obere sieht makroskopisch wie Coprinopsis cordispora aus. Aber ohne Mikros ist das nur eine Vermutung.

**Beorn** · 4. Mai 2018

Moin!

Tolle Aufnahmen!

Doch was sind das für possierliche, fassförmige Becherchen auf dem ersten Bild? Sieht so aus, als wären da Setae dran? Und bei einigen schwarze Punkte im Inneren, ob das wohl Asci sind, mit großen, dunklen Sporen gefüllt? Gibt es AScobolus - Arten mit solchen Haaren?

LG; Pablo.

**Malone** · 4. Mai 2018

Zitat von Karl W

...ohne Mikros kann ich Dir keine echte Alternative vorschlagen...

Zitat von Rada

Der obere sieht makroskopisch wie Coprinopsis cordispora aus. Aber ohne Mikros ist das nur eine Vermutung.

Ahoj,

wonach müsste denn gesucht werden?

Zitat von Beorn

...was sind das für possierliche, fassförmige Becherchen auf dem ersten Bild? Sieht so aus, als wären da Setae dran? Und bei einigen schwarze Punkte im Inneren, ob das wohl Asci sind, mit großen, dunklen Sporen gefüllt? Gibt es AScobolus - Arten mit solchen Haaren?...

Darauf wäre ich auch mal gespannt.

LG

Peter

**Climbingfreak** · 4. Mai 2018

Hi,

ich meld mich jetzt mal als Tintlingsfanatiker. Wichtig wären Velumstruktur; reicht einfach etwas vom Hut zu kratzen und unterm Mikro ansehen; Lamellenpräparat von noch nicht zerflossenen mittelreifen Tintlingen: Dort wären wichtig Cheilos, Pleuros form und Größe, sowie Sporenform und -größe.

l.g.

Stefan

P.S. C. cordispora ist einfach. Der hat herzförmige Sporen.

**Malone** · 6. Mai 2018

Zitat von Climbingfreak

P.S. C. cordispora ist einfach. Der hat herzförmige Sporen.

Ahoj,

herzförmig so...?

romantisch =

...oder doch lieber so?

Alter Naturwissenschaftler?

= nat.-wiss.

Dann haben wir ihn doch.

Dankeschön!

LG

Peter

**Climbingfreak** · 6. Mai 2018

Ja sieht gut aus.

**Rada** · 6. Mai 2018

C. cordispora passt.

**nobi_†** · 13. Mai 2018

Hallo Peter,

die Tintlingsaufnahmen sind eine Wucht!

Bild 5 (Hut von oben) finde ich besonders schön, es zeigt die typische Struktur von Coprinopsis cordispora.

Wurde ja bereits von Ralf und Stefan "enttarnt".

Zitat von Climbingfreak

P.S. C. cordispora ist einfach. Der hat herzförmige Sporen.

So, so, einfach nennst Du das!

Ich habe jahrelang hin und her gerätselt, ob und wie ich die herzsporigen Coprinopsis cardiaspora, C. cordispora, C. patouillardii trennen kann.

Nun, mittlerweile gilt cardiaspora als synonym mit cordispora (Keirle et al, FD 15, 2004).

Bleiben cordispora und patouillardii.

Doveri und andere namhafte Mykologen vermuten, dass es sich um eine Art handelt, wobei der Name C. patouillardii Priorität hätte.

Die Mikromerkmale der beiden Arten sind alles andere als eindeutig.

Ich trenne momentan cordispora von patouillardii neben der Größe vor allem wegen des Standortes.

C. cordispora klein und direkt auf Dung (meist Pferd, seltener Rind), C. patouillardii größer und nie direkt auf Dung (z.B. an mit Dung vermischtem Stroh).

Sicher ist das letzte Wort in diesem Artenkomplex noch nicht gesprochen.

Liebe Grüße vom Nobi

PS. Auf Bild 1 sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Ascobolus albidus und Lasiobolus ciliatus zu sehen.

Solch einen Massenaspekt der beiden Arten kann man oft an Pferdedung beobachten.

**Malone** · 13. Mai 2018

Ei, Nobert,

ein Lob aus so berufenem Munde

geht mir ja runter wie Butter...

Danke!

LG

Peter

**Climbingfreak** · 14. Mai 2018

Zitat von nobi

Hallo Peter,

die Tintlingsaufnahmen sind eine Wucht!

Bild 5 (Hut von oben) finde ich besonders schön, es zeigt die typische Struktur von Coprinopsis cordispora.

Wurde ja bereits von Ralf und Stefan "enttarnt".

Zitat von Climbingfreak

P.S. C. cordispora ist einfach. Der hat herzförmige Sporen.

So, so, einfach nennst Du das!

Ich habe jahrelang hin und her gerätselt, ob und wie ich die herzsporigen Coprinopsis cardiaspora, C. cordispora, C. patouillardii trennen kann.

Nun, mittlerweile gilt cardiaspora als synonym mit cordispora (Keirle et al, FD 15, 2004).

Bleiben cordispora und patouillardii.

Doveri und andere namhafte Mykologen vermuten, dass es sich um eine Art handelt, wobei der Name C. patouillardii Priorität hätte.

Die Mikromerkmale der beiden Arten sind alles andere als eindeutig.

Ich trenne momentan cordispora von patouillardii neben der Größe vor allem wegen des Standortes.

C. cordispora klein und direkt auf Dung (meist Pferd, seltener Rind), C. patouillardii größer und nie direkt auf Dung (z.B. an mit Dung vermischtem Stroh).

Sicher ist das letzte Wort in diesem Artenkomplex noch nicht gesprochen.

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Hi Nobi,

sagen wir mal so. Solange Andreas in seinem Schlüssel und der Gröger die C. patouillardii und C. cordispora über das Substrat trennt, halte ich mich einfach dran. Wenn sich dann was ändert bekommen wir das ja auf Andreas Seite mit und dann können wir die Arten dann eben mit diesen (neuen) Merkmalen bestimmen.

l.g.

Stefan

Tintling hoch auf dem Ross

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