Steirisches Gemörch II

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.726 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    heute hab ich nochmals nach Speisemorcheln gesucht und leider keine einzige mehr gefunden.

    Dafür aber Spitzmorcheln in Hülle und Fülle und auch noch anderes.


    Morchella conica







    Kuehneromyces mutabilis (?) Bin mir nur zu 90% sicher. Die Schuppen erscheinen mir sehr stark ausgeprägt.



    Auricularia auricula-judae



    LG Bernhard

  • Servus Bernhard,


    deine Stockschwämmchen sind Stockschwämmchen - junge Bilderbuchexemplare! Hallimasch kommt nicht in Frage (Stiel ist beim Hallimasch nicht schuppig, Hut nicht in der Form hygrophan, Farben passen nicht - passt eigentlich gar nichts), zumal es selbst für den Nördlichen Hallimasch viel zu früh wäre).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Danke Christoph.

    An Hallimasch habe ich eigentlich eh nicht gedacht. Erstens kenne ich ihn und zweitens zu früh im Jahr.

    Ich war mir aber nicht ganz sicher ob es nicht einer der Schüpplinge ist.

    LG Bernhard


    PS: Ich werde mir beim Stockschwämmchen immer sicherer. Aber nicht sicher genug.

    Bevor ich den Gifthäubling nicht gefunden und sicher bestimmt habe, werde ich die Stockschwämmchen nicht mitnehmen.

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Das ist schon die richtige Überlegung, Bernhard. Es ist wichtig, sich die eigene Sicherheit aufzubauen, und bei mir war's auch erst nach einigen selbst bestimmten >Gifthäublingsfunden< so, daß ich mir ganz beruhigt die Stockschwämmchen gesammet habe.


    Übrigens sind >Stockschwämmchen< im Grunde Schüpplinge, bzw. gehören in die Verwandschaft. Nicht umsonst hießen sie auch schon "Pholiota mutabilis" wurden also direkt in die Gattung gezählt.
    Hat man übrigens das Glück, so junge Stockschwämmchen wie hier zu finden, wo die Schuppen auf dem Hut noch sichtbar sind, dann hat man sogar ein zweites, sicheres Merkmal zur Abgrenzung vom Gifthäubling. Denn bei dem gibt's niemals Schüppchen auf der Huthaut, egal wie jung.



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,

    Es ist absolut richtig so, so ging es mir auch. Ich habe mindestens vier bis fünf mal Stockschwämmchen gefunden aber sie nicht gegessen bis mir der Gifthäubling gezeigt wurde - zuerst in einer Pilzberatung in Bad Dürkheim und dann von Pablo.


    Hallimasche sind zwar ausser Spätherbst selten, aber durchaus möglich. Hier ist mein Überraschungsfund vom Mai 2017. Ansonsten hat Christoph (Tricholomopsis) bereits alles prima erklärt.


    Übrigens sind >Stockschwämmchen< im Grunde Schüpplinge, bzw. gehören in die Verwandschaft. Nicht umsonst hießen sie auch schon "Pholiota mutabilis" wurden also direkt in die Gattung gezählt.

    Hat man übrigens das Glück, so junge Stockschwämmchen wie hier zu finden, wo die Schuppen auf dem Hut noch sichtbar sind, dann hat man sogar ein zweites, sicheres Merkmal zur Abgrenzung vom Gifthäubling. Denn bei dem gibt's niemals Schüppchen auf der Huthaut, egal wie jung.

    Es ist eine ganz gutes Zusatzmerkmal, was Pablo da beschreibt!

    Am Anfang habe ich mich an keine Stockschwämmchen getraut, die keine Schuppen auf dem Hut hatten. Diese Hutschuppen müssen nicht sein, aber sicher ist sicher - so ein Merkmal gibt auch weniger erfahrenen Pilzsammlern viel mehr Sicherheit.

  • Hallo,


    danke für deine interessanten Ausführungen Pablo.


    Ich weiß dass sich Pilze mitunter nicht an die Jahreszeiten halten. Aber Hallimasch im Mai...super Fund Alexander.


    LG Bernhard

  • Guten Abend


    Da war ich wohl sehr vorschnell mit meinem Urteil. Das Stockschwämmchen hat also als Schüppling tatsächlich auf dem Hut jung Schüppchen. Bei älteren Exemplaren sind sie aber doch oft abgewaschen. Deshalb wird wohl auch der Hut im Porträt vom Tintling als glatt bezeichnet:


    "Hut gewölbt bis ausgebreitet, wenig fleischig, meist typisch flach und stumpf gebuckelt, glatt und glänzend, zweifarbig mit falbem Scheitel und dunklerer, goldbrauner, entwässerter, ungeriefter Randzone."

    kuehneromyces_mutabilis.html


    Wieder was gelernt.


    HG

    Paul

  • Hallo Paul,


    auch wenn Hallimasch nicht gestimmt hat; trotzdem Danke für deinen Beitrag.

    Einen Tipp habe ich aber für dich: Eine Quelle ist zur Bestimmung oft nicht ausreichend. Es ist immer ratsam mehrere Literaturquellen heranzuziehen und zu vergleichen. (Das gilt übrigens nicht nur bei Pilzen).


    LG Bernhard

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Paul!


    Ist ja kein Problem, denn wer kennt schon die komplette Variationsbreite einer Art? Im Grunde gleicht ja kein Fruchtkörper einer Art vollständig dem anderen. Das ist auch eine Schwierigkeit bei Beschreibungen, einerseits einen Pilz möglichst umfassend zu schilden, andererseits aber mit einzubeziehen, daß einige Details wohl über das Beschriebene hinaus variieren können.
    Das macht's aber auch interessant: So lernt man immer etwas neues dazu.



    LG, Pablo.